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Kiel schlägt Union Berlin

Holstein Kiel hat in der Punktspiel-Pause ein Erfolgserlebnis gefeiert. In einem Testmatch gegen Zweitliga-Rivale 1. FC Union Berlin kam die Mannschaft von Trainer Markus Anfang am Montag zu einem 3:2 (1:1)-Erfolg. Tim Siedschlag (22. Minute), Tom Weilandt (64.) und Manuel Janzer (73./Foulelfmeter) erzielten die Tore für die „Störche“. Für die Gäste trafen Toni Leistner (10.) und Philipp Hosiner (65.).

„Das war ein ordentlicher Test und insgesamt ein Spiel auf gutem Niveau“, sagte Anfang nach dem Match zufrieden. Beide Mannschaften bestreiten ihr nächstes Punktspiel am Sonntag (13.30 Uhr). Die Kieler müssen zu Armina Bielefeld reisen, die Berliner treten zeitgleich bei der SpVgg. Greuther Fürth an.

Boateng ist die Trainersuche egal

Jérôme Boateng will sich im Saisonendspurt und in der Vorbereitung auf die WM nicht von der Trainerdiskussion beim FC Bayern München ablenken lassen. „Das habe ich einfach zur Kenntnis genommen“, sagte der Verteidiger am Montag zu der am Wochenende publik gewordenen Absage von Thomas Tuchel für den Bayern-Job. „Das interessiert mich sowieso nicht mitten in der Saison“, ergänzte der 29-jährige Boateng vor dem Länderspiel am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen Brasilien in seiner Heimatstadt Berlin.

Jérôme Boateng (l.) und Matthias Ginter am Montag auf dem Weg zum Podium
Jérôme Boateng (l.) und Matthias Ginter am Montag auf dem Weg zum Podium © Picture Alliance

Erst nach der WM wolle er sich „damit beschäftigen“, wer den deutschen Rekordmeister in der kommenden Saison trainieren werde. Die Münchner sind weiter auf der Suche nach einem Nachfolger von Jupp Heynckes, der im Oktober nach der Trennung von Carlo Ancelotti für diese Saison eingesprungen war.

Boatengs Hose spricht

Eine lustige Begebenheit ereignete sich derweil zu Beginn der DFB-Pressekonferenz. Als Sprecher Jens Grittner den Münchner Journalisten Günter Klein das Rederecht erteilen wollte, meldete sich Boatengs Handy. "Ich habe dazu leider nichts gefunden", ertönte es laut hörbar aus der Hosentasche des Bayern-Profis – der die offensichtliche Reaktion der Spracherkennungs-Software belustigt zur Kenntnis nahm.

St. Pauli hofft auf Lasse Sobiech

Der FC St. Pauli hat zu Wochenbeginn seine Vorbereitungen auf das Heimspiel gegen den SV Sandhausen mit einem dezimierten Kader aufgenommen. Neben dem Marokkaner Aziz Bouhaddouz, dem Norweger Mats Möller-Daehli und dem Belgier Thibaud Verlinden, die für ihre Auswahlteams zu Länderspielen abgestellt sind, fehlte am Montag auch Cenk Sahin. Der Türke ist erkrankt, teilte der Kiezclub mit. Die zuletzt angeschlagenen Abwehrspieler Lasse Sobiech und Christopher Avevor arbeiteten individuell, hoffen aber rechtzeitig zum Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) fit zu werden.

Robben wieder im Mannschaftstraining

Arjen Robben ist beim FC Bayern ins Mannschafstraining zurückgekehrt. Der Niederländer laborierte zuletzt an Problemen mit einem Nerv am Rücken. Neben Robben standen unter der Aufsicht von Trainer Jupp Heynckes aus dem Profikader nur die Torhüter Sven Ulreich und Tom Starke sowie Franck Ribery, Juan Bernat, Javi Martinez und Rafinha auf dem Platz. Torhüter Manuel Neuer trainierte im Kraftraum.

Rettigs frecher Konter für Rummenigge

Mit Süffisanz hat St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig auf eine Verbalattacke von Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge reagiert. "Rummenigge war ein erstklassiger Stürmer", lautete die kurze Stellungnahme des 54-Jährigen via Twitter zu den Vorhaltungen des früheren Nationalmannschafts-Kapitäns.

Mit Inter Mailand verlor Stürmer Rummenigge im Jahr 1985 das Jubiläumsspiel beim FC St. Pauli mit 1:2
Mit Inter Mailand verlor Stürmer Rummenigge im Jahr 1985 das Jubiläumsspiel beim FC St. Pauli mit 1:2 © Witters

Rettig hatte in der vergangenen Woche im Verlauf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) überraschend einen Antrag auf Beibehaltung der 50+1-Regel gestellt und bei der Abstimmung darüber eine Mehrheit der Klubs hinter sich gebracht. Ursprünglich war kein Votum vorgesehen, die Vereinsvertreter wollten eigentlich nur über die weitere Vorgehensweise im Umgang mit der umstrittenen Klausel beraten.

Den unerwartete Vorstoß Rettigs wurde anschließend von Rummenigge in einem kicker-Interview vehement kritisiert: "Es befremdet mich, dass ein Zweitligist, der noch nie in einem internationalen Wettbewerb mitgespielt hat, auf einmal nicht nur eine so prominente, sondern auch dominierende Rolle einnimmt."

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Wichtiges Lob für Winfried Schäfer

Der iranische Sportminister Masoud Soltanifar hat die Arbeit von Winfried Schäfer als Fußball-Trainer in den höchsten Tönen gelobt. Schäfer habe, besonders mit seiner guten Nachwuchsarbeit, für den erneuten Erfolg von Esteghlal Teheran im iranischen und asiatischen Fußball gesorgt. Das sagte der Politiker bei einem Treffen mit dem 68-jährigen Schäfer am Montag in Teheran. Mit Schäfer als Coach schafften es fünf junge Esteghlal-Spieler in den vorläufigen WM-Kader der iranischen Nationalmannschaft.

Auf Erfolgskurs in Iran: Trainer Winfried Schäfer
Auf Erfolgskurs in Iran: Trainer Winfried Schäfer © Imago/Amirhossein Kheirkhah

Schäfer hat seine Arbeit bei Esteghlal im Oktober 2017 begonnen und den Club aus dem Tabellenkeller auf den dritten Platz geführt. Höhepunkt seiner bisherigen Amtszeit war der Derby-Sieg Anfang März vor über 100 000 Zuschauern im Asadi-Stadion gegen den Erzrivalen Persepolis Teheran. Zudem steht er mit seiner jungen Mannschaft im Finale des Pokalwettbewerbs und hat auch gute Chancen auf ein Weiterkommen in der asiatischen Champions League.

Esteghlal hat den Vertrag mit Ex-Profi Schäfer noch nicht verlängert. Nach dem Treffen mit dem Minister wird jedoch mit einer weiteren Zusammenarbeit gerechnet. Schäfer selbst hat in Interviews mit iranischen Medien angedeutet, bei dem Club bleiben zu wollen.

Lahm schließt Bayern-Rückkehr nicht aus

Philipp Lahm am Rande des Länderspiels Deutschland gegen Spanien
Philipp Lahm am Rande des Länderspiels Deutschland gegen Spanien © Imago/ActionPictures

Philipp Lahm sieht in seiner Absage an ein Engagement beim FC Bayern im vergangenen Sommer kein Hindernis für eine künftige Zusammenarbeit. "Der Zeitpunkt passte einfach nicht. Ich habe damals gesagt, ein bisschen Abstand zum FC Bayern kann nicht schaden. Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht zum FC Bayern zurückkehren werde. Es kommt immer darauf an, zu welchem Zeitpunkt und: Um was geht's? Man soll nie nie sagen", sagte der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 2014 der "Rheinischen Post".

Die aktuelle Diskussion um Nachwuchssorgen im deutschen Fußball kann der 34-jährige Ehrenspielführer der Nationalmannschaft nicht nachvollziehen. "Wir haben 54 Leistungszentren, es kommen immer wieder gute junge Spieler nach. Sie haben Potenzial und Qualität", sagte Lahm, der indes Zweifel hat, ob die Vereine ausreichend Geduld mit Talenten haben. "Heute werden die Spieler zu schnell abgegeben, wenn es nicht gleich läuft. Man beschäftigt sich nicht lange genug mit ihnen, obwohl man doch zu Beginn meistens so überzeugt war."

Mehr als zwei Milliarden Schulden in Italien

Die 20 Clubs der italienischen Serie A haben zum ersten Mal seit 17 Jahren eine Saison wieder mit einem finanziellen Plus abgeschlossen, der Schuldenberg jedoch überschritt erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro (2,1). Dies geht aus einer von der Gazzetta dello Sport veröffentlichten Analyse der Bilanzen der Vereine für die Spielzeit 2016/17 hervor.

Nach der vorherigen Saison betrug die Marke noch 1,87 Milliarden Euro. Alleine rund 100 Millionen Euro Schulden gehen auf das Konto der beiden Mailänder Klubs. Der AC Mailand schrieb mit 74,9 Millionen Euro das dickste Minus aller Vereine, Inter steuerte weitere 24,6 Millionen bei. Deutlich rote Zahlen schrieb auch Champions-League-Viertelfinalist AS Rom mit 41,7 Millionen Euro.

Auch dank fließender TV-Gelder kletterte der Umsatz der Serie-A-Clubs von 2,042 Milliarden Euro auf 2,267 Milliarden Euro. Der umsatzstärkste Klub ist Rekordmeister Juventus Turin, der Einnahmen von 422,4 Millionen Euro meldete, jedoch auch schwer verschuldet ist. Der Schuldenberg des an der Mailänder Börse notierten Turiner Klubs beträgt 524 Millionen Euro. Auf Platz zwei im Ranking der meistverschuldeten Klubs rangiert Inter Mailand mit einem Schuldenberg von 472,3 Millionen Euro.

Löw mit B-Elf gegen Brasilien

Bundestrainer Joachim Löw nutzt den zweiten Teil des doppelten WM-Härtetests gegen Brasilien am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF), um ausgiebig Spieler aus der zweiten Reihe zu testen. Löw wird beim ersten Wiedersehen mit dem Rekordweltmeister seit dem 7:1 im WM-Halbfinale 2014 auf mindestens sechs Positionen rotieren.

Die Weltmeister Thomas Müller und Mesut Özil hatte er nach dem 1:1 (1:1) gegen Spanien nach Hause geschickt. Torhüter Marc-Andre ter Stegen bekommt eine Pause, Sami Khedira wahrscheinlich auch, somit wird Jerome Boateng wohl der Kapitän sein. Emre Can musste wegen Rückenproblemen abreisen, Jonas Hector wird diesmal zunächst auf der Bank sitzen.

"Ich plane, dass Marvin Plattenhardt spielt", sagte Löw. Der Berliner wird hinten links Hector ersetzen. Ilkay Gündogan und Leroy Sane sind ebenso für die Startelf eingeplant wie Matthias Ginter. Im Tor werden Bernd Leno und Kevin Trapp jeweils eine Halbzeit spielen.

Für Löw ist Brasilien der letzte Prüfstein vor der Nominierung seines vorläufigen Kaders für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli). Der Bundestrainer benennt sein Aufgebot am 15. Mai in Dortmund.

Die voraussichtlichen Aufstellungen

Deutschland

Leno (Bayer Leverkusen/26 Jahre/6 Länderspiele) - Kimmich (Bayern München/23/26), Boateng (Bayern München/29/69), Ginter (Borussia Mönchengladbach/24/17), Plattenhardt (Hertha BSC/26/5) - Gündogan (Manchester City/27/23), Kroos (Real Madrid/28/81) - Stindl (Borussia Mönchengladbach/29/10), Goretzka (Schalke 04/23/13), Sane (Manchester City/22/10)  - Werner (RB Leipzig/22/11). - Trainer: Löw

Brasilien

Alisson (AS Rom/25 Jahre/23 Länderspiele - Dani Alves (Paris Saint-Germain/34/106), Thiago Silva (Paris Saint-Germain/33/68), Miranda (Inter Mailand/33/44), Marcelo (Real Madrid/29/51) - Casemiro (Real Madrid/26/21) - Willian (FC Chelsea/29/54), Paulinho (FC Barcelona/29/47), Fernandinho (Manchester City/32/41), Coutinho (FC Barcelona/25/33) - Jesus (Manchester City/20/14). -  Trainer: Tite

Schiedsrichter

Jonas Eriksson (Schweden)

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Zorc verlängert beim BVB bis 2021

Borussia Dortmund plant langfristig mit Michael Zorc. Der Sportdirektor verlängerte seinen 2019 auslaufenden Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis Juni 2021. Das teilte der achtmalige deutsche Meister am Montag mit.

"Die sportlichen Erfolge der vergangenen zehn Jahre sind eng mit dem Namen Michael Zorc verbunden. Michael Zorc steht für Kompetenz, Loyalität und Identifikation. Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit", sagte Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Geschäftsführer hatte seinen Vertrag im Februar bis Dezember 2022 verlängert.

Zorc verantwortet seit 20 Jahren als sportlich Verantwortlicher die Geschicke der Westfalen. "Die vergangenen eineinhalb Jahre waren trotz des DFB-Pokalsieges und der Qualifikation für die Champions League bekanntlich aus vielerlei Gründen schwierig. Ich betrachte es vor diesem Hintergrund umso mehr als unsere gemeinsame Aufgabe, Borussia Dortmund in ruhigeres Fahrwasser zu bringen, die Mannschaft auf hohem Niveau zukunftsfähig zu machen und den Klub zu einem festen Bestandteil der Champions League zu entwickeln", sagte der 55-Jährige.

In Zorcs Zeit im Management wurde der BVB dreimal deutscher Meister und zweimal Pokalsieger. Watzke und Zorc müssen in den nächsten Wochen erst einmal die Trainerfrage klären. Peter Stögers Vertrag endet am Saisonende. Ob der Kontrakt mit dem Österreicher verlängert wird, ist zweifelhaft.

Eberl muss für "Pisser"-Beleidigung zahlen

Gerieten am Sonnabend aneinander: Julian Nagelsmann (l.) und Max Eberl
Gerieten am Sonnabend aneinander: Julian Nagelsmann (l.) und Max Eberl © Imago/Jan Hübner

Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl muss für seine "Pisser"-Beleidigung in Richtung von Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann 5000 Euro bezahlen. Dies hat das DFB-Sportgericht am Montag entschieden. Das Gremium wertete die Aussage während des Bundesliga-Spiels zwischen beiden Teams am 17. März als unsportliches Verhaltens.

Eberl war beim 3:3 an der Seitenlinie mit Nagelsmann aneinandergeraten und hatte den Hoffenheimer „Du kleiner Pisser“ genannt. Dies hatten sowohl Gladbach als auch Eberl selbst bestätigt, nachdem die Worte bei Fernsehaufzeichnungen zu hören gewesen waren. Borussias Sportdirektor hatte sich bereits nach der Partie für sein Verhalten entschuldigt: "Ich war sehr emotional und habe etwas gesagt, was sich nicht gehört." Das Urteil ist rechtskräftig.

Piszczek will in zwei Jahren beim BVB aufhören

Borussia Dortmunds Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek plant sein Karriereende in zwei Jahren. "Ich werde meine Karriere in Dortmund beenden. Dafür ist 2020 ein gutes Datum", sagte der 32-Jährige im kicker-Interview.

Piszczek hatte seinen Kontrakt beim BVB Mitte März bis Juni 2020 verlängert. Der Pole war 2010 von Hertha BSC nach Dortmund gewechselt. Mit den Westfalen wurde er zweimal deutscher Meister und holte zweimal den DFB-Pokal.

Schwerer Zusammenstoß unter Teamkollegen

Regionalliga-Fußballer Matthias Tietz von der SG Wattenscheid 09 hat nach einem Notfall das St. Vinzenz-Hospital in Rheda-Wiedenbrück verlassen. Das bestätigte ein Vereinssprecher am Montag. Mittelfeldspieler Tietz war im Punktspiel am Sonnabend zwischen dem SC Wiedenbrück und Wattenscheid (1:1) nach einem Zusammenprall mit seinem Teamkollegen Steve Tunga kurzfristig bewusstlos gewesen.

Wattenscheids Matthias Tietz wurde blutüberströmt vom Platz getragen
Wattenscheids Matthias Tietz wurde blutüberströmt vom Platz getragen © Imago/Dünhölter SportPresseFoto

Wattenscheids Physio-Team und andere Helfer hatten nach dem Zusammenprall schnell reagiert und verhindert, dass dem 28 Jahre alten Tietz die Zunge in den Hals rutscht. Tietz und Tunga blieben wegen Gehirnerschütterungen zur Beobachtung eine Nacht in der Klinik. Der Erstverdacht auf eine Gesichtsfraktur bestätigte sich bei Tietz nicht. Er durfte am Tag nach der Partie das Krankenhaus wieder verlassen.

Rummenigge kritisiert DFB-Kommerz

In der Debatte um die Club-WM und Global Nations League hat Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge seine Kritik an der Termindichte im Profifußball erneuert. „Die Clubs verhalten sich seit Jahren dem Fußball und den Spielern gegenüber vorbildlich. Die Bundesliga gibt es seit 1965 mit 18 Clubs. Die Champions League hat 13 Runden, sie hatte mal 17. Der Spieler hat nur eine begrenzte Zeit für seine Karriere, man sollte ihn nicht unbedingt durch Terminhatz in Verletzungen jagen“, sagte Rummenigge dem "Kicker".

In diesem Zusammenhang kritisierte der Bayern-Vorstand auch die Rolle der Verbände. „Sie werden immer mehr zu Vermarktungs-Maschinen. Doch die Gewinnmaximierung ist nicht Kernaufgabe eines Verbandes. Ein Verband muss sich um den Sport und die Sportler kümmern, der Fußballverband also um den Fußball“, sagte der 62-Jährige. „Wir sprechen in Fußball-Deutschland viel zu viel über Finanzen, über TV-Vermarktung, Sponsoring und Merchandising – immer öfter auch bei der Nationalmannschaft.“ Weltverbandschef Gianni Infantino hat sich zuletzt mit seinen Plänen zur Ausweitung der Club-WM von sieben auf 24 Teams vorerst nicht durchsetzen können.

Jeff Strasser: "Ich bin nicht herzkrank!"

Jeff Strasser, der wegen Herzrhythmusstörungen nicht mehr beim 1. FC Kaiserslautern arbeitet, will bald wieder auf die Trainerbank zurückkehren. „Die letzten Tests haben ergeben, dass es keine bleibenden Schäden geben wird. Ich werde wieder voll hergestellt sein und voll arbeitsfähig sein – auch als Trainer“, sagte der 43-Jährige der Tageszeitung „Rheinpfalz“ (Montag). Strasser ist optimistisch, bald Grünes Licht von den Ärzten zu erhalten.

„Die Ausgangslage war, dass es acht bis zwölf Wochen dauert – in diesem Zeitrahmen sind wir drin. Ich weiß das nicht exakt auf die Woche zu sagen, aber spätestens zur neuen Saison kann ich wieder als Trainer arbeiten“, erklärte der Luxemburger. Strassers Vertrag beim Tabellenletzten gilt bei Klassenerhalt bis zum 30. Juni 2019. Er war aber nach dem denkwürdigen Spiel des FCK in Darmstadt, als der Chefcoach in der Halbzeit ins Krankenhaus gebracht werden musste, durch Michael Frontzeck ersetzt worden. Die Partie wurde damals abgebrochen und Strasser auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben.

„Ich bin nicht herzkrank! Die Herzrhythmusstörungen wurden anscheinend durch einen Virus ausgelöst“, erklärte Strasser nun. „Es geht mir viel, viel besser. In wenigen Wochen wird es nur noch eine Erinnerung an einen schlechten Tag sein.“ Er habe ein Aufbauprogramm mit viel Sport von den Ärzten bekommen.

DFB-Psychologe begrüßt Mertesacker-Aussagen

Der Teampsychologe der deutschen Nationalmannschaft, Hans-Dieter Hermann, hat die Äußerungen von Per Mertesacker über den großen Druck im Profi-Fußball begrüßt. „Ich finde es sehr gut, was Per gesagt hat. Er stößt eine wichtige Debatte an“, sagte Hermann dem Abendblatt. Allerdings sieht der 57-Jährige ein Problem: „Spieler sind keine Opfer. Den Eindruck wollte Per auch nicht erwecken. Er und seine Kollegen sind dankbar für das Leben, das sie führen dürfen.“

Spitzensportler mit hohem Einkommen seien keine Übermenschen, sagte Hermann: „Profi-Fußballer stehen unter einem enormen Stress.“ Mit dem Druck normaler Angestellter könne man das nicht vergleichen. „An den Stress, öffentlich zu leisten und von sogenannten Experten, von Medien oder Zuschauern sofort öffentlich bewertet und im negativen Fall bloßgestellt oder komplett in Frage gestellt zu werden, gewöhnt sich kein Mensch“, betonte Hermann: „Das schafft Druck. Öffentliches Leisten ist viel schwieriger als privates Leisten.“

Mertesacker hatte in einem „Spiegel“-Interview offen über extreme Drucksituationen berichtet und dafür Lob wie Kritik aus der Fußball-Branche bekommen. Besonders seine Schilderungen über die Erleichterung nach dem WM-Aus 2006 hatten für Aufsehen gesorgt. „Klar war ich auch enttäuscht, als wir gegen Italien ausgeschieden sind, aber vor allem war ich erleichtert“, sagte Mertesacker dem „Spiegel“.