Augsburg. Augsburg bleibt der Lieblingsgegner der Leverkusener. Bayer siegt. Und schießt das 50.000 Tor der Bundesliga-Historie.

Bayer Leverkusen hat auch dank eines historischen Tores von Karim Bellarabi seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und eine gelungene Generalprobe für die Königsklasse gefeiert. Der 26 Jahre alte Nationalspieler leitete das verdiente 3:1 (2:0) der Mannschaft von Trainer Roger Schmidt beim FC Augsburg mit dem 50.000 Treffer der Bundesliga-Geschichte ein.

Bellarabi traf knapp 54 Jahre nach dem Premierentor des Dortmunders Timo Konietzka (24. August 1963) in der 23. Minute zur umjubelten Führung. Kai Havertz hatte präzise vorbereitet. Der 17-Jährige deutete nicht nur in dieser Szene sein großes Talent an. Javier Chicharito Hernandez erhöhte in der 40. Minute mit seinem zehnten Saisontor auf 2:0. Dominik Kohr verkürzte (60.), ehe erneut Chicharito (65.) nach einem erneut brillantem Pass des starken Havertz traf.

Die Jubiläumstore der Fußball-Bundesliga

1.000.

Werner Grau (Schalke 04) am 26. September 1964 beim 2:6 gegen Borussia Dortmund (89. Minute)

5.000.

Günter Netzer (Borussia Mönchengladbach) am 18. Januar 1969 beim 4:1 gegen den 1. FC Köln (64.)

10.000.

Hans "Buffy" Ettmayer (VfB Stuttgart) am 26. Januar 1974 beim 3:1 gegen Eintracht Frankfurt (38.)

15.000.

Klaus Fichtel (Schalke 04) am 25. November 1978 beim 5:1 gegen Borussia Dortmund (89.)

20.000.

Kurt Niedermayer (VfB Stuttgart) am 1. Oktober 1983 beim 3:2 gegen den 1. FC Köln (62.)

25.000.

Frank Mill (Borussia Dortmund) am 10. September 1988 beim 3:0 gegen den SV Waldhof Mannheim (82.)

30.000.

Alexander Borodjuk (SC Freiburg) am 6. April 1994 beim 2:3 bei Werder Bremen (89.)

35.000.

Stefan Beinlich (Bayer Leverkusen) am 5. Februar 2000 beim 3:0 gegen den MSV Duisburg (58.)

40.000.

Andres D'Alessandro (VfL Wolfsburg) am 20. September 2005 beim 4:2 bei Hannover 96 (33.)

45.000.

Cacau (VfB Stuttgart) am 30. April 2011 beim 2:1 bei 1899 Hoffenheim (63.)

50.000

Bellarabi (Bayer Leverkusen) am 17. Februar 2017 beim 3:1 gegen den FC Augsburg (23.)

1/11

„Wir haben bis auf die erste Viertelstunde in der zweiten Halbzeit ein überragendes Spiel gemacht und verdient gewonnen“, sagte ein zufriedener Bayer-Torwart Bernd Leno nach dem Schlusspfiff bei Sky und Jubiläums-Torschütze Bellarabi sagte: „Ich freue mich erstmal über die drei Punkte. Ich habe die Zahl gar nicht im Kopf gehabt, freue mich jetzt aber über dieses besondere Tor.

Härtetest gegen den spanischen Spitzenklub Atletico Madrid

Nach den anhaltenden Diskussionen um den umstrittenen Schmidt kam der zweite Liga-Sieg in Folge nach dem 3:0 gegen Frankfurt für Leverkusen zur rechten Zeit. Am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) steht für Bayer, das in der Liga wieder halbwegs den Anschluss an die internationalen Plätze findet, im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League ein echter Härtetest gegen den spanischen Spitzenklub Atletico Madrid bevor.

Beim Team von Manuel Baum geht dagegen die Kurve nach der zweiten Niederlage hintereinander wieder nach unten. Der FCA setzte zudem seine Negativserie gegen Bayer fort. Auch im zwölften Ligaspiel gelang kein Sieg, dafür setzte es die achte Niederlage - und dies trotz Kampf und Willen verdient. Leverkusen zeigte die bessere Spielanlage und war vor allem effektiver.

Bayer geriet nur selten in Bedrängnis

Die erste Chance hatte der Augsburger Georg Teigl (6.). Er ersetzte Jonathan Schmid, der wegen muskulärer Probleme passen musste. Zudem fehlte beim FCA Jeffrey Gouweleeuw (Rücken). Schmidt musste seine Innenverteidigung umbauen. Tin Jedvaj und Aleksandar Dragovic spielten für Jonathan Tah (Faserriss) und Ömer Toprak (gelbgesperrt). In Bedrängnis geriet Bayer aber in Halbzeit eins nur selten.

Die Werkself war indes bemüht, nach vorne zu spielen. So verpasste Havertz die Führung (7.), als er freistehend am glänzend reagierenden Marwin Hitz scheiterte. Auch Kevin Kampl (20.) und erneut Havertz (23.) fanden in dem Schweizer ihren Meister, der dann gegen Bellarabi aber keine Abwehrchance hatte. Auch beim 900. Auswärtstor der Werkself durch Chicharito wurde der FCA-Keeper von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.

Der FCA kam vor 25.010 Zuschauern nur gelegentlich vor das Leverkusener Tor, doch dann wurde es gefährlich: Ja-Cheol Koo (18. und 34.) vergab jedoch zweimal.

Kurz vor der Pause musste bei Bayer Kapitän Lars Bender wegen muskulärer Probleme passen. Bayer verlor dadurch die Ordnung, der FCA erhöhte kurzzeitig den Druck. Nachdem Raul Bobadilla noch an Leno gescheitert war, traf kurz darauf Kohr nach toller Vorarbeit von Takashi Usami. Doch Leverkusen schlug eiskalt zurück.