Frankfurt/Main. Der DFB widerspricht einem Medienbericht, wonach eine Strafanzeige wegen Untreue gegen den früheren Verbandspräsidenten erwägt werde.

Der Deutsche Fußball-Bund widerspricht dem Medienbericht der "Süddeutschen Zeitung". „Die heute über die Medien verbreitete Meldung, wonach der DFB eine mögliche Anzeige gegen den ehemaligen Verbandspräsidenten Dr. Theo Zwanziger prüfe, ist falsch und entbehrt jeder Grundlage“, sagte der beim DFB für Rechtsfragen zuständige Vize-Präsident Rainer Koch am Dienstag.

Die „SZ“ hat zuvor unter Berufung auf Informationen aus dem „Führungszirkel des DFB“ berichtet, der Verband erwäge im Zuge der Diskussionen um die Überweisung von 6,7 Millionen Euro auf ein Konto des Weltverbandes Fifa eine Anzeige wegen des Verdachts der Untreue gegen Zwanziger.

Koch verwies lediglich auf die externe Untersuchung einer Wirtschaftskanzlei und die interne Prüfung des Kontrollausschusses beim DFB. „Weitere Entscheidungen des DFB-Präsidiums können erst nach Vorliegen von Untersuchungsergebnissen erfolgen“, sagte Koch.

Köttker nimmt Zwanziger in die Pflicht

Zwanziger hatte am Montag Zweifel am Aufklärungswillen des amtierenden DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach geäußert. Soweit der DFB erkläre, dass seit Juni 2015 aufgeklärt werde, erscheine nicht unproblematisch, dass dies durch den Kontrollausschuss erfolgen solle.

Dieser stehe unter der Weisungsbefugnis von Niersbach, der in der Sache beteiligt sei, meinte Zwanziger in einer von seinem Rechtsanwalt Hans-Jörg Metz verbreiteten Erklärung.

Zudem erklärte Zwanziger, er bitte Niersbach bereits seit drei Jahren um Aufklärung. Dies wies DFB-Mediendirektor Ralf Köttker in der „Bild“-Zeitung (Dienstag-Ausgabe) zurück. „Dass Wolfgang Niersbach seit drei Jahren von ihm um Klärung gebeten wird, kann schon deshalb nicht stimmen, weil der letzte persönliche Kontakt aus dem November 2013 datiert.“

Köttker nimmt vielmehr Zwanziger in die Pflicht. „Wenn es aus der Sicht von Dr. Zwanziger etwas aufzuklären gab, dann stellt sich die Frage, warum er es nicht in seiner Amtszeit als Präsident gemacht hat. Zumal er im OK für die Finanzen zuständig war.“