Hamburg. Hamburgs Hockeylegende Christian Blunck will sich mit Aufsteiger Klipper THC in der Bundesliga etablieren.

Der Mittwochabend war ganz nach dem Geschmack von Christian Blunck. Als Moderator führte Hamburgs Hockeylegende, die der 48-Jährige seit dem Olympiasieg 1992 in Barcelona ist, im Cinemaxx-Kino am Dammtor durch den Galaabend, auf dem die Dokumentation „Ecke, Schuss – Gold“ von fast 1000 Gästen gefeiert wurde. Der Film, Herzensprojekt der ehemaligen Nationalspielerin Rebecca Landshut, zeichnet den Weg der deutschen Hockeyteams zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nach. Und weil Blunck, der im Hauptberuf für den Spartensender Sportdigital Fußballspiele kommentiert, in Brasilien für die ARD als Hockeyexperte vor Ort war, wallten auch bei ihm die Emotionen wieder auf.

Als Moderator ist „Büdi“, wie ihn in der Hockeygemeinde alle nennen, auch in seinem Zweitjob gefragt. Seit zwei Jahren teilt er sich mit Kumpel Peter Krueger (52) – beide kennen sich seit gemeinsamem Jugendtraining beim Harvestehuder THC vor 40 Jahren – die Trainertätigkeit bei den Herren des Klipper THC. Im Frühjahr schaffte das Team nach 35 Jahren die Rückkehr in die Feldbundesliga, entsprechend musste die Arbeit intensiviert werden.

"Spieler weiterentwickeln“

Blunck und Krueger legen Wert darauf, als gleichberechtigte Partner wahrgenommen zu werden. „Wir sprechen die Trainingsinhalte ab und haben einen klaren Plan, wie wir gegen jeden Gegner spielen wollen“, sagt Blunck, der sich vorrangig um die Arbeit mit den Stürmern sowie Torschuss- und Spielformentraining kümmert, während Krueger für die Ansprachen ans Team zuständig ist. Nachdem Blunck bei seinem Heimatverein HTHC und THK Rissen Erfahrung als Cheftrainer gesammelt hatte, reizt ihn nun die Weiterentwicklung des auf zehn Positionen veränderten Teams. „In meinem ersten Jahr ging es ums Eingewöhnen. In der zweiten Saison hatten wir uns den Aufstieg als Ziel gesteckt. Nun wollen wir den Klassenerhalt schaffen, vor allem aber unsere Spieler weiterentwickeln“, sagt er.

Diese Spieler zu finden, nachdem einige der Routiniers aufgehört hatten, die im Oberhaus das Tempo nicht mehr hätten mitgehen können, sei eine Herausforderung gewesen. „Selbst mit Geld war wenig zu machen, weil Topspieler auf Topniveau spielen wollen, und das können wir noch nicht bieten, auch wenn wir athletisch und taktisch gut gearbeitet haben“, sagt Blunck. Mithilfe ehemaliger Spieler habe man eine Liste von 40 potenziellen Zugängen abgearbeitet, von denen zehn dann den Weg an den Eckerkamp fanden. Darunter sind zwei Slowenen, zwei Argentinier und je ein Schotte und ein Kroate. „Wir haben vor allem darauf geachtet, dass die Jungs charakterlich passen und dass wir einen starken Kern von echten Klipperanern behalten, damit die Identifikation nicht leidet“, sagt Blunck.

Wie schwer es wird, die Abstiegskonkurrenz aus Lichterfelde und Nürnberg hinter sich zu lassen, spürten Klippers Herren am Auftaktwochenende, als sie beim Mannheimer HC (0:5) und dem TSV Mannheim (1:3) unterlagen. Dennoch gehe man mutig in die ersten Heimspiele an diesem Sonnabend (16 Uhr) gegen RW Köln und Sonntag (13 Uhr) gegen Krefeld. „Für uns sind solche Spiele gegen zwei Topteams toll, um zu lernen und sportlichen Nutzen daraus zu ziehen“, sagt Blunck. Welcher das sein wird, bleibt abzuwarten.