Hamburg. Der Club an der Alster gewann das Stadtderby gegen den Großflottbeker THGC trotz mangelhafter Chancenauswertung.

„Geduld ist die Pforte der Freude“, diese Erkenntnis kam dem Philologen Christian Friedrich Wilhelm Jacobs Anfang des 19. Jahrhunderts. Rund 200 Jahre später haben die Bundesliga-Hockeydamen des Clubs an der Alster erfahren, wie richtig er damit lag. 47 Minuten lang war der Tabellenführer am Dienstagnachmittag im Stadtderby gegen den Großflottbeker THGC angerannt, hatte gegen die leidenschaftlich verteidigende GTHGC-Abwehr um die stark haltende polnische Nationaltorhüterin Marta Kucharska Torchancen en masse sowie zwölf Strafecken vergeben. Doch erst Anne Schröder schaffte es mit einem Schlagschuss aus zentraler Position, 13 Minuten vor Spielende den Flottbeker Beton zu durchbrechen. Eine Minute später verwandelte Viktoria Huse die 13. Strafecke zum 2:0-Endstand.

Alster-Cheftrainer Jens George war nach dem sechsten Sieg im sechsten Saisonspiel trotz der mangelhaften Chancenauswertung zufrieden mit dem Entwicklungsstand seiner Mannschaft. „Vor zwei Jahren hätten wir so ein Spiel 0:1 verloren“, sagte er.

Schröder: "Wir werden nicht mehr hektisch"

Nationalspielerin Schröder sah den Schlüssel zum Erfolg in der gewachsenen Stabilität und Qualität des Kaders. „Wir sind es mittlerweile gewohnt, dass sich viele Teams gegen uns hinten reinstellen und so stark verteidigen, wie es Flottbek gemacht hat. Aber wir werden nicht mehr hektisch, sondern spielen geduldig unser Spiel, bis es Erfolg bringt“, sagte sie.

GTHGC-Coach Michi Behrmann wäre froh, wenn er solche Sorgen hätte. Sein Team hat in sechs Spielen erst ein Tor geschossen, was nur zu einem Punkt und dem vorletzten Tabellenrang reicht, und kam gegen Alster nicht einmal in die Nähe, daran etwas zu ändern. „Alsters individuelle Klasse ist zu hoch, als dass wir dauerhaft standhalten könnten“, sagte er.