Da hatte einer wohl was falsch interpretiert. Dabei wollte Stürmer Nick Proschwitz doch nur dem Credo seines Vorgesetzten Folge leisten. „Ich bin dafür bekannt, dass ich vor der Verantwortung gerade in Drucksituationen nicht weglaufe“, lautet ein Grundsatz von Paderborns Trainer Stefan Effenberg.

Druck hatte Proschwitz nach dem zehntägigen Trainingslager unter Geschlechtsgenossen offenbar reichlich, und weggelaufen ist er auch nicht. Ganz im Gegenteil, der ehemalige HSV-Nachwuchsspieler hatte zum Abschluss der Türkei-Reise in Anwesenheit einer Angestellten der organisierenden Agentur noch in der Bar sowohl sein Geschlechts- als auch sein Hinterteil entblößt.

Paderborns Präsident Wilfried Finke war dennoch nicht erfreut, geißelte dieses Verhalten zu Recht als „verabscheuend“, empfahl Proschwitz eine Vertragsauflösung und gab sogleich das Leitbild für den kommenden Monat vor. „Der Februar ist ganz entscheidend. Wenn der völlig in die Hose geht, muss man sich Gedanken über einen Reiterwechsel machen.“

Genau, vor allem muss die ganze Fummelei ein Ende finden. Vielbeinige Abwehr, ganz eng decken, dann rutscht das Spielgerät auf dem schlüpfrigen Boden auch nicht mehr so schnell rein. Das lustlose Geschiebe ist dann endgültig passé, und Effenberg muss an der Seite auch nicht mehr so erregt mit den Armen fuchteln. Wenn sich die Stürmer blitzschnell freimachen und dort eindringen, wo es dem Gegner wehtut, dann stellen sich die Erfolge von selbst ein: erst Latte, dann versenkt.