Hamburg. Laura Ludwig muss um ihre HSV-Partnerin bangen. Ersetzen könnte sie eine Hamburger Volleyball-Ikone.

Nach ihrem erneuten gesundheitlichen Rückschlag droht Beachvolleyball-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kira Walkenhorst (27/HSV) das Karriereende. Rippe, Hüfte und Schulter bereiten der besten Blockspielerin der Welt trotz Operationen weiter Probleme, an leistungssportliches Training war zuletzt nicht mehr zu denken. Das im Februar geplante Comeback auf der Welttour mit Gold-Partnerin Laura Ludwig (32/HSV) sagte sie ab. Manager Andreas Scheuerpflug hofft weiter auf eine Wende zum Guten: „Bisher hat Kira allen Widrigkeiten immer trotzen können.“

Dennoch werden längst Alternativen für Ludwig gesucht, die fünf Monate nach Geburt ihres Sohnes wieder topfit ist, jüngst ein Foto mit Sixpack postete. „Ich bin in guter Form, brauche jetzt aber Spielpraxis“, sagt die mutmaßlich beste Beachvolleyballerin der Welt. Will sie 2020 in Tokio ihren Olympiasieg verteidigen, muss sie möglichst bald in die Qualifikation einsteigen, die im September begann und bis Juni 2020 läuft. Die besten zwölf Turniere kommen in die Wertung, maximal zwei deutsche Frauenteams dürfen nach Japan.

Kozuch wechselte vor zwei Jahren in den Sand

An Ludwigs Seite könnte künftig die gebürtige Hamburgerin Margareta Kozuch (32) blocken, die bisher mit der Stuttgarterin Karla Borger (30) zusammenspielt. Kozuch schlug 336-mal für die deutsche Hallen-Nationalmannschaft auf, war deren Kapitänin und eine der Weltbesten. Vor zwei Jahren wechselte sie in den Sand, wollte aber nicht am Bundesstützpunkt in Hamburg trainieren, weil ihr italienischer Lebensgefährte Basketballprofi in Mailand ist. Das müsste sie nun ändern. Sie soll dazu bereit sein.

Kira Walkenhorst schöpft nun die Kraft aus ihrer Familie. Ehefrau Maria Walkenhorst brachte im Oktober Drillinge zur Welt, die sich gut entwickeln und viel Freude bereiten. Die Eltern beider Frauen unterstützen das Paar. Dank guter Sponsorenverträge leidet sie materiell keine Not, zudem ist sie als Sportsoldatin bei der Bundeswehr angestellt.