Winsen/Luhe. Der Bezirksligist aus Niedersachsen wollte sich als Spielstätte beim DFB bewerben. Und der TSV erhielt sogar prominente Hilfe.

Bis zuletzt hatte auch der TSV Winsen gehofft, am Ende reichte es für den niedersächsischen Bezirksligisten aber nicht für eine offizielle Bewerbung als möglicher Austragungsort für die Fußball-EM 2024. „Ein, zwei Schalen fehlen uns noch“, bekannte TSV-Sprecher Maximilian Schmidt wenige Stunden vor dem Ende der Bewerbungsfrist an diesem Freitag.

Bayer spendet Guardiola-Stuhl

Am 8. April 2015 nahm der damalige Bayern-Trainer Pep Guardiola im Pokal-Viertelfinale in Leverkusen auf einem Klappstuhl Platz
Am 8. April 2015 nahm der damalige Bayern-Trainer Pep Guardiola im Pokal-Viertelfinale in Leverkusen auf einem Klappstuhl Platz © Witters

Bewerberstädte müssen ein Stadion mit mindestens 30.000 Sitzplätzen vorweisen. Der Winsener Jahnpark verfügt aktuell über 101 Sitze. „Eine Sitzschale kam wirklich vom Wolfsberger AC aus Österreich und Bayer Leverkusen hat uns einen Klappstuhl versprochen, auf dem der damalige Bayern-Trainer Pep Guardiola gesessen hat“, sagte Schmidt, der in den vergangenen Wochen die vermutlich nicht ganz ernst gemeinte Bewerbung seines TSV neben seinem Job bei „Radio Hamburg“ gepusht hatte.

Wolfsburg und Hoffenheim schwiegen

Das satte Winsener Grün bleibt während der EM 2024 definitiv unbespielt
Das satte Winsener Grün bleibt während der EM 2024 definitiv unbespielt © dpa

Vor wenigen Wochen machte der Club sein Ansinnen publik und schrieb Clubs im In- und Ausland an, Sitzschalen zu spenden. Im Jahnpark gab es zu dem Zeitpunkt lediglich 99 Sitzplätze. Aus der Bundesliga bekamen neben Leverkusen auch der VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim Post - eine Antwort gab es aber nur von Bayer. "Wir sind niemandem böse. Jeder will halt gerne dabei sein, falls Deutschland den Zuschlag bekommt“, sagte Schmidt, der auch für die 1. Mannschaft des TSV in der Bezirksliga kickt.

Drei norddeutsche Bewerber

Nach dem Winsener Rückzug bleiben aber immer noch drei potentielle norddeutsche EM-Spielorte: Neben dem wohl sicheren Standpunkt Hamburg mit dem Volksparkstadion (50.000 Plätze bei internationalen Spielen) kandidieren auch Bremen (Weserstadion/45.100) und Hannover (HDI Arena/45.100). Am 15. September will der DFB entscheiden, mit welchen Arenen er sich bei der Europäischen Fußball-Union Uefa schließlich um das Turnier bewirbt. Bereits am 3. März läuft die Bewerbungsfrist für die EM ab, für deren Austragung sich neben Deutschland bislang nur die Türkei offiziell interessiert.