Rouen. Kapitän Gensheimer läuft auch heute gegen Saudi-Arabien auf, der Berliner Drux wird hingegen geschont.

Der Kieler Keeper Andreas Wolff schmökerte in seinem neuen Thriller „Cupido“, Julius Kühn verteidigte seine Position als Dart-„König“, und Paul Drux kurierte den angeknacksten Fuß auf dem Fahrrad aus: Ihren spielfreien Tag nutzten die deutschen Handballer zum Durchschnaufen. Bundestrainer Dagur Sigurdsson gab seinen Bad Boys trainingsfrei. „Wir haben maximal neun Spiele in 16 Tagen, da habe ich keine Sorge, dass wir aus dem Wettkampfrhythmus kommen“, sagte Sigurdsson vor der heutigen Partie gegen Saudi-Arabien (17.45 Uhr/handball.dkb.de).

Für zusätzlichen Ansporn dürfte die Titelprämie von 250.000 Euro sorgen. Diese Summe sei mit der Mannschaft bereits vor dem Turnier verhandelt worden, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning in Rouen. Bei der aktuellen Kadergröße von 15 Spielern entspräche das 16.666,66 Euro pro Mann. Für den EM-Titel 2016 hatte der DHB 200.000 Euro ausgeschüttet, 11.111,11 Euro für jeden.

Sigurdsson: „Optimaler Turnierstart"

Ernsthafte Sorgen macht sich im deutschen Lager vor dem bevorstehenden Doppelspieltag gegen die Saudis und Weißrussland (Mittwoch/17.45 Uhr) keiner. Zu konzentriert waren die bisherigen Auftritte gegen Ungarn (27:23) und Chile (35:14). Und so sprach Sigurdsson von einem „optimalen“ Turnierstart: „Es gilt jetzt, unseren Rhythmus beizubehalten, die Konzentration hochzuhalten.“

Ein Selbstläufer ist das nicht, denn sportlich dürften die nächsten Hürden für den Europameister kein Problem darstellen. „Der Stellenwert solcher Spiele ist begrenzt“, sagte Hanning und warnte davor, das Teilnehmerfeld weiter aufzustocken. Spiele wie gegen Saudi-Arabien seien „zwar nett für jene Teams, die bei einer WM mitmachen dürfen, aber sportlich irrelevant. Man muss auch ganz klar sagen, dass es natürlich eine zusätzliche Belastung für jeden Spieler ist, solche Spiele zu spielen.“

Drux wird am Dienstag geschont

Genau aus diesem Grund wird Rückraumkante Drux am Dienstag geschont. Eine Vorsichtsmaßnahme, nachdem er in der ersten Halbzeit des Chile-Spiels umgeknickt war. Die Chancen auf einen Einsatz im Spiel gegen Weißrussland am Mittwoch stünden laut Bundestrainer Sigurdsson aber „sehr gut“. Gute Nachrichten gab es für die Mannschaft auch in Sachen Uwe Gensheimer: Der DHB-Kapitän wird im Laufe der Woche zwar noch einmal zur Beerdigung seines Vaters nach Deutschland reisen, dafür aber kein WM-Spiel verpassen.