Viertelfinale! Boris Becker schwärmt über die Mentalität des Hamburgers, dem wieder ein Comeback über fünf Sätze gelingt.

Paris. Alexander Zverev strahlte über beide Ohren und klopfte sich mehrfach aufs Herz. Nach 3:29 Stunden verwandelte der Weltranglisten-Dritte aus Hamburg seinen ersten Matchball gegen den Russen Karen Khachanov und zog ins Viertelfinale der French Open ein. 4:6, 7:6 (7:4), 2:6, 6:3, 6:3 hieß es am Ende für den 21-Jährigen.

Es ist Zverevs erste Teilnahme in der Runde der letzten Acht bei einem Grand-Slam-Turnier. Vor Paris war Zverevs bestes Major-Ergebnis das Achtelfinale in Wimbledon 2017 gewesen. "Das viele harte Training zahlt sich jetzt aus. Ich bin froh, dass ich hier so weit gekommen bin", sagte Zverev und ergänzte mit Blick auf seine erneute Energieleistung: "Ich bin jung. Ich habe jedes Mal zurückgelegen, das macht mich so glücklich."

„Das war pure Leidenschaft. Sagenhaft“, lobte Eurosport-Experte Boris Becker. „Wie viele Leben hat er noch in diesem Turnier“, fragte Kommentator Matthias Stach rhetorisch nach einem weiteren Fünf-Satz-Krimi und einem weiteren starken Comeback von Zverev.

Trifft Zverev jetzt auf Kumpel Thiem?

In den ersten drei Runden von Roland Garros hatte Zverev nach einem lockeren Auftaktsieg über den Litauer Ricardas Berankis gegen Dusan Lajovic (Serbien) und Damir Dzumhur (Bosnien und Herzegowina/Nr. 26) ebenfalls zwei fast vierstündige Fünfsatzkrimis überstanden. Diesmal benötigte er dreieinhalb Stunden für den Sieg gegen die Nummer 38 der Welt.

Zverev ging nach seinem Sieg auf die Knie
Zverev ging nach seinem Sieg auf die Knie © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN

Sein nächster Gegner ist der Österreicher Dominic Thiem (Nr. 7), der bei den French Open zuletzt zweimal in Folge das Halbfinale erreicht hatte. „Ich muss schauen, wie ich mich dann fühle“, deutete Zverev an, nach drei Fünf-Satz-Matches in Folge reichlich erschöpft zu sein.

Zverev zeigte viel Herz

Gegen den ein Jahr älteren Khachanov hatte Zverev nach einem ausgeglichenen ersten Satz im entscheidenden Moment geschwächelt. Im zweiten Durchgang stabilisierte der an zwei gesetzte Hamburger sein Spiel, ließ aber beim Stand von 5:4 drei Satzbälle aus und musste so in den Tiebreak.

Nachdem ihm das Match im dritten Satz zu entgleiten drohte, kämpfte sich Zverev wie schon gegen Lajovic und Dzumhur noch einmal eindrucksvoll zurück. Mit ganz viel Herz.

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