Hamburg. Die Eishockeyspieler der Crocodiles Hamburg treffen zum Saisonauftakt am Freitag auf die Mannschaft aus Rostock.

Christoph Schubert hat in seinem Eishockeyleben schon so einiges erlebt. 346 Partien in der nordamerikanischen Profiliga NHL, 377 Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga DEL sowie Teilnahmen an den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 und Turin 2006. Und doch spürt der 34-Jährige ein gewisses Kribbeln vor dem Start in die drittklassige Oberliga Nord mit den Crocodiles Hamburg an diesem Freitag (20 Uhr, Eissporthalle Farmsen) gegen die Rostock Piranhas. „Natürlich bin ich nervös. Das bin ich vor jedem Spiel“, sagte Schubert. „Aber ich bin auch voller Vorfreude auf eine richtig geile Saison.“

Seit dem 1. Juli ist der ehemalige Kapitän der Hamburg Freezers das Aushängeschild des Oberligaclubs, der in den vergangenen Wochen einen Boom erlebt hat. Viele Bereiche abseits der Eisfläche wurden professionalisiert. So gibt es bei den Crocodiles erstmals ein elektronisches Einlasssystem, das Ticketing wurde an die Agentur Eventim ausgegliedert und mit Ex-Freezers-Sportchef Stéphane Richer ein neuer Jugendkoordinator eingestellt. Lediglich bei der Installation der neuen Videowand verloren die Crocodiles den Wettlauf gegen die Zeit. Die Stromleitungen wurden bereits gelegt. In der kommenden Woche soll mit der Montage begonnen werden, eine Woche später soll sie erstmals zum Einsatz kommen. „Was wir bis jetzt geschafft haben, ist überragend. Wir haben Sponsoren dazubekommen und ein unglaubliche Unterstützung der Fans gespürt“, sagt Schubert.

Team siegte in fünf Testspielen

Es deutet vieles darauf hin, dass die Verantwortlichen vor dem Spiel verkünden werden, dass die Marke von 1000 verkauften Dauerkarten geknackt wurde. Für das erste Heimspiel gibt es nur noch Restkarten, die an der Abendkasse verkauft werden. Zum ersten Mal seit der Zweitligasaison 1999/2000 wird die Eissporthalle in Farmsen mit 1955 Zuschauern ausverkauft sein. „Wir wollen das einfach genießen. Jeder im Team ist heiß darauf, dass es losgeht“, sagte Schubert. „Für viele ist es das erste Mal, dass sie vor so einer Kulisse spielen. Am Anfang wird der Schläger sicher etwas zittrig sein, aber das legt sich – und dann wollen wir einfach nur noch Spaß haben“, sagte Assistenzkapitän Stefan Tillert.

Die Saisonvorbereitung machte in jedem Fall Lust auf mehr. Fünf der sechs Testspiele konnte das Team von Trainer Andris Bartkevics gewinnen. Vor allem die Offensive um den kanadischen Top-Neuzugang Brad McGowan (26) wusste zu überzeugen. Wo das Team leistungstechnisch steht, weiß bei den „Crocos“ indes noch keiner. Dennoch gibt Sportchef Sven Gösch eine mutige Prognose aus. „Wir werden Sechster“, sagt der 44-Jährige.

Schubert selbst hält sich angesichts von 13 Neuzugängen und lediglich drei Wochen Vorbereitung mit markigen Sprüchen zurück: „Wir wollen für emotionales, energiegeladenes und attraktives Eishockey stehen, das den Hamburgern Spaß bringt.“