Shanghai/Halle (Westf.). Der Hamburger Jungstar unterliegt in Shanghai trotz 22 Assen. Für seine deutschen Fans gibt es aber eine gute Nachricht.

Tennisprofi Alexander Zverev hat den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale des ATP-Masters in Shanghai verpasst. Trotz 22 Assen und Satzführung verlor der an Position drei gesetzte Hamburger gegen US-Open-Halbfinalist Juan Martín del Potro (Argentinien/Nr. 16) mit 6:3, 6:7 (5:7), 4:6.

Unmittelbar nach dem vorentscheidenden Break im dritten Satz zum 2:3 zertrümmerte Zverev sein Racket. Nach 1:55 Stunden verwandelte del Potro im mondänen Qi Zhong Tennis Center seinen vierten Matchball und ließ einen frustrierten Verlierer zurück. Zverev hatte erst vergangene Woche in Peking bei seiner Halbfinalniederlage gegen den Australier Nick Kyrgios seinen Schläger aus Frust zerstört.

Auch der Warsteiner Jan-Lennard Struff schied beim vorletzten 1000er-Turnier der Saison im Achtelfinale aus. Der 27-Jährige verlor gegen den Spanien Albert Ramos Viñolas 6:7 (4:7), 4:6. Zverevs Bruder Mischa hatte in der ersten Runde des mit 7,91 Millionen Dollar (6,7 Millionen Euro) dotierten Hartplatzturniers gegen Struff wegen Kreislaufproblemen aufgeben müssen.

Zverev unterschreibt in Halle

Für Alexander Zverevs deutsche Fans gibt es aber eine gute Nachricht: Der Hamburger wird auch in den kommenden drei Jahren bei den Gerry Weber Open im westfälischen Halle aufschlagen. Zverev unterschrieb einen entsprechenden Vertrag mit den Veranstaltern des Rasenturniers, das im kommenden Juni zum 26. Mal stattfindet und als Vorbereitung auf Wimbledon gilt.

„Das ist eine großartige Nachricht für unsere Tennisfans. Sascha ist im Moment einer der begehrtesten Spieler im Welttennis“, sagte Turnierdirektor Ralf Weber. „Sascha Zverev hat auch unsere Zuschauer immer wieder begeistert und mitgerissen.“ Zverev, der Halle als eines seiner Lieblingsturniere bezeichnet, hatte sich bei der Jubiläumsauflage in diesem Jahr erst im Finale dem Schweizer „Maestro“ Roger Federer geschlagen geben müssen.

Ärger mit dem Rothenbaum

Michael Stich wird die Nachricht bitter aufstoßen. Der scheidende Direktor des Hamburger Rothenbaum-Turniers hatte mit dem Jungstar 2013 eine Vereinbarung über fünf Jahre getroffen. Zverev schlug in diesem Jahr dennoch nicht in seiner Heimatstadt auf und verwies darauf, dass es keinen schriftlichen Vertrag gebe. Grund der Absage: Der Wechsel von Rasen in Wimbledon auf Asche in Hamburg und dann wieder Hartplatz in den USA sei sportlich nur sehr schwer zu verkraften.

Alexander Zverev hatte in dieser Saison bereits die Masters-Turniere in Rom und Montreal gewonnen und sich als erster deutscher Spieler seit Rainer Schüttler 2003 für das ATP-Finale der besten acht Profis qualifiziert. Die inoffizielle WM findet vom 12. bis 19. November in London statt.