Tokio . Die frühere Weltranglistenerste verspielt am Ende eine klare Führung. Dennoch erinnert ihr Auftritt an bessere Zeiten.

Immerhin Halbfinale! Die frühere Weltranglistenerste Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier in Tokio zwar den Einzug ins Endspiel verpasst, sich aber über weite Strecken in aufsteigender Form präsentiert. Nach dem Absturz auf Platz 14 der Tennis-Weltrangliste zeigte die Kielerin beim Hartplatzturnier in Japans Hauptstadt durchaus ansprechende Leistungen. Für Deutschlands beste Tennisspielerin scheint es wieder aufwärtszugehen.

Die 29-Jährige verlor am Sonnabend das Halbfinale gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa mit 0:6, 7:6 (7:4), 4:6 nach großem Kampf in 2:08 Stunden. Dabei hatte es bis Mitte des zweiten Satzes so ausgesehen, als ob Kerber wieder so spielt wie über weite Strecken ihrer verkorksten Saison.

Nichts gelang, die Russin führte mit 6:0, 3:0, 5:2. Doch dann drehte Kerber auf und durfte hoffen. „Das war ein Drama für beide Seiten“, sagte Pawljutschenkowa hinterher. Die Weltranglisten-23. lobte ihre deutsche Gegenspielerin: „Sie ist eine großartige Kämpferin. Es ist niemals einfach gegen sie.“ Im entscheidenden dritten Satz verspielte Kerber allerdings einen 3:0-Vorsprung.

Revanche für Monterrey misslingt

Nach 2:08 Stunden holte sich Pawljutschenkowa dann das umkämpfte Match. Sie trifft nun auf Caroline Wozniacki. Die Titelverteidigerin aus Dänemark besiegte die Weltranglistenerste Garbiñe Muguruza aus Spanien mit 6:2 und 6:0.

Im Viertelfinale hatte Kerber am Freitag etwas überraschend die Neuauflage des US-Open-Endspiels von 2016 gegen die an Nummer zwei gesetzte Karolina Pliskova aus Tschechien mit 7:6 (7:5), 7:5 für sich entschieden. „Heute habe ich gezeigt, dass ich noch so spielen kann wie ich im letzten Jahr gespielt habe“, sagte Kerber. „Im Moment habe ich keinen Druck, ich versuche, wieder meinen Rhythmus zu finden und zu meinem Spiel zurückzufinden.“

Für die zweite Endspielteilnahme in diesem Jahr reichte es allerdings nicht. Pawljutschenkowa wiederholte ihren Erfolg vom April. Da hatte sie im mexikanischen Monterrey das Finale gegen Kerber gewonnen.