Hamburg. Vor dem heutigen Regionalligaspiel bei Werder Bremen II hofft Trainer Weiß auf Leihgaben von den Profis.

Maximilian Geißen (19) parierte die Frage nach dem Dauerthema beim HSV II selbstbewusst. „Uns hat das Gerede vom engen Kader wenig gejuckt. Wir vertrauen auf unsere Stärken und haben die Qualität, um Spiele zu gewinnen“, sagte der Sechser am Mittwochabend nach dem 1:0 in der Regionalliga Nord gegen den BSV Rehden. Der erste Saisonerfolg verschafft dem zuvor in Egestorf (0:2) unterlegenen HSV-Nachwuchs vor dem Auftritt heute (19 Uhr) bei Drittliga-Absteiger Werder Bremen II etwas Luft.

Auf Unterstützung aus der ersten Mannschaft wird die U 21 des HSV wohl noch eine Weile angewiesen sein. Mit Sebastian Haut, Henrik Giese, Dominic Cyriacks, Torben Isermann, Michael Kyemereh, Julian Ulbricht und Patrick Storb ist das Krankenlager mit sieben Verletzten prall gefüllt; bei einem Kader von nur 21 Leuten. Die ersten potenziellen Kandidaten für Abstellungen „von oben“ waren zuletzt ebenfalls nicht spieltauglich: Stephan Ambrosius, Arianit Ferati und Moritz Kwarteng.

Spielerische Steigerung

Bei der Niederlage in Egestorf hatte Trainer Steffen Weiß nur 13 Feldspieler zur Verfügung, gegen Rehden 15. Dass der Spielberichtsbogen bald mit einem 18er-Kader bestückt werden kann, ist keinesfalls ausgemachte Sache. Ob Stürmer Fiete Arp am Freitag bei den Profis gegen Kiel oder bei der U 21 in Bremen dabei sein wird, will Trainer Christian Titz erst am Freitagmittag entscheiden.

Ob der HSV II unter diesen Bedingungen eine ähnliche Rolle wie in der überragenden vergangenen Serie (Platz zwei) spielen kann, ist trotz der spielerischen Steigerung im ersten Heimspiel fraglich. HSV-II-Coach Steffen Weiß will jedoch nicht jammern. „Klar ist die Situation nicht einfach. Wir haben Verletzte in der ersten und zweiten Mannschaft. Aber die kommen ja irgendwann zurück, sodass sich das Problem dann erledigen wird.“ Bis dahin, so die Botschaft, müssen halt die in die Bresche springen, die da sind. „Wir haben den Auftakt in Egestorf nicht wegen unseres engen Kaders verloren“, stellt Weiß klar.

Neuverpflichtungen kein Tabu

Hilfe erhielt er gegen Rehden übrigens aus der eigenen U 19. Tobias Knost spielte in der Innenverteidigung 90 Minuten lang durch, Mittelstürmer Tobias Fagerström saß als Einwechselspieler auf der Bank. Ein daraus entstehendes Problem für die U 19, die vergangene Saison nach einem späten Gegentor beim 2:2 in Bremen in letzter Minute den Titel in der Bundesliga Nord verpasste, sieht deren Coach Daniel Petrowsky nicht: „Wir haben mit 27 Spielern einen qualitativ und quantitativ gut besetzten Kader.

Wenn Spieler von uns oben dabei sind, müssen wir eben sehen, wie wir das auffangen.“ Eine Hintertür lässt sich U-21-Trainer Weiß offen für den Fall, dass das Verletzungspech anhält. Neuverpflichtungen vor dem nächsten Transferschluss am 31. August seien kein Tabu.