Amateurfußball: Elfer kostet Sieg bei 2:2 gegen Sasel, Dassendorf Meister, Altona will nicht gerettet werden.

Fragwürdiger Pfiff. Dick im Oberliga-Abstiegskampf dabei ist dieses Jahr der SC Condor. „Für mich ist das auch ein neues Gefühl“, sagte Trainer Christian Woike, der gegen den TSV Sasel zwar mit einem Punkt leben konnte, aber sich lieber drei gewünscht hätte, die durchaus auch drin gewesen wären. Sein Team lag nämlich bereits mit 2:1 vorne, als Schiedsrichter Marco Kulawiak (Teutonia 10) auf Strafstoß für den TSV entschied. Mike Theis soll Enrik Nrecaj gefoult haben – eine Fehlentscheidung, fanden viele Zuschauer, und sogar Gästetrainer Danny Zankl gab ehrlich zu, dass es nicht eindeutig war. Woike diskutierte noch lange nach Spielende mit dem Unparteiischen, ging aber nicht zu hart mit ihm ins Gericht: „Es ging gar nicht so sehr um diesen einen Pfiff, sondern eher um die Summe der Fehlentscheidungen der letzten Wochen. Dadurch sind uns neun Punkte verloren gegangen.“

HSV entschuldigt sich beim Meister. Mit 7:2 fegte die TuS Dassendorf Oberligaaufsteiger HSV III vom Wendelweg und feierte vorzeitig die fünfte Meisterschaft in Folge. Die Party startete ungewollt krachend. Fans des HSV III randalierten, zerlegten eine Sitzbank. Einige Aschenbecher sollen geflogen, Autos beschädigt worden sein. Die von den Dassendorfern herbeigerufene Polizei nahm die Personalien einiger HSV-III-Anhänger auf. Nicht nachkarten wollte Dassendorfs Sportchef Jan Schönteich am Sonntag: „Wie ich gehört habe, waren wir auch nicht ganz unbeteiligt. Ein Fan von uns soll die HSVer provoziert haben. Natürlich ist das, was dann passierte, nicht schön. Aber der HSV hat sich bei uns sehr nett und in aller Form für die Vorkommnisse entschuldigt. Und damit ist die Sache aus meiner Sicht für uns gegessen.“

Keine Lizenz für Lüneburg und Eutin. Mit 1:4 verlor Regionalligist Altona 93 in Eutin – und hat dennoch als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht absurderweise wieder Chancen auf den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord. Denn der Lüneburger SK und Eutin 08 erhielten vom Norddeutschen Fußball-Verband keine Lizenz für die neue Saison. Bis zum 15. Mai können sie nachbessern. Beide Clubs zeigten sich in ihren Pressemitteilungen diesbezüglich zuversichtlich. Sollten aber beide absteigen und St. Pauli oder Eintracht Braunschweig den Gang in die 3. Liga antreten müssen, müsste St. Pauli II (oder eben Braunschweig II) als dritter Regionalliga-Club ebenfalls absteigen.

Selbst der Abstieg von Werder II in die Regionalliga Nord (sorgt für drei statt vier Absteiger), könnte durch einen Aufstieg des Meisters (aktuell Weiche Flensburg) abgefangen werden. Die Vision, dass es keinen sport­lichen Absteiger gibt und Altona die Klasse hält, versetzt Altonas Manager Andreas Klobedanz nicht in Hochstimmung. „Das wäre schlecht. Mit unseren Voraussetzungen haben wir in der Regionalliga Nord nichts zu suchen. Wir liegen 18 Punkte hinter Rang 15 zurück, sind sportlich nicht konkurrenzfähig. Das hat diese Saison klar gezeigt.“
Teutonia scheitert im ersten Versuch. Ebenfalls keine Lizenz für die Regionalliga Nord erhielt im ersten Anlauf der FC Teutonia 05. Auch der Hamburger Oberligist kann bis zum 15. Mai nachbessern. Geht es nach Präsident Liborio Mazzagatti wird das kein Pro­blem: „Ich bin ganz entspannt. Wir warten noch auf die Begründung des Verbands. Aber raus aus dem Spiel sind wir noch lange nicht. Es kann sich nur um ein, zwei Kleinigkeiten handeln.“

Die Spekulationen, Teutonia 05 wolle seine Heimspiele in der Regionalliga Nord beim SC Sternschanze austragen, wollte Mazzagatti „nicht bestätigen. Aber dementieren will ich das auch nicht.“

Halbfinals am Dienstag. Doppelschlag im Oddset-Pokal am morgigen Dienstag. Um 10.45 Uhr empfängt Teutonia 05 im ersten Halbfinale Meister TuS Dassendorf, um 14 Uhr duellieren sich der Niendorfer TSV und der Wedeler TSV am Sachsenweg. Während Dassendorfs Sportchef Jan Schönteich „ein Duell auf Augenhöhe“ erwartet, schob Teutonias Präsident Mazzagatti dem Gegner die Favoritenrolle zu: „Dassendorf ist die stärkste Mannschaft Hamburgs. Die dominieren nicht umsonst seit fünf Jahren. Aber in einem Spiel ist alles möglich, und wir werden versuchen, ihnen ein Bein zu stellen. Die Generalprobe beim TSV Buchholz 08 am Sonntag missglückte, Teutonia verlor 0:2. Die beiden anderen Mannschaften schossen sich schon einmal warm. Niendorf wahrte mit einem 3:1 in Curslack seine Chancen auf die Vizemeisterschaft, der Wedeler TSV machte wichtige drei Zähler im Abstiegskampf und schlug Absteiger Billstedt mit 5:0.