Hamburg. Testserie gegen Irland auf Anlage des UHC. In dieser Woche können Hockeyfans in Hamburg den Leistungsstand des Teams überprüfen.

Nach den Olympiasiegen 2008 in Peking und 2012 in London ist die Erwartung, mit der die deutschen Hockeyherren in die Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) starten, eindeutig: Das dritte Gold in Serie soll es in Brasilien sein. Und obwohl es in der vergangenen Woche bei drei Testspielen in Bisham Abbey gegen Großbritannien Niederlagen gegeben hatte, behält Bundestrainer Valentin Altenburg die Ruhe. „Wir nutzen diese Phase der Vorbereitung, um viel auszuprobieren. Wir wollen mehrere Systeme beherrschen und im Spiel flexibel anwenden können“, sagt der 34-Jährige. „So ein Lernprozess braucht Zeit, darunter leiden bisweilen die Ergebnisse. Aber die Weiterentwicklung der Trainingsinhalte ist wichtiger.“

In dieser Woche nun können Hockeyfans in Hamburg den Leistungsstand des Teams überprüfen. Auf der Anlage des Uhlenhorster HC am Wesselblek trifft der Vizeeuropameister am Donnerstag, Freitag (jeweils 19.30 Uhr) und Pfingstsonntag (12 Uhr) auf den EM-Dritten Irland, in Rio dritter Vorrundengegner. Ein Team, das Altenburg als perfekten Sparringspartner ausgemacht hat. „Wir hatten zuletzt Schwierigkeiten im Herausarbeiten und Ausnutzen von Torchancen. Gegen die Iren, die unglaublich zweikampfstark sind und absolut stabil in der Defensive stehen, können wir daran arbeiten“, sagt der Hamburger.

Allerdings müssen die Männer von der grünen Insel auf ihren Topstar verzichten. Kapitän David Harte, 2015 zum Welttorhüter gewählt, spielt mit seinem niederländischen Club Kampong Utrecht im Halbfinale der Euro Hockey League (EHL) am Sonnabend in Barcelona gegen Atletic Terrassa. Aus demselben Grund fehlen Altenburg allerdings Mittelfeldspieler Tobias Hauke und Torhüter Tobias Walter, die mit dem Harvestehuder THC im zweiten EHL-Halbfinale gegen AH&BC Amsterdam antreten. Mit Nico Jacobi, Pilt Arnold, Florian Fuchs, Moritz Fürste, Oliver Korn, Jan-Philipp Rabente (alle UHC), Constantin Staib (Club an der Alster), Oskar Deecke (Krefeld) sowie den für Rot-Weiß Köln spielenden Marco Miltkau und Mathias Müller stehen aber zehn weitere Hamburger im erweiterten 29er-Kader (26 Feldspieler, drei Torhüter) für Rio, der komplett in Hamburg trainiert.

Nach der Testserie gegen Irland wird Altenburg einen Schnitt machen. Für Rio darf er nach einer Regeländerung des Weltverbands nun zwei statt nur einen Feldspieler als P-Akkreditierte und zusätzlich einen Ersatztorhüter als 19. Mann nominieren. In Hamburg wollen Altenburg und sein Trainerteam weitere Erkenntnisse sammeln, um den bestmöglichen Kader für die Mission Gold zusammenzustellen. „Bislang haben alle gut mitgezogen. Eine Handvoll Spieler hat sich fest in den Kader gespielt, beim Rest wird sich nun zeigen, wer den Cut schafft.“