Paris. Australian-Open-Siegerin scheitert völlig überraschend in der ersten Runde. Siegemund bleibt gegen Comebackerin Bouchard ohne Chance.

Angelique Kerber ist bei den French Open in Paris völlig überraschend bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die Siegerin der Australian Open unterlag der Weltranglisten-58. Kiki Bertens aus den Niederlanden 2:6, 6:3, 3:6. Kerber (Kiel) war im Stade Roland Garros an Position drei gesetzt gewesen.

Gegen Bertens konnte Kerber, angetreten in dem Handballclub ihrer Heimatstadt ähnelnden schwarz-weißen Zebra-Look, aber kaum einmal an ihre Leistung vom ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne anknüpfen. Im dritten Satz ließ sich die 28-Jährige an der linken Schulter behandeln.

Bertens dagegen zeigte wie schon bei ihrem Turniersieg in Nürnberg in der vergangenen Woche eine gute Leistung. Die Weltranglisten-58. konnte Kerbers Tempo jederzeit mitgehen, dominierte viele Ballwechsel und spielte variabler. Nach 1:41 Stunden beendete Bertens die Partie mit dem dritten Matchball.

Nach Behandlung ohne Chance

Für die von Schulterproblemen geplagte Kerber ist es der frühste K.o. in Roland Garros seit fünf Jahren. Zuletzt war sie im Januar 2015 in Australien in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers ausgeschieden. Die letzte amtierende Melbourne-Siegerin, die in Paris an ihrer Auftakthürde scheiterte, war Li Na aus China im Jahr 2014.

Kerber agierte bei nasskalten Bedingungen zu passiv und überließ der 1,82 Meter großen Bertens immer wieder die Initiative. Im ersten Satz gab die Favoritin gleich zweimal ihren Aufschlag ab und erarbeitete sich ihrerseits keinen einzigen Breakpunkt. Nach 26 Minuten profitierte Bertens, Paris-Achtelfinalistin von 2014, von einem Returnfehler der deutschen Nummer eins.

In der Folge spielte Kerber aggressiver, der Lohn war ihr erstes Break zum 4:2. Nach dem Satzgewinn geriet die Stuttgart-Siegerin im entscheidenden Durchgang aber schnell wieder mit 0:3 in Rückstand und ließ sich danach während einer medizinischen Auszeit in den Katakomben an der Schulter behandeln. Bertens zeigte danach keine Nerven mehr.

Siegemund unterliegt Bouchard

Auch Aufsteigerin Laura Siegemund schied am Montag aus. Die Finalistin von Stuttgart verlor 2:6, 2:6 gegen die einstige Wimbledon-Finalistin Eugenie Bouchard aus Kanada. Nur zu Beginn beider Sätze konnte die Weltranglisten-37. aus Metzingen die Partie offen gestalten, dann setzte sich jeweils Bouchard durch. Die 22-Jährige war im vorigen Jahr bei den US Open in der Kabine gestürzt und war danach wegen einer Gehirnerschütterung länger ausgefallen.

Eugenie Bouchard war für Laura Siegmund eine NUmmer zu groß
Eugenie Bouchard war für Laura Siegmund eine NUmmer zu groß © dpa

Bei den 115. French Open sollten am Dienstag neben Kerber und Siegemund noch zehn weitere deutsche Profis ihre Erstrundenpartien bestreiten. Drei DTB-Starter waren an den ersten beiden Turniertagen bereits ausgeschieden, darunter Sabine Lisicki. Annika Beck (Bonn) und Qualifikant Dustin Brown (Winsen/Aller) stehen dagegen in der zweiten Runde des bedeutendsten Sandplatzturniers der Welt.