Paderborn. Der Profi hatte sich im Hotel vor Teammitgliedern und einer Agentur-Mitarbeiterin entblößt. Jetzt kritisiert Proschwitz Effenberg.

Fußball-Profi Nick Proschwitz hat die seiner Meinung nach verzerrten Darstellungen des Eklats im Trainingslager des Zweitligisten SC Paderborn in den Medien kritisiert. „Es wurde vieles übertrieben und auch Unwahrheiten verbreitet. Ich bin mir bewusst, dass ich einen Fehler gemacht habe, dass ich aber zu keiner Zeit jemanden belästigt habe“, sagte der Stürmer am Dienstag in einem Interview bei Sport1. Proschwitz war nach seiner Vertragsauflösung in Paderborn zum belgischen Erstliga-Aufsteiger VV St. Truiden gewechselt.

Im türkischen Belek soll er sich in einem öffentlichen Hotelbereich vor Teammitgliedern und einer Mitarbeiterin der Agentur, die das Trainingslager der Paderborner organisierte, entblößt haben. „Ich habe mich nicht vor ihr entblößt, sondern vor einem Kollegen. Das war wirklich nur eine Art Jungenstreich“, sagte er und betonte: „Die Mitarbeiterin hatte von meiner Seite aus nichts zu befürchten. Auch für sie war das eine Katastrophe, dass sie in diese Geschichte mit reingezogen wurde.“

Die Frau hatte nach dem Vorfall mitgeteilt, dass sie nicht belästigt worden sei. Trotzdem hat Clubchef Wilfried Finke den Angreifer suspendiert. „Ich habe ihm versucht zu erklären, wie es wirklich war. Aber die Meinung des Präsidenten war sehr schnell so, dass ich gehen sollte. Das tat weh“, sagte Proschwitz.

Trainer Stefan Effenberg habe nach dem Vorfall nicht mit ihm geredet, "auch verabschiedet hat er sich nicht von mir". Sein neuer Arbeitgeber St. Truiden sei über die "Penis-Affäre" informiert gewesen, dennoch sei er "super aufgenommen worden". Den Eklat und seine Folgen wertete der Stürmer als "Warnschuss, um aufzuwachen und die letzten Jahre meiner Karriere noch zu genießen."