Ex-Europameistern zollt mit 26 Jahren der Gesundheit Tribut. Außerdem: Handballer wollen Blaue Karte, hartes Urteil für Bridge-Spieler.

Tennis: Kerber fix ins Hongkong-Viertelfinale

16.07 Uhr: Die an Position zwei gesetzte Angelique Kerber ist im Schnelldurchgang ins Viertelfinale des Hartplatzturniers in Hongkong eingezogen und kommt ihrer Qualifikation für das WTA-Saisonfinale der besten acht Spielerinnen 2015 in Singapur (25. Oktober bis 1. November) immer näher. Die Weltranglisten-Neunte aus Kiel benötigte für das 6:2, 6:2 gegen Kurumi Nara (Japan) 75 Minuten und wehrte sämtliche sieben Breakchancen ihrer Gegnerin ab.

Im Match um den Sprung ins Halbfinale trifft Linkshänderin Kerber am Freitag auf die Französin Caroline Garcia (Nr. 7). Mit dem Turniersieg in Hongkong könnte die deutsche Nummer eins aus eigener Kraft ihr Ticket für Singapur vorzeitig buchen.

Sollte dies nicht gelingen, hätte Kerber bei ihrem Start in der kommenden Woche in Moskau noch die Möglichkeit, sich für die mit sieben Millionen Dollar dotierte prestigeträchtige Abschluss-Veranstaltung zu qualifizieren. Derzeit liegt die Fed-Cup-Spielerin in der Wertung "Road to Singapore" auf Rang fünf.

Insgesamt acht Spielerinnen dürfen sich noch Hoffnungen auf die noch zu vergebenden vier Plätze machen. Simona Halep (Rumänien), Maria Scharapowa (Russland), Garbine Muguruza (Spanien) und Petra Kvitova (Tschechien) ist der Start in Singapur rein rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Allerdings plagen Halep (Knöchel) und Scharapowa (Handgelenk) derzeit Verletzungen.

In diesem Jahr hat Kerber bereits die Turniere in Charleston, Stuttgart, Birmingham und Stanford gewonnen. Nur Branchenführerin Serena Williams (USA), die ihre Saison nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus bei den US Open vorzeitig beendet hat, war mit fünf Titeln noch erfolgreicher als die Kielerin.

Kerber peilt ihren dritten WM-Start nach 2012 und 2013 (jeweils Istanbul) an. Bei ihren ersten beiden Teilnahmen war die 27-Jährige jeweils in der Gruppenphase ausgeschieden. Im vergangenen Jahr verpasste sie das Turnier als Neunte knapp, durfte aber immerhin als Ersatzspielerin nach Singapur reisen.

Rekordsiegerin des Saisonabschlussturniers ist Martina Navratilova mit acht Titeln vor Serena Williams und Steffi Graf (je 5).

Paralympics: Pistorius vor Haftentlassung

15.11 Uhr: Prothesensprinter Oscar Pistorius wird am kommenden Dienstag (20. Oktober) aus der Haft entlassen und in den Hausarrest überstellt. Diese Entscheidung bestätigte der Bewährungsausschuss in Südafrikas Hauptstadt Pretoria nach eingehender Beratung und erneuter Rücksprache mit der Familie des Opfers.

Der 28-jährige Pistorius war im Oktober 2014 wegen fahrlässiger Tötung seiner damaligen Freundin Reeva Steenkamp am Valentinstag 2013 zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Fünftel davon hat er im Gefängnis Kgosi Mampuru II in Pretoria abgesessen. "Ich nehme an, der Bewährungsausschuss hat endlich eingesehen, wie unfair man Oscar bisher behandelt hat", sagte Brian Webber, einer der Pistorius-Anwälte, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP: "Man hätte ihn schon viel früher in den Hausarrest entlassen müssen."

Die Berufung der südafrikanischen Staatsanwaltschaft gegen das ursprüngliche Urteil wird am 3. November in Bloemfontein verhandelt. Der Staatsanwalt verfolgt eine Anklage wegen Mordes, Pistorius würde in diesem Fall eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren drohen. Pistorius hatte Reeva Steenkamp durch eine geschlossene Badezimmertür erschossen. Laut seiner Aussage vermutete er einen Einbrecher hinter der Tür.

Bridge: Gericht verneint Status als Sportart

13.12 Uhr: Ein englisches Gericht hat unzählige britische Kartenspieler mitten ins Herz getroffen. Das auf der Insel äußerst populäre Bridge sei keine Sportart, urteilte der High Court in London am Donnerstag. Die englische Bridge-Vereinigung EBU hatte gegen eine Entscheidung des Dachverbandes Sport England geklagt, der Bridge nicht als Sport ansieht, da für die Ausübung "keine körperliche Aktivität" notwendig sei.

Die EBU-Anwälte hatten ins Feld geführt, dass auch Schach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als Sportart geführt wird. Richter Ian Dove entschied jedoch gegen die Vereinigung. "Bridge ist ein Kartenspiel", lautet der erste Satz des Urteils.

Eishockey: Hospelt vor Rückkehr zu den Haien

12.04 Uhr: Eishockey-Nationalspieler Kai Hospelt steht anscheinend im Hinblick auf die Saison 2016/2017 vor einer Rückkehr vom deutschen Meister Adler Mannheim zu den Kölner Haien. Dies berichten der Express und der Kölner Stadt-Anzeiger (Donnerstag-Ausgabe). Angeblich soll bereits eine grundsätzliche Einigung mit dem 30 Jahre alten Stürmer erfolgt sein.

Hospelt ist ein Haie-Eigengewächs, das 2008 in Richtung Wolfsburg abwanderte. Seit 2013 steht der Angreifer bei den Kurpfälzern unter Vertrag. Schon Vater Wim Hospelt spielte für die Haie und gehörte dem Meisterteam von 1977 an.

"Kai Hospelt ist für uns ein hochinteressanter Spieler. Für uns wäre es toll, wenn er wieder in Köln spielen würde, weil er aus unserer Jugend kommt. Er hat einen Kölner Bezug, er ist ein Spitzenspieler, eine der tragenden Säulen in der Nationalmannschaft", sagte Haie-Geschäftsführer Peter Schönberger.

Schwimmen: Ex-Champ Schreiber hört auf

11.50 Uhr: Die frühere Staffel-Europameisterin Daniela Schreiber hat ihre Karriere ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Rio beendet. "Mit einem lachenden und einem weinenden Auge trete ich vom Leistungssport zurück", schrieb die 26-Jährige auf ihrer offiziellen Facebookseite: "Aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen ist es mir nicht mehr möglich, Schwimmen so professionell zu betreiben wie bisher."

Es sei stets ihr Anspruch gewesen, zur nationalen und internationalen Spitze zu gehören: "Dem werde ich leider nicht mehr gerecht. Der Sport habe ihr viel gegeben, aber auch vieles abverlangt. "Ich hatte nun das Gefühl, dass die Mühen und Entbehrungen es nicht mehr wert sind", führte die Hallenserin weiter aus. Die neu gewonnene Zeit und Energie wolle sie nutzen, "um mich mehr auf meine berufliche Karriere zu konzentrieren".

Ihre größten Erfolge feierte Daniela Schreiber mit den Staffeln des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV). Bei der WM 2009 in Rom gewann sie über 4x100 m Freistil Silber, bei den Europameisterschaften 2010 in Budapest und 2012 in Debrecen jeweils Gold. Zudem holte sie in Debrecen Einzel-Bronze über 100 m Freistil.

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Golf: Gal mit gutem Start in Südkorea

11.08 Uhr: Deutschlands Top-Golferin Sandra Gal ist gut in das Turnier im südkoreanischen Incheon gestartet. Die Düsseldorferin spielte auf dem Par-72-Kurs eine 69 und liegt auf dem geteilten 16. Rang. Gal ist die einzige deutsche Teilnehmerin bei der mit zwei Millionen Dollar dotierten Veranstaltung.

Einsam an der Spitze liegt Lokalmatadorin Park Sung-Hyun, die mit einer 62 stolze zehn Schläge unter Par blieb. Rang zwei teilen sich die Engländerin Charley Hull und Gerina Piller (USA), die jeweils 66 Schläge benötigten.

Handball: Blaue Karte vor der Einführung

10.36 Uhr: Durch die Einführung einer Blauen Karte sollen im Handball zukünftig Regelverstöße in den letzten 30 Sekunden eines Spiels härter bestraft werden. Geplant ist, dass Unsportlichkeiten in der Schlussphase grundsätzlich eine Sperre nach sich ziehen. Grobe Fouls sollen überdies zwingend mit einem Siebenmeter sanktioniert werden. Dies bestätigte der Weltverband IHF dem Magazin Handball inside.

Noch mehr Dynamik im Spiel erhofft man sich von einer neuen Regel bezüglich des Zeitspiels. Nach spätestens acht Pässen des angreifenden Teams soll zukünftig zwingend auf "passives Spiel" erkannt werden, bislang lag diese Entscheidung im Ermessen der Schiedsrichter.

Die neuen Bestimmungen sollen am 1. Juli 2017 in Kraft treten. Die IHF könnte aber auch beschließen, schon die Frauen-WM im Dezember 2015 in Dänemark unter den geänderten Vorzeichen auszutragen.

Doping: Digl rückt von Baumann ab

10.01 Uhr: Nach seinem Abschied aus dem Council des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF hat Helmut Digel (71) ein vernichtendes Fazit im Kampf gegen Doping gezogen. "Wir stehen dem ohnmächtig gegenüber und singen nach außen hin das Hohelied der Leichtathletik", sagte Digel in einem Interview mit der FAZ: "Ich muss konstatieren, dass ich zwei Jahrzehnte lang Teil einer Heuchelei war."

Digel, von 1993 bis 2001 Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), hatte sich im August nach 20 Jahren im IAAF Council aus der Weltregierung der Leichtathletik zurückgezogen. Der amtierende DLV-Präsident Clemens Prokop scheiterte bei der Wahl in Peking mit seinem Ansinnen, in das höchste Gremium der IAAF einzuziehen.

Digel rückte zudem erstmals öffentlich von seinem ehemaligen Vertrauten Dieter Baumann (50) ab. "Mit meinem Wissen von heute würde ich den Darstellungen von damals größeren Zweifel entgegenbringen", sagte Digel. Barcelona-Olympiasieger Baumann war im Herbst 1999 positiv auf Nandrolon getestet worden, bestreitet aber bis heute, wissentlich gedopt zu haben. Die positive Probe führte der Langstreckenläufer auf verunreinigte Zahnpasta zurück. Digel folgte damals der Einschätzung, dass Nandrolondoping für einen Läufer keinen Sinn mache.

"Diese Auffassung ist längst widerlegt. Man hat immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Athleten, die am Ende ihrer Karriere sind, mit Nandrolon zumindest die Trainingsbelastung mindern und ihre Laufbahn verlängern können", sagte Digel: "Was ich seitdem über die Wirkung von Substanzen gelernt habe, vergrößert eher die Zweifel, als dass es die Position von damals erhärten könnte."