Düsseldorf. Der Ausrüster der deutschen Fußball-Nationalelf hat für die WM eine neue Schriftart entwickelt. Die Fans haben so ihre Probleme damit.

Viele der 50.653 Zuschauer in der Düsseldorfer Arena und noch mehr Fußballfans an den TV-Schirmen waren verwirrt und amüsiert zugleich. HUMMEL5? Ö2IL? DRAHLER? 11 oder 17? Buchstaben und Zahlen auf den neuen grünen WM-Trikots werden nach dem Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien noch heftiger diskutiert.

DFB-Partner Adidas hatte für die Spielerhemden, in denen die deutschen Fußball-Weltmeister im Sommer in Russland ihren Titel verteidigen wollen, eine futuristische Typografie gewählt, inspiriert von kubistischen Häuserblöcken aus der Vogelperspektive. Das entsprechende weiße WM-Trikot mit derselben Schrift hatte die Mannschaft schon im November beim Spiel gegen England in London getragen.

Kommunikationsdesigner hält Schrift für schwer lesbar

Der Kommunikationsdesigner Axel Becker (Schönwalde bei Berlin) hält die Schrift für schwer lesbar. „Trikotbeschriftungen müssen im Stadion aus Entfernungen von über 100 Meter lesbar sein, diese hier ist es nicht einmal aus zwei Metern.“ Becker schlägt vor: „Man sollte mit dieser Schrift mal die Namen der größten Konzerne der Welt schreiben und diese auf 100 Meter Entfernung lesen. Viel Spaß!“

Aus der Tribünen- und Fernsehperspektive wirkte das S auf den Trikots der deutschen Elf eher wie eine 5, das Z wie eine 2, das X wie ein H. Und die 1 war von der 7 kaum zu unterscheiden. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach hat für alle WM-Teams, die in seinen Trikots auflaufen, die Schriftart speziell entwickelt.

Sami Khedira findet Schrift „witzig“

Die Schrift sei mit allen nationalen Verbänden sowie dem Weltverband Fifa abgestimmt worden, informierte Adidas. Für den Ausrüster läuft die PR-Kampagne gut: Über die WM-Trikots wird kräftig diskutiert und gestritten. Nationalspieler Sami Khedira findet die Schrift „witzig“.

Vielleicht wird ab 14. Juni in Russland noch reger über die Schrift diskutiert. Dann werden nämlich nicht nur HUMMEL5 und DRAHLER auflaufen, sondern auch internationale Größen – wie etwa ein gewisser ME55I.

(dpa)