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Uefa beschließt dritten Europapokal-Wettbewerb

Die Uefa hat die Einführung eines weiteren Europacups beschlossen. Von der Saison 2021/22 an wird es neben Champions League und Europa League einen neuen Wettbewerb geben, an dem 32 Teams in einer Gruppenphase starten. Das beschloss das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes am Sonntagabend in Dublin. Die Zahl aller Vereine in den Europapokal-Wettbewerben erhöht sich damit von 80 auf 96 Teams. Die Europa League wird von 48 auf ebenfalls 32 Teams reduziert. Die Anzahl der Starter in der Champions League bleibt bei 32 Teams.

„Es wird mehr Spiele für mehr Vereine geben, wobei in den Gruppenphasen mehr Verbände vertreten sind. Dieser Wettbewerb wurde aus dem laufenden Dialog mit den Clubs über die European Club Association geboren“, sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Andrea Agnelli, Chef der europäischen Vereinigung der Topclubs (ECA), begrüßte die Entscheidung. Der Beschluss stelle die faire Entwicklung der Club-Wettbewerbe sicher und sichere dem Fußball die Rolle als Sport Nummer eins in der Welt.

Welche Auswirkungen die neue Liga, die zunächst den Arbeitstitel Europa League 2 bekommt, auf die Anzahl und Zuteilung der Bundesliga-Vereine hat, war vorerst unklar. Gespielt wird in dem Wettbewerb in der Gruppenphase wie in der Europa League donnerstags. Das Finale soll jeweils zum Saisonende in einer Woche mit den Endspielen der Champions League und der Europa League stattfinden.

Frankfurt unterliegt Wolfsburg und verpasst Rang zwei

Eintracht Frankfurt hat den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz der Bundesliga verpasst. Der DFB-Pokalsieger unterlag dem VfL Wolfsburg am Sonntagabend in eigener Arena vor 47 000 Zuschauern mit 1:2 (0:1). Admir Mehmedi in der 31. Minute und Daniel Ginczek (68.) trafen zum verdienten Sieg für die Niedersachsen, die sich mit 18 Punkten auf Rang acht verbesserten. Das Anschlusstor von Luka Jovic in der 87. Minute kam für die Frankfurter zu spät. Die Hessen, die letztmals am 26. September beim 1:3 in Mönchengladbach verloren hatten, rutschten mit 23 Zählern auf Platz fünf ab.

Leipzig gewinnt Bundesliga-Topspiel gegen Gladbach

RB Leipzig hat das Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:0 (2:0) für sich entschieden. Die Sachsen liegen dank des Heimsiegs am Sonntag nur noch einen Punkt hinter den zweitplatzierten Gladbachern. Mann des Tages war Nationalspieler Timo Werner. Der 22-Jährige erzielte in der 3. Minute und der Nachspielzeit der erste Hälfte die beiden Treffer für die Gastgeber. Die Leipziger beendeten damit auch ihre kleine Ergebniskrise von zuletzt zwei Pflichtspiel-Niederlagen. Die Gladbacher haben nach der dritten Saison-Niederlage nun schon sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund.

Früherer Bundesliga-Profi Berhalter wird US-Nationaltrainer

Der frühere Bundesliga-Profi Gregg Berhalter ist neuer Trainer der Fußball-Nationalmannschaft der USA. Der 45-Jährige sei „der beste Mann, um uns vorwärts zu bringen“, sagte Verbandschef Carlos Cordeiro am Sonntag. Berhalter, der als Abwehrspieler für auch für Energie Cottbus und 1860 München am Ball war, soll das US-Team zur WM 2022 führen. Neben seiner Zeit in Deutschland war er als Profi auch in den Niederlanden und England aktiv. Als Cheftrainer war er in Schweden bei Hammarby IF und seit 2013 bei Columbus Crew in der heimischen MLS unter Vertrag.

Für die US-Auswahl bestritt Berhalter 44 Länderspiele und war auch bei der WM 2002 in Japan und Südkorea dabei, als das Team erst im Viertelfinale gegen Deutschland scheiterte. Für die WM in Russland in diesem Jahr hatten die Amerikaner unter Jürgen Klinsmann und seinem Nachfolger Bruce Arena die Qualifikation verpasst. Zuletzt war Dave Sarachan Interimstrainer der Mannschaft. Sein erstes Spiel als Nationaltrainer wird für Berhalter ein Testmatch gegen Costa Rica im Februar.

EM-Quali: Deutschland wieder gegen Niederlande

Die deutsche Nationalmannschaft muss sich in der Qualifikations-Gruppe C zur paneuropäischen EM 2020 mit den Niederlanden, Nordirland, Estland und Weißrussland auseinandersetzen. Das ergab die Auslosung im Convention Center von Dublin am Sonntag. Die Endrunde findet vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 erstmals auf dem gesamten Kontinent statt. Gespielt wird in zwölf Ausrichterstädten, für Deutschland ist München mit drei Gruppenspielen und einem Viertelfinale dabei. Das Endspiel und die beiden Halbfinals werden im Wembley-Stadion in London ausgetragen.

Bundestrainer Löw freut sich auf die beiden Spiele gegen die Niederlande:
Bundestrainer Löw freut sich auf die beiden Spiele gegen die Niederlande: "Man kann davon ausgehen, dass beide Spiele ausverkauft sein werden." © dpa

"Wir freuen uns, wieder gegen Holland zu spielen. Das werden interessante Spiele. Die Gruppe ist normal schwer. Die Niederlande und Deutschland sind die Favoriten, sie sollten sich normalerweise qualifizieren", sagte Bundestrainer Joachim Löw.

Alle Gruppensieger und Gruppenzweiten in der EM-Ausscheidung qualifizieren sich für die Endrunde, womit 20 der 24 EM-Tickets vergeben sind. Vom 26. bis 31. März 2020 werden die restlichen vier EM-Tickets ausgespielt. Teilnehmer sind die jeweiligen Gruppensieger aus den Ligen A bis D der Nations League. Hat eines dieser Teams bereits über die reguläre Quali sein Ticket gelöst, rückt das jeweils nächstbeste Team nach. Damit spielt auch die schwächste Liga D einen EM-Starter aus.

"Robbery"-Ende im Sommer

Für die beiden Altstars Franck Ribery und Arjen Robben ist die Zeit bei Bayern München voraussichtlich im kommenden Sommer abgelaufen. "Ribery und Robben machen sehr wahrscheinlich ihr letztes Jahr beim FC Bayern", kündigte Präsident Uli Hoeneß bei einem Fanclub-Besuch in Forchheim erstmals an. Der deutsche Rekordmeister werde stattdessen die Mannschaft "auf einigen Positionen verändern. Wir werden eine sehr offensive Transferpolitik machen. Die Kassen sind gut gefüllt", betonte Hoeneß erneut.

Fall Breitner: Völler stützt Hoeneß

Bayer Leverkusens Sport-Geschäftsführer Rudi Völler hat im Fall Paul Breitner Partei für Bayern-Präsident Uli Hoeneß ergriffen. „Bei aller Wertschätzung für seine Leistungen als Spieler hat Paul Breitner in den 80er, 90er-Jahren als Zeitungskolumnist so viele Leute verletzt – das war mitunter menschenverachtend. Da kann ich Uli durchaus verstehen, wenn er gerade Paul nicht als moralische Instanz akzeptiert“, sagte Völler der „Bild am Sonntag“.

Uli Hoeneß und Rudi Völler sind nicht immer einer Meinung, im Fall Breitner aber schon
Uli Hoeneß und Rudi Völler sind nicht immer einer Meinung, im Fall Breitner aber schon © imago/Team 2

Breitner hatte unter der Woche verkündet, dass ihn der FC Bayern wegen jüngster kritischer Äußerungen gegen die Führung um Hoeneß künftig bei Heimspielen von der Ehrentribüne der Allianz Arena verbanne. Hoeneß hatte sich nach der Jahreshauptversammlung am Freitag unversöhnlich gezeigt: „Ich habe mit Paul Breitner gebrochen, als ich aus dem Gefängnis kam – und das war’s für mich.“

Ein möglicher Einstieg von Oliver Kahn in verantwortlicher Position beim FC Bayern, wäre für Völler ein logischer Vorgang. „Dass Oliver irgendwann einen Posten im Fußball übernehmen muss, ist doch klar. Von seinem Wissen her, von seiner Aura. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für Michael Ballack. Zwei solche Persönlichkeiten gehören einfach auf verantwortliche Positionen – ob bei den Bayern oder anderswo.“

Heldt kritisiert: Kein Entscheidungswillen bei 50+1

Hannovers Sportchef Horst Heldt hat den in seinen Augen mangelnden Entscheidungswillen in der 50+1-Frage beklagt. „Da haben wenig Leute den Mumm, mal eine Entscheidung zu treffen“, schimpfte Heldt am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“. „Es gibt Kräfte in der Bundesliga, die Diskussionen bei Hannover 96 ausnutzen.“ Club-Chef Martin Kind verfolgt seit langem Übernahmepläne bei 96 und hatte bei der DFL daher einen Antrag auf eine Ausnahme der 50+1-Regelung gestellt. Diese besagt, dass die Stammvereine in Deutschland die Mehrheit an ausgegliederten Profi-Kapitalgesellschaften behalten müssen.

Nach langem Hin und Her war Kinds Antrag im Juli von der DFL zunächst abgelehnt worden. Die Klage dagegen liegt nun beim Ständigen Schiedsgericht. „Warum wird das nicht entschieden?“, ereiferte sich Heldt. „Sie benutzen aus meiner Sicht Hannover 96 und bringen Martin Kind dazu, dass er am Ende vielleicht sogar bei einem ordentlichen Gericht landet, damit das gelöst wird.“ Kind hatte stets angekündigt, notfalls vor einem ordentlichen Gericht klagen zu wollen. Viele Experten gehen davon aus, dass die 50+1-Regel dann komplett fällt.

Keller: "Lege nicht die Hand auf, und alles wird gut"

Ingolstadts neuer Trainer Jens Keller hat bei seinem Amtsantritt vor zu hohen Erwartungen gewarnt. "Es ist nicht so, dass ich hier bin, die Hand auflege und dann alles gut wird. Wir werden alle anpacken müssen und da nehme ich wirklich jeden mit rein – vom Spieler zum Fan", sagte der frühere Coach des VfB Stuttgart, von Schalke 04 und Union Berlin. Auch wenn der FCI nach dem 1:2 (0:1) gegen den HSV weiterhin Tabellenletzter ist, sei das "eine interessante Aufgabe mit tollen Bedingungen. Ich habe große Lust mit diesen Jungs zu arbeiten", sagte der 48-Jährige bei seiner Vorstellung am Sonntag. Seinen Einstand gibt Keller am kommenden Sonnabend (13.00 Uhr/Sky) bei Darmstadt 98.

Gomez wehrt sich: Infrage stellen ist „Schmarrn“

VfB-Stürmer Mario Gomez hat sich gegen die Interpretation gewehrt, dass er derzeit nicht von sich selbst überzeugt sei. „Ich habe gelesen, dass Gomez sich infrage stellt, das ist totaler Schmarrn. Ich fand sehr interessant, was aus der Aussage von mir gemacht wurde und was die Wahrheit war“, sagte der Stürmer nach dem 1:0-Sieg gegen Augsburg.

„Ich habe euch letzte Woche gefragt, ob ihr den Spieler wisst, der uns hilft, vier Tore zu erzielen. Und wenn ihr den habt, könnt ihr ihn mir nennen, dann setze ich mich auf die Bank für ihn“, sagte der frühere Nationalspieler. „Dass ich mich mit dem Satz selbst infrage stelle, das ist schon sehr kurios gewesen.“

Für Stuttgart, das vorerst die Abstiegsränge verließ, hat der 33-Jährige seit dem 6. Oktober und dem 1:3 in Hannover nicht mehr getroffen. Damit ist er in den sechs Partien unter dem neuen Trainer Markus Weinzierl noch ohne eigenen Torerfolg. „Ich spiele jetzt ja hier nicht, weil ich irgendwann mal gut gespielt habe, sondern ich spiele, weil der Trainer denkt, dass ich entscheidend sein kann. Und das erwarte ich auch selber von mir noch“, sagte Gomez. „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass das genug ist um hier beim VfB in der Startelf der Mannschaft zu helfen. Das Selbstvertrauen ist immer da.“

So erklärt Neuer das kuriose Gegentor

FCB-Torhüter Neuer macht sich breit, aber Bremens Osako lässt sich davon nicht beeindrucken
FCB-Torhüter Neuer macht sich breit, aber Bremens Osako lässt sich davon nicht beeindrucken © Bongarts/Getty Images | Stuart Franklin

War es nun ein Fehler von Manuel Neuer beim Gegentor des FC Bayern in Bremen, oder nicht? Der Nationaltorhüter hat seine eigene Theorie, mit der er sein erfolgloses Herauskommen gegen Werder-Stürmer Osako verteidigt. „Es ist eine Flanke zum Tor, die man relativ einfach verteidigen kann. Wir lassen sie aber zu und ich versuche, nah heranzukommen um mich anköpfen zu lassen. Wenn ich im Tor bleibe sind es vier Meter, da habe ich es schwer. Ich wurde ja auch angeköpft, aber nicht entscheidend genug“, sagte er.

Am Ende bleibt aber der Eindruck, dass Neuer – so wie jeder Torhüter, der beim Herauskommen am Ball vorbei fliegt – bei Bremens zwischenzeitlichem Ausgleich unglücklich aussieht.

Minus 14,9 Grad: Russen müssen trotzdem spielen

Nur unter Protest haben die russischen Teams Jenissej und Achmat bei 14,9 Grad unter Null ihr Erstligaspiel (1:1) absolviert. Die Temperatur in der sibirischen Stadt Krasnojarsk lag nur knapp über der Grenze von 15 Grad Frost, ab der eine Absage verlangt werden kann, meldete die Agentur Tass. Von einer „Zumutung für Spieler und Zuschauer“ sprach Jenissej-Torwart Dawid Jurtschenko in der Halbzeit.

„Das hatte mit Fußball nichts zu tun“, sagte hinterher auch Trainer Raschid Rachimow von Achmat Grosny aus Tschetschenien. Er hoffe, dass seine Spieler keine Gesundheitsschäden erlitten hätten.

Das eisige erste Winterwochenende in Russland hatte sich schon einige Tage abgezeichnet. Deshalb prüfte der russische Fußballverband die Verlegung in eine Halle, bestand dann aber trotzdem auf dem Spiel unter freiem Himmel.

In Samara wurde die Begegnung Krylja Sowetow gegen Orenburg verschoben, weil am Austragungsort an der Wolga 17 Grad Frost herrschten. Am kommenden Wochenende ist letzter Spieltag der Hinrunde in der russischen Premjer-Liga. Weiter geht es im März.