Hamburg. Die Hamburger sind auf Erfolgskurs. Daviscup-Teamchef Michael Kohlmann weiß, wie wichtig ein Weltklassedoppel im Teamwettkampf ist.

Das Erstrundenaus gegen Belgien wirkt zwar noch nach, dennoch konnte Daviscup-Teamchef Michael Kohlmann am vergangenen Sonntag mit Freude auf die Tennis­ergebnisse schauen. Im französischen Montpellier gewann die deutsche Nummer eins, Alexander Zverev (19) aus Hamburg, den zweiten Titel auf der ATP-Tour. Und was Kohlmann mindestens ebenso freute: Der Jungstar triumphierte auch im Doppelwettbewerb an der Seite seines Bruders Mischa (29).

Wie wichtig ein Weltklassedoppel im Teamwettkampf ist, weiß Kohlmann nicht erst, seit die Zverev-Brüder gegen Belgiens Duo Ruben Bemelmans/Joris De Loore unterlagen. „Ich habe schon vor Monaten meine Spieler gebeten, so oft wie möglich gemeinsam in verschiedenen Konstellationen im Doppel anzutreten“, sagt der 43-Jährige.

Kohlschreiber guter Doppelspieler

Mit dem Bayreuther Philipp Petzschner (32), der wegen Formschwäche gegen Belgien nicht berücksichtigt wurde, hat Kohlmann einen Doppelexperten, der gemeinsam mit dem Österreicher Jürgen Melzer 2010 in Wimbledon und 2011 bei den US Open Grand-Slam-Titel gewinnen konnte. Von seinen Einzelspezialisten hält der Bundestrainer den Augsburger Philipp Kohlschreiber für den besten Doppelspieler. Grundsätzlich sei er vorsichtig damit, „im Daviscup einen Spieler, der zwei Einzel spielen soll, zusätzlich auch im Doppel aufzubieten.“

Turnierplanung optimal aufeinander abstimmen

Die Chance für die Zverevs, sich für das Doppel anzubieten, sei dennoch gestiegen, zumal die Brüder nun aufgrund ihrer Ranglistenpositionen – Alexander ist 18., Mischa 34. – ihre Turnierplanung optimal aufeinander abstimmen können. So auch in dieser Woche in Rotterdam, wo sie am Dienstag aber im Achtelfinale mit 3:6, 4:6 an den niederländischen Lokalmatadoren Wesley Kool- hof­/Matwe Middelkoop scheiterten. Im Einzel sind sie heute erstmals gefordert. Alexander trifft auf Österreichs Dominic Thiem, Mischa spielt gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov.