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Schalke enttäuscht gegen Hannover

Der FC Schalke 04 hat den Sprung auf Platz zwei leichtfertig verspielt. Die Gelsenkirchener mussten sich am Sonntag im Heimspiel gegen Hannover 96 trotz langer Führung mit einem 1:1 (1:0) begnügen und sind punktgleich hinter Bayer Leverkusen mit 31 Punkten Tabellendritter. Marko Pjaca hatte die Gastgeber vor 60.650 Zuschauern mit seinem ersten Liga-Treffer in Führung gebracht. Niclas Füllkrug rettete Hannover in der 86. Minute einen nicht unverdienten Punkt. Die Niedersachsen festigten damit Rang zehn.

Goretzka von Schalke-Fans beleidigt

Zwei Tage nach der Bekanntgabe seines Wechsels zum FC Bayern ist Nationalspieler Leon Goretzka vor dem Heimspiel von Schalke 04 gegen Hannover 96 mit Pfiffen und viel Unmut empfangen worden. "Weder Kohle noch Titel sind mehr wert als unser Verein! Wer das nicht schätzt, kann sich sofort verpissen!", hieß es auf einem Transparent, auf einem anderen prangte: "1000 Freunde im Stich gelassen für emotionslose Titel und oberflächliche Lackaffen."

Goretzka ist auf Schalke nicht mehr erwünscht
Goretzka ist auf Schalke nicht mehr erwünscht © Guido Kirchner/dpa

Goretzka, der lange verletzt gefehlt hatte, stand überraschend in der Startelf der Königsblauen. Am Freitag hatte Schalke den Weggang des Confed-Cup-Siegers im Sommer nach München öffentlich gemacht. Goretzka versprach daraufhin, sich bis zum Saisonende "zu zerreißen". Schon beim Abschlusstraining am Samstag war der 22-Jährige von Fans beschimpft worden.

Neuer Ärger: Aubameyang schwärmt über Arsenal und Wenger

Nächster Akt im „Auba“-Theater: Der wechselwillige Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund hat sich in der englischen Zeitung Sun lobend über den FC Arsenal und dessen Teammanager Arsene Wenger geäußert. „Spieler in meinem Alter haben ihre Teenager-Jahre damit verbracht, das beeindruckende Team, das Herr Wenger zusammengestellt hat, und die Erfolge zu bewundern“, wird der 28-Jährige zitiert.

„Es ist offensichtlich, dass die Dinge nicht mehr dieselben sind wie damals, aber Arsenal ist noch immer ein großer Club“, sagte der Gabuner weiter. Und Wenger habe „noch immer den Erfolgshunger – und das ist was zählt“.

Aubameyang hat gut lachen. Der Skandalstürmer scheint seinen Wechsel erzwingen zu wollen
Aubameyang hat gut lachen. Der Skandalstürmer scheint seinen Wechsel erzwingen zu wollen © imago/DeFodi

Pikant daran ist, dass Arsenal gerade Kontakt zum BVB aufgenommen hat, um einen Transfer des Bundesliga-Torschützenkönigs der vergangenen Saison auszuloten. Berichte über ein erstes konkretes Angebot über 50 Millionen Euro nannte Watzke „Spekulation“, es sei „in dem ersten Kontakt nicht um Geld“ gegangen. Dortmunds Schmerzgrenze für den Stürmer, der zuletzt aus disziplinarischen Gründen zweimal nicht im Kader stand, soll bei 70 Millionen Euro liegen.

Kölner Rausch wechselt nach Moskau

Linksverteidiger Konstantin Rausch verlässt den 1. FC Köln und schließt sich Dynamo Moskau an. Nach FC-Angaben erhält der 27-Jährige einen Vertrag bis 2020. Rausch war im Sommer 2016 vom SV Darmstadt 98 nach Köln gewechselt. Seitdem absolvierte er 50 Pflichtspiele für den FC. Der in Deutschland aufgewachsene Rausch hat seit 2015 einen russischen Pass und feierte im Oktober 2017 sein Länderspieldebüt für die Nationalmannschaft des WM-Gastgebers. Als Ablösesumme sind 1,5 Millionen Euro im Gespräch.

Glück im Unglück für Gomez

Gomez verletzte sich am Sonnabend nach einem Zweikampf mit Ex-HSV-Profi Nigel de Jong von Mainz 05
Gomez verletzte sich am Sonnabend nach einem Zweikampf mit Ex-HSV-Profi Nigel de Jong von Mainz 05 © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm

Stürmer Mario Gomez wird dem VfB Stuttgart nach seiner Fußverletzung voraussichtlich nur wenige Tage fehlen und am kommenden Sonnabend gegen den FC Schalke 04 wieder einsatzbereit sein. Der 32-Jährige hat sich das Sprunggelenk gestaucht und soll Mitte der Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Tönnies: Goretzka-Wechsel zu Bayern kommt zu früh

Für Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies kommt der Wechsel von Leon Goretzka (22) von den Königsblauen ab 1. Juli zu Bayern München nicht zum passenden Zeitpunkt. „Ich persönlich bin der Meinung, dass es zu früh ist. Er hätte noch zwei Jahre bleiben und dann als großer Star gehen sollen“, sagte der Unternehmer bei „Wontorra – der Fußball-Talk“ am Sonntag bei Sky.

Er sei emotional aufgeladen, betonte Tönnies, „das ist völlig klar. Aber wir haben alles getan, ihn zu halten und sind bis an unsere Grenzen gegangen“. Es sei aber Goretzkas Entscheidung, „wir müssen das akzeptieren. Schalke 04 wird davon nicht untergehen“, so der Schalke-Boss. Goretzka erhält bei den Bayern einen Vierjahresvertrag bis 2022, sein Kontrakt auf Schalke läuft im Sommer aus. Somit konnte er ablösefrei wechseln.

Pipi-Vorfall in Englands zweiter Fußballliga

In England muss sich ein Anhänger des Zweitligisten FC Middlesbrough für ein ziemlich unappetitliches Vergehen vor Gericht verantworten. Der Mann wird beschuldigt, beim 3:0 (2:0) seines Klubs bei den Queens Park Rangers in eine Trinkflasche gepinkelt und diese dann hinter das Tor des Gegners geworfen zu haben. Ob QPR-Torwart Alex Smithies aus der Flasche getrunken hat, ist bislang unklar.

Der Mann wurde zwischenzeitlich festgenommen. Woher er die Flasche, die vermeintlich zur Ausrüstung der Rangers gehörte, hatte, blieb offen – möglicherweise hatte ein „Flitzer“ diese zuvor mitgenommen. Dem Flaschenpinkler droht als Strafe mindestens eine Sperre für alle Spiele seines Teams.

Fürth leiht Schalker Reese aus

Die SpVgg Greuther Fürth hat sich im Abstiegskampf der 2. Bundesliga mit Juniorennationalspieler Fabian Reese vom FC Schalke 04 verstärkt. Der 20-Jährige kommt auf Leihbasis bis zum Saisonende nach Franken. Reese war in der Hinrunde bei den Schalkern sieben Mal eingewechselt worden. „Fabian hat nicht nur viel Talent, sondern bringt zudem die richtige Mentalität mit. Sein großes Potenzial hat man auch schon bei der U20-Nationalmannschaft gesehen. Er stellt für uns eine weitere Option in unserer Offensivreihe dar“, sagte Fürths Sportchef Rachid Azzouzi.

Watford beurlaubt Trainer Silva und gibt Everton die Schuld

FC Watford hat sich von Trainer Marco Silva getrennt. Das gab der Verein aus der englischen Premier League am Sonntag bekannt, nachdem Watford am Sonnabend mit 0:2 bei Leicester City verloren hatte. Der Club reagierte damit auf die sportliche Talfahrt der letzten Wochen mit nur einem Sieg aus den letzten elf Liga-Spielen. Watford ist mit 26 Punkten zwar Tabellenzehnter, war am Sonntag aber nur noch fünf Zähler von den Abstiegsrängen entfernt.

Marco Silva muss seine Koffer packen
Marco Silva muss seine Koffer packen © Dan Istitene

Der 40 Jahre alte Silva war im Mai 2017 ursprünglich für zwei Jahre verpflichtet worden. Watford betonte, die Entscheidung ihn zu beurlauben sei nicht leicht gefallen. Silva sei die richtige Wahl gewesen, „und hätte es nicht eine unberechtigte Anfrage für ihn durch einen Premier-League-Konkurrenten gegeben, wäre es unter seiner Leitung auch weiter bergauf gegangen“. Damit kritisierte der Club den FC Everton, der im November versucht hatte, Silva aus seinem laufenden Vertrag herauszukaufen.

„Der Auslöser für diese Entscheidung ist dieses unberechtigte Vorgehen“, hieß es in der Watford-Stellungnahme weiter, „der Vorstand ist überzeugt, dass das eine deutliche Verschlechterung sowohl in der Konzentration als auch in den Ergebnissen zur Folge hatte – bis zu dem Punkt, dass die langfristige Zukunft des FC Watford gefährdet ist.“ Watford kündigte an, rasch einen Nachfolger für Silva zu präsentieren.

Neuer Wirbel um Beckenbauers Rolle bei WM-Vergabe

Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer © dpa | Peter Kneffel

Ein Enthüllungsbuch sorgt für neuen Wirbel um die Rollen von Franz Beckenbauer und dessen Vertrauten Fedor Radmann bei der Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar. In dem Werk, das am Mittwoch veröffentlicht werden soll, zitiert Whistleblowerin Bonita Mersiades einem Bericht der englischen „Mail on Sunday“ zufolge den ehemaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter mit diesen Worten: „Kein Zweifel, Radmann hatte einen Plan. Ich weiß, er hat viel Geld bekommen und Franz hätte nicht getan, was er getan hat für Australien, für nichts.“

Radmann fungierte als Strippenzieher für Australien, das sich ebenfalls um die Ausrichtung des Turniers bewarb. Beckenbauer war 2010 einer der Wahlmänner bei der WM-Vergabe. Bereits nach Veröffentlichung des Garcia-Reports im vergangenen Sommer waren Fragen zu den Rollen von Beckenbauer und Radmann offen geblieben. Auch in der Affäre um die Vergabe der WM 2006 nach Deutschland steht Beckenbauer im Zwielicht, hat Korruptionsvorwürfe aber zurückgewiesen.

Mersiades ist die ehemalige Chefin für öffentliche Angelegenheiten von Australiens Weltmeisterschafts-Kandidatur. In ihrem Buch geht es auch um eine dem Fußball-Weltverband versprochene vermeintliche 100-Millionen-Dollar-Zahlung eines katarischen TV-Unternehmens für den Fall des WM-Zuschlags für Katar.