Köln. Chaos-Tage beim Letzten der Bundesliga: Trainer, Geschäftsführer Sport und Sportchef werden beim 1. FC Köln gesucht.

Der „Kicker“ vermeldete es als erstes Medium Online am Montagmorgen: Der frühere HSV-Vorsitzende Dietmar Beiersdorfer soll der Favorit für die Nachfolge von Jörg Schmadtke beim 1. FC Köln als Geschäftsführer Sport sein. Zur Seite soll dem 54-Jährigen ein jüngerer Sportdirektor gestellt werden, der allerdings noch zu suchen ist. Der derzeitige sportliche Leiter Jörg Jakobs, der vorübergehend vom Nachwuchsbereich in die Profiabteilung aufgerückt ist, soll keine Option für die Zukunft sein.

Obwohl die Sache mit Beiersdorfer aber noch längst nicht fix ist, gab es sofort Gerüchte um mögliche Trainerverpflichtungen. Sogar der Name von Bruno Labbadia fiel, was aber eine sehr unwahrscheinliche Variante sein dürfte. Schließlich gilt das Verhältnis zwischen Beiersdorfer und dem derzeit arbeitslosen Fußballlehrer seit dessen Entlassung im September 2016 als belastet.

Krisenmanagement in den Fokus geraten

Bestätigt ist nur, dass sich Vereinsvertreter des FC mit Beiersdorfer in einem Hotel mitten in der Innenstadt getroffen hatten. „Vielleicht wollte er auch den Weihnachtsmarkt besuchen“, meinte Vereinspräsident Werner Spinner am Sonntag nur hilflos. Bedenklich dürfte Beiersdorfer stimmen, wie häufig interne Dinge in Köln den Weg an die Öffentlichkeit finden, was auch Spinner umtreibt: „Wir müssen mal über unsere Gremienarbeit nachdenken.“+

Kommentar: Kein Grund, sich lustig zu machen

Nach dem Abgang von Trainer Peter Stöger am Sonntag und der Trennung von Schmadtke ist nun aber besonders das Krisenmanagement der Vereinschefs in den Fokus der Kritik geraten. „Das kann man anders lösen, jetzt gibt es nur Verlierer“, sagte Lukas Podolski in der „Fußball-Bild“ zur Trainerentlassung.

Taktische Fehler und Indiskretionen

Tatsächlich gab die Führung durch Zick-Zack-Kurse, taktische Fehler und Indiskretionen keine gute Figur ab. „Im Nachhinein ist man immer klüger“, sagte Spinner dazu lapidar. In der Pressekonferenz am Sonntag widersprachen sich Spinner und Geschäftsführer Alexander Wehrle teilweise auf seltsame Art. Wehrle versicherte, man habe mit Sportchef-Kandidat Horst Heldt „nur einmal“ gesprochen, Spinner berichtete von einem ersten Kontakt und „folgenden Gesprächen“.

Einen Rüffel fing sich auch Interimstrainer Stefan Ruthenbeck ein, weil er seinen Aufstieg vor seinen U-19-Spielern ankündigte. Kurz darauf dementierte er die Ausführungen Spinners.