Hamburg. Rückkehrerin Eileen Hoffmann schießt die UHC-Hockeydamen zum Derbysieg – Klippers Herren erster Absteiger.

Für ihr breites Grinsen im von Kälte und Anstrengung gezeichneten Gesicht trug Eileen Hoffmann höchstselbst die Verantwortung. Immerhin hatte die erst vor einer Woche nach einem Kreuzbandriss in den Kader zurückgekehrte Torjägerin die Feldhockey-Bundesligadamen des Uhlenhorster HC mit einem Abstauber zum 2:1-Sieg im Stadtderby beim Harvestehuder THC geschossen. „Natürlich macht es Spaß, zwei Minuten vor Spielende das Siegtor zu schießen“, sagte die Wirtschaftsstudentin, die erst am Sonntag von einem Universitätskurs in Shanghai zurückgekehrt war. Von China bis an den langen Pfosten – dieser Weg hatte sich wahrlich gelohnt.

Eileen Hoffmann war allerdings nicht die Einzige, die strahlte am Montagnachmittag. Auch Cheftrainer Claas Henkel war angesichts eines perfekten Doppelwochenendes sehr zufrieden mit der Ausbeute seiner Mannschaft, die am Sonnabend im ersten Stadtduell beim Club an der Alster dank zweier später Tore von Charlotte Stapenhorst (65./70.) 2:0 gewonnen hatte. „Das Spiel heute war schwieriger, der HTHC hat das richtig gut gemacht, hat super verteidigt und gut gekontert“, lobte er.

„Aus dem Nirvana zurückgekehrt“

HTHC-Chefcoach Tomek Laskowski konnte seinem Kollegen da nur zustimmen. „Nach sehr schwachen Leistungen in den vergangenen Wochen sind wir heute aus dem Nirvana zurückgekehrt und haben großartig gespielt“, sagte er. Hätte sein Team nach dem 1:0 durch Franziska Klein (34., Ecke) seine Konterchancen besser genutzt, wäre ein Punktgewinn für den Tabellenzehnten möglich gewesen. So aber konnte Rückkehrerin Hoffmann nach dem Ausgleich durch Marleen Müller (46.) nachlegen.

„Wir sind mit unserem derzeitigen Leistungsstand voll im Soll, haben aber in den nächsten vier Wochen noch einiges an Arbeit vor uns“, sagte Henkel. In vier Wochen steht die Final-Four-End­runde in Mannheim an, bei der der Titelverteidiger zum neunten Mal in Serie das Finale erreichen möchte. Die Qualifikation dafür könnte der Tabellenführer angesichts von sechs Zählern Vorsprung auf Rang fünf, den Alster am Montag mit einem 3:1 gegen Großflottbek zementierte, am kommenden Sonntag in Mülheim perfekt machen.

Verkorkstes Wochenende für Alster

Bei den Herren steht der Klipper THC nach einem desaströsen 3:9 gegen den direkten Konkurrenten Nürnberger HTC als erster Absteiger fest. Ohne jeglichen Druck gelang am Montag dann beim 3:3 gegen den Club an der Alster der zweite Punktgewinn. Für Alster war das überraschende Remis der passende Abschluss eines verkorksten Wochenendes, nachdem am Sonntag das Prestigederby gegen den UHC mit 1:2 verloren gegangen war.

Die Hoffnungen auf eine Teilnahme am Final-Four-Turnier sind damit angesichts von vier Zählern Rückstand bei vier ausstehenden Spielen deutlich gesunken. Der UHC, für den Moritz Fürste zwei Ecken verwandelte, konnte dagegen nach fünf Spielen ohne Sieg seit Rückrundenstart wieder einmal drei Punkte bejubeln.