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Istanbul-Derby wird ohne Fans nachgeholt

Das am 19. April in der 57. Minute abgebrochene Derby im türkischen Pokal zwischen Fenerbahce Istanbul und dem Stadtrivalen Besiktas wird am 3. Mai nachgeholt. Allerdings wird nur die Restspielzeit von 33 Minuten im Fenerbahce-Stadion absolviert, Zuschauer sind nicht zugelassen.

Besiktas-Trainer Senol Günes war aus dem Fenerbahce-Fanblock mit einer Sitzschale beworfen worden und hatte dabei eine blutende Kopfverletzung erlitten. Günes wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Das Spiel wurde nach einer 20-minütigen Unterbrechung abgebrochen. Am Mittwoch entschied der türkische Verband, die Restspielzeit nachzuholen. Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatte es torlos gestanden.

"Verleumdung": Courtois will Wilmots verklagen

Der belgische Nationaltorhüter Thibaut Courtois und sein Vater Thierry haben eine Klage gegen den ehemaligen Nationalcoach Marc Wilmots angekündigt. "Wir haben gemeinsam beschlossen, eine Klage wegen Beleidigung und Verleumdung einzureichen", schrieb der Keeper vom FC Chelsea bei Instagram.

Wilmots (l.) und Courtois nach dem EM-Aus mit Belgien gegen Wales
Wilmots (l.) und Courtois nach dem EM-Aus mit Belgien gegen Wales © Imago/Belga

Der 49-jährige Wilmots hatte zuvor schwere Vorwürfe Courtois und vor allem dessen Vater erhoben. Der ehemalige Schalker Bundesliga-Profi und -Trainer glaubt, dass Courtois senior die Mannschaftsaufstellungen für die belgischen Spiele an die Medien verkauft habe.

"Er hat den Medien meine Aufstellung zugespielt und verkauft", hatte Wilmots dem katarischen TV-Sender BeIN Sports gesagt. Während der EURO 2016 war Wilmots mehrfach mit Thibaut Courtois aneinandergeraten. Die Roten Teufel waren bei der EM-Endrunde im Viertelfinale überraschend an Wales (1:3) gescheitert, Wilmots musste anschließend gehen.

Thibaut sei damals frustriert gewesen, "das verstehe ich. Ich habe allerdings ein Problem damit, dass meine Aufstellung um 18.15 Uhr auf sämtlichen Internetseiten veröffentlicht wurde, obwohl ich erst um 18 Uhr mit meinen Spielern die Theorie und Taktik für das Spiel besprochen habe", hatte "Willi, das Kampfschwein" betont.

Heldt fehlt bei Hannover-PK

Die Zukunft des wechselwilligen Sportdirektors Horst Heldt bei Hannover 96 hängt weiter in der Schwebe. Heldt fehlte am Mittwoch – obwohl eigentlich angekündigt und wie sonst üblich – bei der Pressekonferenz vor dem Spiel bei 1899 Hoffenheim. „Das hat nichts, aber auch gar nichts zu sagen. Außer, dass es zu diesem Thema nichts zu sagen gibt“, sagte ein Clubsprecher.

Heldt soll bei den Niedersachsen zum Geschäftsführer befördert werden, den ihm vorliegenden Vertrag will er aber nach übereinstimmenden Medienberichten nicht unterschreiben. Stattdessen zieht es ihn zum VfL Wolfsburg, wo er als Geschäftsführer Sport den dringend notwendigen Neuaufbau vollziehen soll.

Der Hauptgrund für Heldts Ablehnung des Geschäftsführervertrages liegt wohl vor allem in der Frage nach Kompetenzen. Heldt will für Transfers allein verantwortlich sein, 96-Boss Martin Kind pocht aber darauf, dass ein weiterer Geschäftsführer mitentscheidet. In Wolfsburg soll Heldt dagegen mit größer Machtfülle ausgestattet werden. Der ehemalige Sportvorstand von Schalke und Stuttgart soll in Wolfsburg einen Dreijahresvertrag erhalten, wenn Hannover ihn ziehen lässt. Dies dürfte jedoch nur gegen Zahlung einer Ablösesumme erfolgen.

Wilhelmshaven scheitert erneut vor Gericht

Das Landgericht Bremen hat dem Siebtliga-Verein SV Wilhelmshaven den Wiederaufstieg in die vierte Liga vorerst verbaut. Das Gericht wies am Mittwoch eine Klage des Clubs gegen den Norddeutschen Fußballverband (NFV) auf Wiedereingliederung in die Regionalliga zurück. Die Klage sei berechtigt, aber unbegründet, erklärte der Richter.

Den 2012 von der Fifa verhängten Zwangsabstieg bezeichnete das Gericht zwar als rechtswidrig. Der SV Wilhelmshaven könne aber nicht beweisen, dass der Verein ohne den Beschluss nicht auch sportlich abgestiegen wäre. Der Verein kündigte Berufung an und will vor das Oberlandesgericht ziehen.

NFV-Präsident Eugen Gehlenborg sah die Rechtsposition seines Verbandes bestätigt. Es sei aber kein Moment zu triumphieren. Außergerichtliche Einigungsversuche seien an zu hohen finanziellen Forderungen des SV Wilhelmshaven gescheitert. Nach rund zehn Jahren Rechtsstreit müsse man sich die Frage stellen, ob die „unendliche Geschichte nicht ein Ende haben sollte“, sagte Gehlenborg.

Diese Hoffnung zerstreute Hans Herrnberger, Vorstandschef des SV Wilhelmshaven: „Wir habe nicht zehn Jahre gekämpft, um jetzt einzuknicken“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Der Verein habe durch den Beschluss die wirtschaftliche Basis verloren. „Der Abstiegsbeschluss wurde als rechtswidrig eingestuft. Die einzige Folge daraus kann nur sein, dass der vorherige Zustand wieder hergestellt wird.“ Auch den Gang vor den Bundesgerichtshof (BGH) scheue man nicht.

Der Streit wird schon seit 2007/2008 geführt. Der BGH hatte den 2012 von der Fifa verhängten Zwangsabstieg des ehemaligen Regionalliga-Vereins bereits für unwirksam erklärt. Hintergrund des Falls sind Ausbildungsentschädigungen für argentinische Spieler. Der SV Wilhelmshaven hatte sich geweigert, diese zu zahlen.

Zwickau feuert Coach – wegen Ex-HSV-Spieler?

Drittligist FSV Zwickau hat sich früher als gedacht von seinem Cheftrainer Torsten Ziegner getrennt. Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, stellen die Sachsen Ziegner ab sofort frei. Ursprünglich war geplant, dass der Coach Zwickau nach der laufenden Saison verlässt und anschließend beim Halleschen FC anheuert. Laut Angaben des FSV habe es im internen Verhältnis Unstimmigkeiten gegeben.

Torsten Ziegner (l.) und Bentley Bexter Bahn
Torsten Ziegner (l.) und Bentley Bexter Bahn © Imago/Picture Point

Ziegner hatte sich am Montagabend nach der 2:4-Niederlage gegen den Karlsruher SC gegenüber der „Bild“-Zeitung zu einer unüberlegten Aussage hinreißen lassen. Auf die Frage, ob er die Spieler Jan Washausen und den langjährigen HSV-Jugendspieler (2002-2013) und früheren St.-Pauli-Profi Bentley Baxter Bahn mit zum HFC nehmen wolle, antwortete Ziegner: „Die Verträge der beiden laufen aus. Und da ist es ein legitimer Wettbewerb unter den Vereinen, mit den Spielern zu sprechen und sie zu verpflichten. Es stimmt, wir möchten gern Washausen und Bahn nach Halle holen.“ Diese Aussagen sorgten bei den FSV-Verantwortlichen für großes Unverständnis. Ziegner entschuldigte sich anschließend bei dem Verein.

"Wir haben durchaus Verständnis, dass unser Chefcoach mit dem anstehenden Wechsel zu seinem neuen Arbeitgeber bereits heute Pflichten erfüllen will und muss, die der Vorbereitung seines neuen Jobs ab 1. Juli 2018 dienen", hieß es nun in einem Statement auf der Vereinswebseite: "Dieses Verständnis endet jedoch, wenn dadurch der FSV Zwickau benachteiligt werden könnte beziehungsweise die Werte unseres Vereins in Gefahr geraten."

Statt Ziegner, der seit 2012 Cheftrainer war und 2016 den Drittliga-Aufstieg mit Zwickau gefeiert hatte, werden der bisherige Co-Trainer Danny König und Sportdirektor David Wagner den Tabellen-16. an den verbleibenden drei Spieltagen betreuen. Zur neuen Saison übernimmt Joe Enochs das Traineramt beim FSV.

Alaba fällt gegen Real Madrid aus

Bayern München muss im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Titelverteidiger Real Madrid (20.45 Uhr/ZDF und Sky) auf David Alaba verzichten. Der Außenverteidiger fehlte wegen seiner Oberschenkelprobleme bereits beim morgendlichen Anschwitzen, wie die Bayern bestätigten. Als Ersatz für den österreichischen Nationalspieler steht Rafinha bereit.

Besser sieht es dagegen bei Corentin Tolisso aus. Der Mittelfeldspieler ist nach seiner Schienbeinprellung dabei, wird zunächst aber aller Voraussicht nach auf der Bank sitzen. Neben Alaba fehlen Trainer Jupp Heynckes auch die Rekonvaleszenten Manuel Neuer, Kingsley Coman und Arturo Vidal.

Kohfeld wehrt sich gegen Werder-Lethargie

Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, seine Mannschaft könne die Spielzeit angesichts des nahezu sicheren Klassenerhalts locker ausklingen lassen. „Die Saison ist nicht abgehakt. Ich verstehe die Frage danach überhaupt nicht“, sagte der Coach am Mittwoch. Zuletzt hatten die Bremer beim VfB Stuttgart mit 0:2 verloren und dabei nicht überzeugt. Bei sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz haben die Hanseaten mit dem Abstiegskampf eigentlich nichts mehr zu tun.

Doch Kohfeldt ist weiter hoch motiviert und überzeugt davon, dass das auch für seine Mannschaft gilt. „Wir haben zwei riesengeile Heimspiele gegen Dortmund und Leverkusen vor uns“, sagte Kohfeldt. Am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) empfängt Werder den BVB im Weserstadion.

Kiel präsentiert Stadionpläne

Zweiligist Holstein Kiel hat die aktuellen Pläne für den notwendigen Stadionausbau präsentiert. Demnach beginnen die Maßnahmen Anfang Juni, bestätigte ein Vereinssprecher am Mittwoch. In einem ersten Schritt soll der Gästebereich des Stadions ausgebaut werden, die Auswärts-Fans müssten in der kommenden Saison dann auf die Gegengerade umziehen. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ und der NDR über die Pläne berichtet.

„Wir hoffen, dass wir die Tribüne in der übernächsten Saison nutzen können“, sagte der Vereinssprecher. Nach dem Ausbau könnten 15.000 Zuschauer im Stadion untergebracht werden. Damit würde Holstein die von der DFL geforderte Mindestkapazität erfüllen. In der Bauphase könne das Stadion jedoch nur rund 10.000 Fans beherbergen. Der Club geht davon aus, wie schon in der aktuellen Spielzeit, eine Sondergenehmigung von der DFL zu bekommen. Langfristig wollen die Kieler ihr Stadion auf 25.000 Plätze erweitern.

Die Kieler belegen derzeit mit 49 Punkten den dritten Tabellenplatz. Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) empfangen die „Störche“ den FC Ingolstadt.

Österreich erlaubt Bayern gegen PSG

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat mit einer Ausnahmegenehmigung grünes Licht für das Testspiel von Bayern München am 21. Juli (15.30 Uhr) in Klagenfurt gegen Paris St. Germain mit 222-Millionen-Mann Neymar gegeben. Dies gab der ÖFB am Mittwoch bekannt.

Der Spieltermin kollidiert mit der ersten Hauptrunde im ÖFB-Pokal 2018/19, damit sind normalerweise gemäß Regularien an diesem Tag keine internationalen Freundschaftsspiele in der Alpenrepublik möglich. In einer Arbeitssitzung aller Beteiligten wurde nun eine Möglichkeit für eine Durchführung der Partie erarbeitet.

"Wir sind sehr glücklich, dass nach intensiven Gesprächen und nach Freigabe aller Betroffenen eine Lösung im Sinne des Fußballs gefunden werden konnte", betonte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer.

Leno will Leverkusen verlassen

Nationaltorwart Bernd Leno steht angeblich vor seinem Abschied bei Bayer Leverkusen. Nach Darstellung der Sport Bild hat der 26-Jährige den Werksclub darüber informiert, dass er von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen möchte. Der Vertrag von Leno bei Bayer läuft noch bis 2020.

Demnach soll der Ex-Stuttgarter die Rheinländer für die festgeschriebene Ablöse von rund 20 Millionen Euro verlassen können, wenn er bis zum 30. April einen Verein präsentiert, der die Summe zahlt. In den letzten Jahren hatte es immer wieder Spekulationen um einen bevorstehenden Wechsel von Leno gegeben. Eine Bestätigung der Meldung vonseiten der Leverkusener gab es auf SID-Anfrage nicht.

Angeblich ist der spanische Ex-Meister Atletico Madrid an Leno interessiert. Beim Renommierclub FC Barcelona steht bereits Nationaltorwart und Leno-Rivale Marc-Andre ter Stegen zwischen den Pfosten. An Leno sollen auch der FC Arsenal und der SSC Neapel Interesse bekundet haben.

Als möglicher Nachfolger von Leno wird unterm Bayer-Kreuz der Frankfurter Lukas Hradecky gehandelt. Der finnische Nationalkeeper ist ablösefrei zu haben.

Spinner will FC-Präsident bleiben

Werner Spinner, Präsident des designierten Absteigers 1. FC Köln, will trotz gesundheitlicher Probleme bis 2019 im Amt bleiben. "Wir, meine Kollegen Toni Schumacher, Markus Ritterbach und ich, sind bis 2019 gewählt. Gerade jetzt, nach diesem Absturz, fühlen wir uns in der Pflicht, insbesondere ich, das zu reparieren", sagte der 69-Jährige im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.

"Sportlich und finanziell sind wir sehr gut aufgestellt. Wirtschaftlich sind wir sogar so gut aufgestellt wie nie zuvor. Das ist überhaupt nicht zu vergleichen mit dem letzten Abstieg 2012", betonte der Club-Chef, der sich im Februar einer Herz-OP unterziehen musste. Zu den kolportierten Gerüchten, Spinner werde zurücktreten, meinte der Vereinspräsident: "Manche möchten auch die schlechte sportliche Situation nutzen, um selbst ihre Macht im Verein und den Gremien auszubauen."

Geschäftsführer Sport Armin Veh kündigte derweil an, dass es am Saisonende eine personelle Zäsur geben werde: "Wir werden uns von fünf bis sieben Spielern trennen müssen, vier bis fünf Spieler sollen kommen. Wir planen mit einer Kaderstärke von 23 Feldspielern plus zwei Torhüter, dazu kommt noch das eine oder andere Talent aus dem Nachwuchs."

BVB-Anschlag: Bürki berichtet von Schlafstörungen

BVB-Torhüter Bürki am Mittwoch vor dem Dortmunder Landgericht
BVB-Torhüter Bürki am Mittwoch vor dem Dortmunder Landgericht © dpa

Im Prozess um den Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund hat das Landgericht am Mittwoch mit der Befragung weiterer Fußballprofis als Zeugen begonnen. Torwart Roman Bürki sagte: „Wir haben einen lauten Knall gehört, am Anfang habe ich gedacht, ein Reifen wäre geplatzt.“

Nach dem Attentat vom 11. April 2017 sei er enorm schreckhaft gewesen und habe unter Schlafstörungen gelitten. Teilweise sei er bis heute beeinträchtigt, sagte der 27-Jährige. Wenn jemand hinter seinem Rücken etwas auf den Boden fallen lasse, zucke er zusammen und werde wütend. Der Angeklagte Sergej W. hat im Prozess vor dem Dortmunder Landgericht die Tat gestanden.

Auch Shinji Kagawa litt nach eigener Aussage unter Schlafstörungen und Angstzuständen. „In den zwei Wochen danach war es sehr schwer“, sagte der 29-Jährige am Mittwoch. Vor allem im Auto und in seiner Wohnung habe er oft große Angst gehabt. Heute belaste ihn das Geschehen aber nicht mehr.

Der Angeklagte Sergej W. hat bereits gestanden, die Tat verübt zu haben, weil er mit Optionsscheinen auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie gesetzt hatte. Der 29-Jährige beteuert jedoch, dass er niemanden töten oder verletzen wollte.

Sokratis vor Gericht
Sokratis vor Gericht © dpa

Auch Abwehrspieler Sokratis Papastathopoulos erinnerte sich vor Gericht an den Schreckensmoment des Bombenanschlags. "Ich hatte Angst. Ich habe gedacht, jemand schießt auf uns“, sagte der 29-Jährige.

Er denke heute noch sehr oft an das Attentat. "Ich werde das mit Sicherheit niemals vergessen, aber ich habe für mich beschlossen, dass das Leben weitergeht. Der Verein habe ihm und der übrigen Mannschaft nach dem Vorfall psychologische Hilfe angeboten. Diese habe er aber nicht in Anspruch genommen.

Nuri Sahin hat nach eigenen Angaben mit den Erlebnissen abgeschlossen. „Ich habe für mich einen Weg gefunden, damit umzugehen“, sagte der 29-Jährige, räumte aber ein: „Das ist natürlich etwas, das ich nie mehr vergessen werde. Viele Dinge in meinem Leben haben sich heute relativiert, weil es ja auch ganz anders hätte ausgehen können.“ Psychologische Hilfe habe aber auch er nicht in Anspruch genommen.

Raphael Guerreiro beim Gang in den Gerichtssaal
Raphael Guerreiro beim Gang in den Gerichtssaal © dpa

Raphael Guerreiro sagte als weiterer Zeuge mit Tränen in den Augen aus. "Es ist für mich sehr schwierig, darüber zu sprechen“, sagte der Abwehrspieler am Mittwoch und wischte sich mit der Hand über die Augen. Das Angebot, die Befragung für eine kurze Zeit zu unterbrechen, um sich zu sammeln, lehnte Guerreiro aber ab. Im Moment der Bombenexplosionen habe er große Angst verspürt, sagte er weiter. Niemand habe gewusst, was noch passieren würde. Die ganze Mannschaft sei sehr schockiert gewesen.

In der vergangenen Woche hatte bereits der ehemalige BVB-Profi Matthias Ginter (jetzt Borussia Mönchengladbach) unter Tränen als Zeuge ausgesagt.

Arsenal denkt über Ralf Rangnick nach

Der FC Arsenal denkt bei der Suche nach einem Nachfolger für den am Saisonende zurücktretenden Teammanager Arsene Wenger angeblich über RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick nach. Laut "Sky Sport News UK" steht der 59-Jährige auf der Liste potenzieller Kandidaten.

Genießt auf der Insel hohes Ansehen: RB-Sportdirektor Ralf Rangnick
Genießt auf der Insel hohes Ansehen: RB-Sportdirektor Ralf Rangnick © Imago/Picture Point LE

Bei den Gunners soll Rangnick in Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann, Per Mertesacker und Chef-Scout Sven Mislintat mehrere Fürsprecher haben. Noch in dieser Woche sollen erste persönliche Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt werden.

Rangnick hatte den Trainerposten bei RB Leipzig nach dem Bundesligaaufstieg 2016 an Ralph Hasenhüttl übergeben. Seither konzentriert er sich auf seine Rolle als Sportdirektor. Als Trainer betreute Rangnick zuvor den VfB Stuttgart, Hannover 96, Schalke 04 und 1899 Hoffenheim.

Der 68-jährige Wenger hatte zuletzt seinen Abschied vom FC Arsenal nach 22 Jahren zum Saisonende verkündet.

Vorwürfe gegen Fifa-Sekretärin

Kurz vor der Vergabe der WM-Endrunde 2026 beim Fifa-Kongress in Moskau (13. Juni) werden Vorwürfe gegen Generalsekretärin Fatma Samoura laut. Wie die BBC am Mittwoch berichtete, sei Samoura der Ethikkommission gemeldet worden.

Die 55 Jahre alte Senegalesin soll gegen ihre Pflichten zur Offenlegung, Kooperation und Berichterstattung verstoßen haben. Konkret leiten sich die Anschuldigungen aus dem Bewerbungsprozess um die WM 2026 ab.

Marokko und der Verbund aus den USA, Kanada und Mexiko stehen am 13. Juni zur Wahl. Wie die BBC berichtet, soll die Bewertungsdelegation, die in den vergangenen Wochen die Bewerber besucht und auf ihre WM-Tauglichkeit geprüft hatte, eine bislang ungeklärte familiäre Verbindung Samouras (voller Name: Fatma Samba Diouf Samoura) zum früheren Stürmer des FC Liverpool El Hadji Diouf aufgedeckt haben. Dieser fungiert aktuell als Botschafter für die marokkanische Bewerbung.

Samoura zeigte sich allerdings gelassen: "Ganz Senegal wird über die Ethikkommission lachen, weil jeder in meinem Land über die Herkunft von El Hadji Diouf Bescheid weiß."

Düsseldorf buhlt um Liebling "Lumpi"

Zweitligist Fortuna Düsseldorf will Vereinslegende Andreas Lambertz zurückholen. "Wir beschäftigen uns bereits länger mit der Idee, Lumpi zurück zur Fortuna zu holen und ihm eine Rolle als Führungsspieler in unserer U23 zu übertragen", bestätigte Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer der "Rheinischen Post".

Lambertz soll allerdings auch ein hoch dotiertes Angebot des Regionalligisten KFC Uerdingen vorliegen. Lambertz spielt bei Zweitligist Dynamo Dresden sportlich keine Rolle mehr, der Vertrag läuft am Saisonende aus. Lambertz selbst, der von 2003 bis 2015 315 Spiele für Düsseldorf von der Oberliga bis zur Bundesliga absolviert hat, kann sich eine Rückkehr sehr gut vorstellen: "Das wäre schon eine ziemlich verrückte Sache, wenn sich so der Kreis schließen würde", sagte Lambertz.

DFB: 90 Millionen Euro pro Pokalsaison?

Der DFB hat seine Erlöse durch den Verkauf der nationalen Medienrechte am DFB-Pokal angeblich von rund 40 Millionen Euro auf 53 Millionen Euro pro Saison gesteigert. Das berichtet das Sportbusiness-Magazin Sponsors.

Demnach kommt der Verband durch Sponsoren-Verträge und Erlöse aus den internationalen Medienrechten auf insgesamt knapp 90 Millionen Euro Einnahmen pro Spielzeit. Im Kalenderjahr 2016 waren es 63,3 Millionen Euro.

"Über das – wie wir finden – gesunde Wachstum bei dieser Rechteausschreibung freuen wir uns", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius: "Es zeigt uns, dass der DFB-Pokal in seiner jetzigen Ausprägung und dem Zusammenspiel zwischen Amateur-und Profiklubs sehr gut bei Fans und DFB-Partnern angenommen wird."

Die Pokalspiele werden ab der Saison 2019/2020 nicht mehr nur in der ARD und beim Bezahlsender Sky, sondern auch bei Sport1 zu sehen sein. Während Sky weiterhin alle 63 Partien zeigt, werden in der ARD neun Free-TV-Livespiele und bei Sport1 vier Pokalpartien zu sehen sein - im Gegensatz zur ARD allerdings nur jeweils ein Spiel der Runden bis zum Viertelfinale.

Das Erste überträgt in der ersten und zweiten Runde jeweils ein Spiel, von der dritte Runde bis zum Halbfinale jeweils zwei Spiele und das Finale. Außerdem wird der DFB-Pokal der Frauen in der ARD zu sehen sein.

Die Möglichkeit zur Nachverwertung aller Spiele auf digitalen Plattformen sicherten sich Sky, Sport1 und die Axel Springer SE. Die Rechte gelten bis einschließlich der Saison 2021/22.