Köln. AC Mailand soll Borussia Dortmund und seinem Stürmer ein unmoralisches Angebot unterbreitet haben. Hitzfeld appelliert an den BVB.

Bundesliga-Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund wird von seinem früheren Verein AC Mailand weiter heiß begehrt. Laut eines Berichts der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" soll Milan dem BVB 60 Millionen Euro Ablöse und dem Gabuner ein Jahresgehalt von 7,5 Millionen Euro netto bieten.

Die Option China, wo sich das Transferfenster am Freitag schließt, ist für Aubameyang unwahrscheinlicher geworden. Der Erstliga-Aufsteiger Tianjin Quanjian, der sehr interessiert gewesen sein soll, hat am Mittwoch die Verpflichtung des Kölner Stürmers Anthony Modeste perfekt gemacht. Aubameyangs Vertrag in Dortmund läuft bis 2020, ab Freitag ist der BVB auf Asien-Tour. Britische Medien berichteten indes von einem möglichen Transfer Aubameyangs zum FC Chelsea.

Der 28-Jährige stand lange in Diensten der Mailänder, ohne sich durchzusetzen. Er blieb ohne Pflichtspiel und wurde an die französischen Vereine FCO Dijon, OSC Lille, AS Monaco und AS St.-Étienne verliehen. In der kommenden Saison spielt Milan als Serie-A-Sechster in der Europa-League-Qualifikation. Zuletzt hatte der von chinesischen Investoren unterhaltene Club bereits Hakan Calhanoglu (Bayer Leverkusen) aus der Bundesliga verpflichtet.

Hitzfeld appelliert an den BVB

Ottmar Hitzfeld rät seinem Ex-Verein unterdessen dringend, Aubameyang zu halten. Er wünsche sich „dass Dortmund standhaft bleibt, auf den Vertrag besteht und ihn nicht gehen lässt. Er wäre ein Riesenverlust für die Bundesliga“, sagte der 68 Jahre alte frühere Trainer im Interview bei t-online.de.

Die anhaltende Ungewissheit über die Zukunft des torgefährlichsten Angreifers der vergangenen Saison sorgt auch mannschaftsintern für Diskussionen bei den Dortmundern. „Na klar spricht man über Einiges. Wir würden uns alle sehr freuen, wenn er bleibt“, kommentierte Kapitän Marcel Schmelzer und stellte fest: „Auba ist einer der wichtigsten Spieler in unserer Mannschaft.“

Modeste-Theater ist beendet

Derweil hatte das Transfer-Theater um Anthony Modeste am Mittwochabend ein Ende genommen. Der Stürmer werde den Verein verlassen und "seine Karriere in der chinesischen Super League bei Tianjin Quanjian fortsetzen“, teilte der 1. FC Köln entsprechend mit. „Alle relevanten Parteien haben sich geeinigt“, hieß es in der Mitteilung.

Der für Donnerstag anberaumte Arbeitsgerichtstermin "wird abgesagt“, sagte Kölns Anwalt Stefan Seitz. Nach Berichten von „Express“, „Bild“-Zeitung und „Kicker“ soll der Franzose zunächst für sechs Millionen Euro zwei Jahre ausgeliehen und dann von den Chinesen gekauft werden. Die Kaufoption soll sich auf 29 Millionen Euro belaufen.

Der 29 Jahre alte Modeste war zuletzt vom Training des rheinischen Clubs freigestellt. Gegen die Freistellung wollte Modeste mit juristischen Mitteln vorgehen, am Donnerstag sollte vor dem Kölner Arbeitsgericht ein Kammertermin stattfinden. Der Franzose wollte seine Teilnahme am Trainingsbetrieb und dem derzeit in Österreich laufenden Trainingslager erwirken. „Der 1. FC Köln dankt Tony für seinen Einsatz im FC-Trikot und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute“, erklärten die Kölner nun.