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DFB ermittelt gegen Junuzovic und Fritz

Den Bremer Bundesliga-Profis Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz droht nach ihren wohl absichtlich eingehandelten Gelbsperren eine Strafe des DFB. Der Kontrollausschuss werde am Montag Ermittlungen gegen die beiden Werder-Spieler wegen unsportlichen Verhaltens aufnehmen, bestätigte der Verband am Sonntag. Beide sind nach ihren Gelben Karten vom 4:1 gegen Hannover für die kommende Partie beim FC Bayern gesperrt. Zumindest Junuzovic hatte bestätigt, dass er sich seine Verwarnung wegen Spielverzögerung absichtlich geholt hatte.

Liverpool siegt in der 96. Minute

Christian Benteke hat mit einem Last-Minute-Tor Jürgen Klopps FC Liverpool zu einem 2:1 (0:0)-Auswärtssieg bei Crystal Palace geschossen. Der belgische Nationalspieler verwandelte am Sonntag in der sechsten Minute der Nachspielzeit einen an ihm verursachten Foulelfmeter und sorgte dafür, dass die Reds in der Tabelle der englischen Premier League mit 44 Punkten auf Rang sieben kletterten. Joe Ledley brachte die Gastgeber in der 48. Minute mit 1:0 in Führung. Danach sah Liverpool-Profi James Milner die Gelb-Rote Karte (62.). Der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino (72.) und Benteke drehten mit ihren Toren in Unterzahl die Partie.

Dank des Sieges liegt Liverpool nur noch drei Punkte hinter dem Tabellensechsten Manchester United. Das Team des umstrittenen Trainers Louis van Gaal unterlag am Sonntag überraschend bei Außenseiter West Bromwich Albion mit 0:1 (0:0). Die Gäste, die weiter ohne den verletzten Weltmeister Bastian Schweinsteiger auskommen müssen, spielten knapp 70 Minuten in Unterzahl, nachdem der Spanier Juan Mata Geld-Rot gesehen hatte. Den entscheidenden Treffer erzielte Salomon Rondon in der 66. Minute.

DFB-Chef Koch hofft auf Infos von bin Hammam

DFB-Interimschef Rainer Koch hofft zur Aufklärung der dubiosen Millionenzahlung in Richtung Katar auf neue Informationen von Ex-Fifa-Vize Mohamed bin Hammam. „Wir warten auf eine Antwort der Anwälte von bin Hammam“, sagte Koch am Sonntag beim TV-Sender Sky. Man habe den Katarer nach der Präsentation des Freshfields-Berichts zur Aufklärung der Affäre um die WM 2006 nochmals kontaktiert. „Vielleicht frischt das seine Erinnerung ein bisschen auf“, sagte Koch.

Im Jahr 2002 waren zehn Millionen Schweizer Franken von einem Konto in der Schweiz an eine auf bin Hammam eingetragene Firma in Katar transferiert worden. Zuvor waren auf dem Schweizer Konto Zahlungen in gleicher Höhe von Franz Beckenbauer und dem Franzosen Robert Louis-Dreyfus eingegangen, der den deutschen WM-Organisatoren umgerechnet 6,7 Millionen Euro ausgelegt hatte.

Nach Darstellung Beckenbauers war die Zahlung notwendig, um später einen WM-Zuschuss des Weltverbandes zu erhalten. Warum das Geld aber nicht an die Fifa, sondern über Umwege nach Katar floss, hat Beckenbauer noch nicht beantwortet.

Anderen nicht belegten Theorien zufolge wurde das Geld für Bestechung von Fifa-Wahlmännern oder für den Wahlkampf des damaligen Weltverbands-Chefs Joseph Blatter eingesetzt. Der lebenslang von der Fifa gesperrte bin Hammam könnte die Affäre entscheidend aufklären.

Messi trifft zweimal bei Barca-Sieg

Mit zwei Toren von Lionel Messi hat der FC Barcelona mit 4:0 (2:0) beim baskischen SD Eibar gewonnen. Der spanische Meister verteidigte am Sonntag die klare Tabellenführung vor Atletico Madrid und Real Madrid. Messi traf in der 41. Minute zum 2:0 und in der 76. Minute zum 3:0 per Elfmeter. Es waren seine Treffer 20 und 21 in der Saison. In der Torjägerliste führt weiter Cristiano Ronaldo, der bei Real Madrids 7:1-Sieg gegen Celta Vigo sein Torkonto durch vier Treffer auf 27 schraubte.

Das 1:0 für Barcelona schoss Munir in der 8. Minute nach Vorarbeit von Messi und Luis Suarez. Den Schlusspunkt zum 4:0 setzte dann der Uruguayer in der 84. Minute selbst - der 26. Saisontreffer für Suarez.

Magdeburger Fan verletzt zwei Rostocker

Rund um das Drittliga-Spiel des 1. FC Magdeburg gegen FC Hansa Rostock (4:1) sind Krawalle ausgeblieben - es gab jedoch Verletzte. Nach der Partie ging am Sonnabendnachmittag ein 28-Jähriger auf zwei Rostocker Fans los und verletzte sie schwer, wie die Bundespolizei am Sonntag mitteilte. Als ein 45-Jähriger nach den Schlägen zu Boden ging, habe der Tatverdächtige ihn noch ins Gesicht getreten.

Die befürchteten Krawalle gab es nicht. Die Taktik der strikten Fanlager-Trennung sei aufgegangen, sagte ein Polizeisprecher. Mehr als 1100 Beamte aus mehreren Bundesländern und von der Bundespolizei waren in einem ganztägigen Großeinsatz in Magdeburg und an der Bahnstrecke im Einsatz.

Paderborn entlässt auch Manager Born

Beim vom Abstieg bedrohten Zweitligisten SC Paderborn gehen die personellen Veränderungen weiter. Drei Tage nach der Trennung von Trainer Stefan Effenberg stellte der Tabellenvorletzte Geschäftsführer Sport Michael Born mit sofortiger Wirkung frei. „Wir haben in den vergangenen Tagen intensiv die Situation rund um unsere Lizenzmannschaft analysiert. Jetzt geht es in erster Linie darum, die notwendige Ruhe für das große Ziel Klassenerhalt im Verein herzustellen“, sagte SC-Vizepräsident Martin Hornberger am Sonntag.

Kommentar: Effenberg hat geliefert, was man erwartet hat

Zur Trennung will der Bundesliga-Absteiger laut Mitteilung „aufgrund der Verschwiegenheitsverpflichtung in Borns Arbeitsvertrag keine weitere Erklärung abgeben“. Für die Ostwestfalen war Born von 1996 bis 2008 und von 2011 an in verschiedenen Funktionen tätig. Seine Aufgaben übernimmt vorläufig Michael Rickers, Leiter Finanzen/Controlling. „Nach Ende der Abgabefrist für die Lizenzunterlagen am 15. März 2016 werden wir uns in aller Ruhe mit der Nachfolge beschäftigen“, kündigte Hornberger an.

In der ersten Partie unter der Regie von Effenberg-Nachfolger René Müller waren die seit nunmehr 14 Pflichtspielen sieglosen Paderborner am Sonnabend nicht über ein 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth hinausgekommen.

Hecking lobt Hermann für Fairplay

Dieter Hecking hätte Gladbachs Patrick Herrmann am liebsten einen Preis verliehen. „Das war Fairplay, wie man es sich wünscht“, lobte der Coach des VfL Wolfsburg nach dem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Was war passiert? Mit seiner Hacke verhinderte der Borusse unfreiwillig den sicheren Ausgleich für die Gäste durch Thorgan Hazard. Der Belgier hatte 20 Minuten vor Schluss seinen Landsmann im Wolfsburger Tor, Koen Casteels, schon überwunden, traf dann aber nur den am Boden liegenden Herrmann. Von diesem prallte der Ball nicht ins Netz, sondern ins Aus.

„Ich habe das gar nicht mitbekommen“, meinte Herrmann anschließend überrascht: „Mein Kopf hat zu sehr gebrummt.“ Casteels hatte Herrmann zuvor unsanft gerammt, möglicherweise hätte Schiedsrichter Daniel Siebert gar auf Elfmeter entscheiden können. Stattdessen zeigte er kurioserweise zur Eckfahne. Die Wolfsburger Proteste waren so groß, dass Siebert bei Herrmann nachfragte. Der Mittelfeldspieler antwortete offensichtlich wahrheitsgemäß, dass er den Ball berührt habe, Siebert gab Abstoß. „Das muss man hervorheben, das ist nicht selbstverständlich“, lobte der frühere Gladbacher Profi Hecking.

Die Begeisterung beim Trainer-Kollegen André Schubert hielt sich in Grenzen, der schimpfte wie ein Rohrspatz. Warum genau, blieb unklar.