Wolfsburg. Eine Entscheidung soll schon auf der Weihnachtsfeier der Niedersachsen gefallen sein. Nun beginnt ein Poker gegen den HSV.

Der abstiegsbedrohte VfL Wolfsburg hat auf seine anhaltende sportliche Talfahrt reagiert und sich von Geschäftsführer Klaus Allofs getrennt. Am Nachmittag bestätigte der Verein die Abberufung des Geschäftsführers. Die Entscheidung soll schon auf der Weihnachtsfeier am Sonnabend gefallen sein. Allofs führte den letztjährigen deutschen Pokalsieger seit November 2012.

Dem 60-Jährigen wird angelastet, den Kader des Tabellen-15. falsch zusammengestellt zu haben. Im Oktober hatte er bereits Trainer Dieter Hecking von seinen Aufgaben entbunden und durch den bisherigen U-23-Coach Valerien Ismael ersetzt – eine Maßnahme, die ohne Erfolg blieb und die Luft für Allofs dünner werden ließ.

Als Nachfolger wird bereits Jens Todt (46), der zuletzt beim Karlsruher SC tätig war, gehandelt. Laut „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ und „Wolfsburger Nachrichten“ gelten auch Horst Heldt und Matthias Sammer als Kandidaten. Heldt wiederum ist allerdings auch wieder beim HSV in den Fokus geraten, nachdem dort in der Führungsspitze Dietmar Beiersdorfer gegen Heribert Bruchhagen ausgetauscht wurde.

VW-Führung ging schon auf Distanz zu Allofs

Die Niedersachsen rangieren nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte mit nur zehn Punkten aus 14 Spielen als 15. kurz vor der Abstiegszone. Am Sonnabend hatte der VfL beim FC Bayern München mit 0:5 verloren, es war die fünfte Pleite in sieben Spielen unter Ismael.

Das Aus für Allofs kommt nicht überraschend. Offiziell hatte der VfL-Aufsichtsrat ihm vor dem Debakel vom Wochenende nur noch halbherzig den Rücken gestärkt und hatte verbreiten lassen: "Was den sportlichen Bereich angeht, sind wir überzeugt, dass Klaus Allofs als Verantwortlicher die richtigen Weichen stellen wird.“ Auch zuvor hatten sich Manager aus der VW-Führung unabhängig voneinander in Gesprächen mit der dpa bereits klar vom Sportchef distanziert.