Hamburg. Die Außenangreiferin ist als wichtige Stütze des Volleyball-Teams Hamburg eingeplant. Heimspiel gegen Aufsteiger SV Bad Laer.

Wollte jemand eine Studie zu Auswirkungen von Saisonstarts auf das Gesamtergebnis anstellen, böten sich als Versuchsobjekt die Zweitligafrauen des Volleyball-Teams Hamburg (VTH) an. Fünf Niederlagen in Folge legten im vergangenen Herbst den Grundstein dafür, dass am Saisonende ein ernüchternder neunter Platz heraussprang. In der aktuellen Spielzeit nähren die Auftaktsiege gegen den Berlin-Brandenburger SC (3:1) und bei VCO Schwerin (3:2) den Glauben daran, dem Dreijahresziel Rückkehr in die Bundesliga vielleicht schon im nächsten Frühjahr nahe gekommen zu sein.

Warum vor dem Heimspiel gegen Aufsteiger SV Bad Laer (Sa., 19 Uhr, CU-Arena) berechtigte Hoffnung auf den dritten Sieg besteht, kann Lisa Schwarz erklären. Die Außenangreiferin, die vor der vergangenen Saison vom Drittligisten SC Alstertal-Langenhorn nach Neugraben zurückgekehrt war, sieht die Stabilität des Umfelds als entscheidenden Faktor an. Zum einen habe der neue Cheftrainer Jan Maier „ein einfaches, aber effektives Spielsystem installiert, an das wir uns schnell gewöhnt haben“. Zum anderen sei die Aufstockung des Kaders auf 14 Spielerinnen entscheidend gewesen.

„Umstellungen sind gut gelungen“

In der vergangenen Serie war die erste Zuspielerin Maria Kirsten aus privaten Gründen früh ausgefallen, sodass das Aufgebot nur noch zehn Spielerinnen umfasste. „Es gab keine Möglichkeiten, mal zu rotieren, wer angeschlagen war, musste durchspielen. Außerdem konnten wir im Training nie sechs gegen sechs spielen und hatten viele Probleme auf der Schlüsselposition Zuspiel. Jetzt können wir deutlich zielgerichteter trainieren und haben Varianten erarbeitet, die uns auch während eines Spiels ermöglichen, uns auf den Gegner einzustellen“, sagt sie.

Dies war schon gegen Berlin zu beobachten, als Maier nach dem verlorenen ersten Satz das Abwehrsystem veränderte und damit die Wende herbeiführte. „Die Umstellungen sind gut gelungen, was das Vertrauen in den Trainer und auch unser eigenes Selbstvertrauen gestärkt hat“, sagt Lisa Schwarz, die zur wertvollsten Spielerin der Auftaktpartie gewählt wurde und sich im Sommer bewusst für den Verbleib in Hamburg entschieden hatte. „Der Verein ist sehr professionell, wir müssen uns um nichts kümmern außer den Sport, wir reisen komfortabel und sind optimal betreut.“ Wichtig sei ihr zudem gewesen, dass mit Saskia Radzuweit, Nina Braack, Anisa Sarac, Juliane Köhler und Julia Schneidler fünf weitere Stützen aus der vergangenen Saison geblieben sind. „Das ist ein Gerüst, auf dem wir aufbauen können.“

Deutlich erfahrener

Die 20-Jährige, die sich am Flughafen für ein duales BWL-Studium beworben hat und deshalb auch beruflich ihre Zukunft in Hamburg sieht, ist als tragende Stütze dieses Gerüsts vorgesehen. Obwohl sie unter dem Altersdurchschnitt des Teams liegt, ist sie in ihrer fünften Zweitligaspielzeit deutlich erfahrener als die vorrangig aus der Dritten Liga akquirierten Neuzugänge. Diese zu führen und ihnen Hilfestellung zu geben, das ist eine Rolle, die Lisa Schwarz gern übernehmen möchte. Vom Toptalent zur Leistungsträgerin also? „Das ist der Schritt, den ich in dieser Saison machen will“, sagt sie.