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Leverkusens Ex-Trainer Schmidt gewinnt Pokal in China

Trainer Roger Schmidt (l.) feiert den Pokalsieg mit Nationalstürmer Yu Dabao.
Trainer Roger Schmidt (l.) feiert den Pokalsieg mit Nationalstürmer Yu Dabao. © VCG via Getty Images

Der frühere Bundesligatrainer Roger Schmidt (51) hat mit dem chinesischen Club Beijing Guoan den nationalen Pokalwettbewerb gewonnen. Im Finalrückspiel bei Shandong Taishan genügte Beijing ein 2:2 (1:1) für den fünften Pokalsieg der Vereinsgeschichte. Im Hinspiel hatten sich die beiden Mannschaften 1:1 getrennt. In der Meisterschaft hatte Beijing den vierten Platz belegt.

In der Mannschaft des früheren Leverkusen-Coaches Schmidt (2014–2017) stand unter anderem Renato Augusto, der von 2008 bis 2012 ebenfalls bei den Rheinländern aktiv gewesen war.

Wilhelmshaven-Klage abgewiesen

Die Tür für den SV Wilhelmshaven für eine Eingliederung in die Regionalliga Nord bleibt weiter verschlossen. Eine entsprechende Klage des mittlerweile in der Bezirksliga spielenden Vereins wurde am Freitag vom Oberlandesgericht Bremen abgewiesen.

Zwar erkannte das Gericht den grundsätzlichen Anspruch des Vereins auf Schadenersatz durch eine Wiedereingliederung in die vierte Liga an, verneinte aber die praktische Umsetzung. Die Spielzeit 2014/2015 sei längst abgelaufen und könne 2019/2020 nicht mehr rekonstruiert werden.

Ausgangspunkt des Rechtsstreites war im Jahr 2008 die Weigerung des Clubs, für den früheren argentinischen Spieler Sergio Sagarzazu eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von 157.500 Euro an zwei vorherige Vereine des Südamerikaners zu zahlen. Derlei Geldtransfers und entsprechende Strafen bei Nichteinhaltung sehen die Bestimmungen des Weltverbandes Fifa und auch des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor - nicht aber die des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV). Der zuständige NFV hatte jedoch den Zwangsabstieg angeordnet, nachdem Wilhelmshaven nicht gezahlt hatte.

Im September 2016 hatte sogar der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden, dass der Zwangsabstieg rechtswidrig gewesen. Im aktuellen Schadenersatzverfahren ließen die Richter aber ausdrücklich ein erneutes Revisionsverfahren vor dem BGH zu. Der SVW hat nun einen Monat Zeit, um sich zu diesem Schritt zu entschließen.

Jens Keller ist neuer Ingolstadt-Trainer

Jens Keller
Jens Keller © Imago/Sven Simon

Trainer Jens Keller folgt beim Zweitligisten FC Ingolstadt auf den entlassenen Alexander Nouri. Das bestätigten die Schanzer am Freitag. Demnach erhält der frühere Coach des VfB Stuttgart, von Schalke 04 und zuletzt Union Berlin (bis Dezember 2017) beim Tabellenletzten einen Vertrag bis zum Saisonende. Nouri war am Montag nach nur acht Spielen im Amt entlassen worden.

Am Sonnabend (13 Uhr) trifft Ingolstadt im Heimspiel auf den HSV, dann wird aber aller Voraussicht nach noch Interimscoach Roberto Pätzold auf der Bank sitzen.

Interimstrainer Stefan Bösl im Training mit den Profis des FC Ingolstadt
Interimstrainer Stefan Bösl im Training mit den Profis des FC Ingolstadt © Imago/Stefan Bösl

Zuvor hatte der "Donaukurier" auch Tomas Oral als Trainerkandidaten gehandelt. Wie die Zeitung am Freitag berichtete, hätte für den 45-Jährigen sprechen können, dass er sich vermutlich auch eine nur bis zum Saisonende befristete Anstellung vorstellen könnte. Oral hat die Schanzer schon einmal in der Saison 2011/12 vor dem Abstieg bewahrt.

Rummenigge: Zuckerrohr und Peitsche für Kovac

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München hat Niko Kovac den Rücken gestärkt, den Trainer aber zugleich massiv unter Druck gesetzt. "Es ist der Wunsch von uns allen beim FC Bayern, dass wir lange mit Niko Kovac zusammenarbeiten", sagte Rummenigge am Rande einer Veranstaltung in Bad Wiessee der Münchner Abendzeitung: "Ich wünsche mir, dass er nicht nur an Heiligabend 2018 unser Trainer ist, sondern auch an Heiligabend 2019 und 2020."

Juhu! Ach ne, doch nicht: Niko Kovac steht auch nach dem 5:1-Sieg gegen Benfica weiter unter Druck.
Juhu! Ach ne, doch nicht: Niko Kovac steht auch nach dem 5:1-Sieg gegen Benfica weiter unter Druck. © Imago/Bernd Müller

Der ganze Club sei trotz der schwachen Bilanz in der Bundesliga "bereit, Niko Kovac diese Chance zu geben", ergänzte Rummenigge, aber: "Am Ende des Tages müssen natürlich die Ergebnisse stimmen. Platz fünf ist nicht der Platz, der am Ende der Saison belegt werden darf." Genau dort steht der Rekordmeister vor dem Spiel bei Werder Bremen am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) jedoch - neun Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund.

Kovac arbeitet laut Rummenigge intensiv am Aufschwung. "Ich sehe einen Trainer, der kämpft, der bereit ist, ein paar Dinge zu verändern. Und er muss auch ein paar Dinge verändern", sagte er. Grundsätzlich sei der 47-Jährige aber ein geeigneter Coach für den Rekordmeister: "Er kennt Bayern München. Er ist ein extremer Charakter – im positiven Sinne. Er ist ein Mensch, der mir gefällt."

Zu seiner eigenen Zukunft sagte Rummenigge, dessen Vertrag am 31. Dezember 2019 endet: "Man muss auch bereit sein, irgendwann loszulassen. Ich möchte nicht zum Friedhof der Kuscheltiere gehören." Ob ihn Klub-Ikone Oliver Kahn beerben wird? "Es ist noch keine Entscheidung gefallen", sagte Rummenigge.

Fünfjahreswertung: Enttäuschung für Bundesliga

Zwar stehen Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt vorzeitig in den K.-o.-Runden – aber für die Bundesliga war diese Europapokalwoche in der Uefa-Fünfjahreswertung dennoch enttäuschend.

Die sieben Bundesligisten holten 0,858 Wertungspunkte und schafften es nicht, den Rückstand auf den Dritten Italien (ebenfalls 0,858) zu verkleinern. Die beiden Führenden, Spanien und England, kamen auf je 1,285 Punkte.

Spanien hat damit als immer noch einsamer Spitzenreiter in dieser Saison als erste Nation nach fünf Spieltagen die Zehn-Punkte-Grenze geknackt. Frankreich, Verfolger Deutschlands, welcher der Bundesliga den garantierten vierten Startplatz in der Champions League streitig machen könnte, weist einen beruhigenden Rückstand von 11,882 Punkten auf. Da AS Monaco bereits auch die Europa League verpasst hat, droht keine Gefahr mehr.

PK-Überraschung für Bayers Gegner-Trainer

Antoni Zdrawkow beim Spiel in Leverkusen
Antoni Zdrawkow beim Spiel in Leverkusen © Imago/Nordphoto

Kuriosum nach dem Europa-League-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und dem bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad (1:1): Auf der Pressekonferenz mit Gästetrainer Antoni Zdrawkow wurde keine einzige Frage gestellt, sodass der 54-Jährige überrascht nach nicht mal einer Minute das Podium wieder verließ.

Normalerweise ist es üblich, dass ein Coach vor der Fragerunde ein kurzes Statement zum Spiel abgibt, wie es anschließend auch bei Bayer-Trainer Heiko Herrlich der Fall war. Der Bayer-Trainer stand danach den Journalisten noch rund eine Viertelstunde Rede und Antwort.

Werder-Profis glauben an die Bayern

Einen Tag vor dem Bundesliga-Gastspiel des sportlich angeschlagenen deutschen Rekordmeisters Bayern München am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei Werder Bremen hat Mittelfeldspieler Nuri Sahin die Führungsetage des Titelverteidigers gegen Kritiker in Schutz genommen.

Uli Hoeneß (l.) und Karl-Heinz Rummenigge beim Bayern-Spiel in der Champions League gegen Benfica Lissabon (5:1)
Uli Hoeneß (l.) und Karl-Heinz Rummenigge beim Bayern-Spiel in der Champions League gegen Benfica Lissabon (5:1) © Imago/MIS

"Ich habe Riesenrespekt vor Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß und bin wie sie der Meinung, dass wir nicht über eine Krise bei Manuel Neuer, Jerome Boateng oder Mats Hummels reden müssen", sagte der langjähriger Dortmunder Profi, der im August zu den Hanseaten gewechselt war, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus.

Grundsätzlich, so der 30-Jährige weiter, könne er oft nichts damit anfangen, wenn Experten, die selber Spieler waren, über Spieler urteilen. Sahin: "Denen fehlt häufig das Insiderwissen, aber sie tun trotzdem so, als hätten sie welches."

Für Sahin Mitspieler Claudio Pizarro sind die Bayern indes auf einem guten Weg aus seiner sportlichen Krise. "Sie haben im Moment eine schwierige Phase, aber die vergeht auch wieder. Ich bin überzeugt, dass sie es wieder aus dem Tief heraus schaffen", sagte der Bremer Torjäger dem Nachrichtenportal t-online.de.

Aber auch bei seinem neuen Arbeitgeber läuft es aktuell nicht rund, aus den letzten vier Begegnungen holte der SV Werder nur einen Punkt. Doch auch da ist der Peruaner von einer Trendwende überzeugt: "Momentan sind wir in einer kleinen Schwächephase. Aber wir wollen weiterhin international spielen in der nächsten Saison."

Zwei Deutsche im MLS-Finale

Die deutschen Profis Julian Gressel und Kevin Kratz stehen mit Atlanta United im Play-off-Finale der nordamerikanischen Profiliga MLS. Atlanta leistete sich im Halbfinal-Rückspiel bei Hauptrundenprimus New York Red Bulls eine 0:1 (0:0)-Niederlage, nachdem das Team aus Georgia im Hinspiel mit 3:0 triumphiert hatte.

Im Endspiel empfängt Atlanta am 8. Dezember die Portland Timbers, die sich nach torlosem Hinspiel mit 3:2 (0:1) bei Sporting Kansas City durchsetzten.

Marc Rzatkowski konnte für New York keine Wende mehr herbeiführen.
Marc Rzatkowski konnte für New York keine Wende mehr herbeiführen. © Reuters

Gressel (24) spielte 90 Minuten durch, Kratz (31) saß die gesamte Spieldauer über auf der Bank. Bei New York wurde der ehemalige St.-Pauli-Profi Marc Rzatkowski (28) in der 55. Minute eingewechselt. Den Treffer für New York erzielte Tim Parker in der vierten Minute der Nachspielzeit.

River Plate protestiert gegen Finale in Madrid

Der argentinische Spitzenclub River Plate aus Buenos Aires hat Einspruch gegen die Entscheidung der südamerikanischen Konföderation Conmebol eingelegt, wonach das Finalrückspiel um die Copa Libertadores am 9. Dezember (20.30 Uhr) in Madrid stattfinden soll. Die nach den skandalösen Vorkommnissen am vergangenen Wochenende verschobene Partie zwischen River Plate und dem Erzrivalen Boca Juniors soll im Estadio Santiago Bernabeu ausgetragen werden.

Wegen der Vorkommnisse muss River Plate zudem zwei Geisterspiele austragen und umgerechnet rund 350.000 Euro Strafe zahlen. Auch gegen diese Bestrafung hat River Plate Widerspruch eingelegt. Allerdings wies der Verband auch eine Beschwerde von Boca ab, der Club hatte den Sieg am grünen Tisch gefordert. Auch von Boca wird ein Einspruch gegen die Conmebol-Entscheidung erwartet.

Das Rückspiel zwischen den Clubs aus Buenos Aires (Hinspiel: 2:2) hätte am vergangenen Sonnabend stattfinden sollen. Auf dem Weg ins Stadion wurde der Boca-Mannschaftsbus aber angegriffen und unter anderem mit Steinen beworfen. Mehrere Profis wurden verletzt, Mittelfeldspieler Pablo Pérez erlitt eine Augenverletzung. Der für Sonntag geplante Ersatztermin wurde ebenfalls abgesagt.

Damit finden in dieser Saison zwei prestigeträchtige Finalspiele in Madrid statt. Das Endspiel der Champions League wird im Juni 2019 in der spanischen Hauptstadt im Wanda Metropolitano, der Heimstätte von Atlético Madrid, ausgetragen. Das Copa-Duell findet im Stadion von Real Madrid statt.