Bei 0:3 im Oberligaspiel gegen den Niendorfer TSV geht alles schief, HSV III siegt 8:6, Altona fordert HSV II.

Strand verpasst. Concordias Trainer Florian Gossow wusste, was er lieber gemacht hätte, als das Oberligaspiel seiner Mannschaft beim Niendorfer TSV zu sehen: „Da wäre ich doch lieber an den Strand gefahren“, hatte Gossow zwischenzeitlich seinen Unmut über das Schiedsrichtergespann um Alexander Nehls geäußert. Dabei war es einzig seine Mannschaft, die es nicht vermocht hatte die größeren Spielanteile umzumünzen und am Ende sang- und klanglos 0:3 unterlag. Keeper Frederic Böse unterlief beim 0:1 ein grober Patzer, als er sich einen an sich harmlosen Kopfball von Ante Kutschke selbst mit ins Tor nahm. „Es war aber noch genug Zeit, den Fehler wieder auszubügeln“, sagte Böse, und recht hatte er.

Aber nachdem Jaques Rodrigues einen Elfmeter verschossen hatte, Maurizio D`urso nach Beleidigung des Unparteiischen die Gelb-Rote Karte sah und Ronny Buchholz einen unnötigen Elfmeter verursachte, war für Cordi nichts mehr drin. Niendorf schoss sich schon einmal für das Pokalfinale ein und Trainer Ali Farhadi sagte: „Beim Finale will man nicht nur dabei sein, das will man gewinnen.“

Pfifiger Dank. Für Verwunderung sorgte unter der Woche die Absage eines Pokalviertelfinalspiels bei den A-Junioren. Die U19 des HSV trat bei Eintracht Norderstedt nicht an. Grund war offiziell eine angespannte Personallage und die volle Konzentration auf die Meisterschaft in der Bundesliga, die die Mannschaft am Sonnabend knapp verpasste (siehe Seite 21).

In den Chor der HSV-Kritiker nicht einstimmen wollte Eintracht Norderstedts Trainer Jens Martens, dessen U19 am Sonnabend den Tabellenzweiten aus Meppen sensationell 3:1 schlug und wichtige Punkte im Abstiegskampf der Regionalliga Nord sammelte. „Ich möchte mich beim HSV bedanken“, erklärte Martens nach dem Spiel verschmitzt. „Meine Jungs hätten im Pokal gegen sie bestimmt an ihre Leistungsgrenze gehen müssen und wären total kaputt gewesen. So waren wir heute richtig frisch und konnten hundert Prozent abrufen.“


Erst Täuschung, dann Wahnsinn. Einer Fehleinschätzung unterlag HSV III-Trainer Marcus Rabenhorst bei der Oberligapartie in Süderelbe. „Nach 13 Minuten habe ich gedacht: `Endlich mal so ein richtig entspannter Abend für mich`“, sagte Rabe. Sein Team führte 3:0, das Spiel schien gelaufen.

Denkste! Der HSV III verspielte ein 3:0, ein 5:2 und ein 6:5 – um am Ende schließlich mit 8:6 zu gewinnen. Rabenhorst, der das aufregenste Spiel seines Lebens erlebte, hatte daran entscheidenden Anteil. „Spielt den Freistoß kurz aus“, rief er seinen Mannen in der 81. Minute vor dem 7:6 zu. Seine Spieler zeigten sich folgsam und Kristijan Augustinovic traf ins Tor.
„So etwas habe ich noch nie erlebt. An dieses verrückte Spiel werde ich mich mein ganzes Leben lang erinnern“, sagte Rabenhorst, dessen Team noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt hat. Süderelbes Co-Trainer Timur Gürsan, der seinen Chef Markus Walek an der Linie vertrat, war vor allem eines wichtig: „Mir tut unser Keeper Yalcin Ceylani leid. Er war völlig schuldlos an den Gegentoren, die so gut wie alle aus kurzer Distanz fielen. Er ist und bleibt ein hervorragender Torhüter.“

Altona hofft auf Hattrick. Die ersten beiden Heimsiege (3:1 gegen Egestorf, 2:1 gegen Lübeck) gelangen Altona 93 in der vergangenen Woche. „Das war verdammt wichtig, um Kredit bei unseren Fans zurückzuholen und den Eintrag in die Geschichtsbücher abzuwenden“, sagte Altonas Manager Andreas Klobedanz. Zuvor hatte Altona alle seine 13 Heimspiele verloren. Heute um 18.30 Uhr soll an der Adolf-Jäger-Kampfbahn der Heimspiel-Hattrick in Sachen drei Punkte folgen. Zum Stadtderby ist der HSV II zu Gast, der noch eine kleine theoretische Chance auf die Meisterschaft besitzt. „Unsere Mannschaft hat durch die Siege Selbstvertrauen getankt und im Fußball hat man immer eine Chance. Es wird sehr schwer, aber wir wollen befreit aufspielen und unseren Fans etwas bieten“, so Klobedanz.

Hamm is back. Bezirksligist Hamm United FC hat durch ein 2:0 gegen Altona 93 II die sofortige Rückkehr in die Landesliga perfekt gemacht.