Hamburg. Concordias Manager Florian Gossow übernimmt Verantwortung für fehlende Spielgenehmigung von Ganitis und tritt zurück.

Der Hamburger Amateurfußball ist um eine ungewöhnliche Rücktrittsstory reicher. Am Sonnabend, einen Tag nach dem 0:1 beim SC Victoria, nahm Florian Gossow als Manager des Oberligisten Concordia seinen Hut. Der Verein veröffentlichte eine Pressemitteilung, in der Gossow erklärte, der Job als Ligamanager habe ihn „nicht erfüllt“. Er gehöre „auf den Platz und nicht hinter den Schreibtisch“. Dort, auf dem Platz, hatte Gossow bis zum Sommer dieses Jahres 15 Monate lang Concordia als Trainer mit überschaubarem Erfolg betreut. Der früher offenherzige Coach verschloss sich, war umstritten, geriet mit den Medien aneinander.

Nun, bei seinem Abgang, wechselte Gossow am Sonntag im Gespräch mit dem Abendblatt in den alten Modus. Detailliert beschrieb er die Vorgänge, die zu seinem Rücktritt führten. Bekannt war bereits, dass es Ärger wegen der vom Verband nicht erteilten Spielgenehmigung für Rückkehrer Theodoros Ganitis gegeben hatte. Der 24 Jahre alte griechische Mittelfeldspieler wechselte diesen Sommer von Teutonia 05 zurück an den Bekkamp. „Am Donnerstag, dem 30. August, einen Tag vor Abschluss der Transferfrist“, sagte Gossow, „sollten die letzten Unterlagen für den Wechsel fertiggestellt werden. Der Verein und Ganitis sollten auch den Amateurvertrag unterschreiben, den ich dann Freitag zum Verband bringen wollte. Ich selber war an diesem Donnerstag nicht auf der Anlage. Als ich Freitag kam, fehlten die Unterschriften. Wir gaben die Unterlagen also ohne den Amateurvertrag ab. Theodoros Ganitis erhielt keine Spielgenehmigung und darf nun bis zum 1. Januar leider nicht für Cordi spielen.“

Gossow fehlte das letzte Feuer für den Job als Manager

Für Gossow war dieser Fauxpas der springende Punkt – und seine eigene Schuld, obwohl nach seiner Darstellung Club und Spieler nicht unterschrieben hatten. „Ich als Ligamanager war am Donnerstag nicht da, habe das nicht überprüft. Weil mir, was ich schon drei Wochen vorher gemerkt habe, für diesen ganzen Papierscheiß das letzte Feuer fehlt. Also trage ich die Hauptschuld. Es tut mir wirklich leid. Deshalb ziehe ich die Konsequenz aus meinem Fehler“, sagte Gossow. Und: „Unser Präsident Matthias Seidel war sauer auf mich, was ich verstehen kann. Aber ich hätte bleiben dürfen, wenn ich gewollt hätte. Matthias ist ein ganz feiner Mensch. Er hat sich stets für mich gerade gemacht, auch in der turbulenten Zeit als Trainer hier.“

Gossow will nun pausieren. Von Concordia verabschiedete er sich stilvoll: „Die Regionalliga-Ambitionen finde ich gut, halte sie in der nächsten Saison für umsetzbar. Ich wünsche diesem tollen Verein und seinen tollen Menschen von Herzen alles Gute.“