Hamburg.

Die dreimalige Schwimm-Europameisterin Silke Lippok hat nach vielen gesundheitlichen Rückschlägen ihre Karriere im Alter von nur 21 Jahren beendet. „Ich habe immer wieder alles versucht mich ranzukämpfen. Aber nun bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr kämpfen will“, erklärte die Hamburgerin den Rücktritt in einer Mitteilung am Freitag. Kurz nach ihrem Umzug nach Hamburg 2012 hatte sich die gebürtige Pforzheimerin im Training einen Kreuzbandriss zugezogen. Daraufhin wurde sie immer wieder von Virusinfekten zurückgeworfen.

„Die Entscheidung fühlt sich gut an“, sagte die zehnmalige Junioren-Europameisterin, die ihr Karriereende nicht als einen bitteren Abschied betrachtet. „Ich blicke voller Stolz auf meine Schwimmkarriere zurück. Ich habe unglaubliche Momente erlebt und tolle Erfolge feiern dürfen.“ Künftig möchte sich Lippok auf ihr Psychologie-Studium konzentrieren und das Studentenleben genießen: „Es gibt noch so viele tolle Dinge, die ich entdecken kann und die mich begeistern.“

Bundestrainer Henning Lambertz bedauert den Rücktritt, äußerte aber auch Verständnis. „Es ist schade, eine Schwimmerin zu verlieren, die bereits in ganz jungen Jahren tolle Zeiten geschwommen ist,“ sagte Lambertz.

Lippok, die für den Hamburger Schwimm-Club startete, feierte ihre größten Erfolge auf ihrer Spezialstrecke 200 Meter Freistil. Sie gewann 2010 und 2012 EM-Silber sowie einmal Gold bei der Kurzbahn-EM 2011. In den selben Jahren schwamm Lippok mit der 4x100 Meter Freistil-Staffel bei den Europameisterschaften zu Gold. In London nahm sie 2012 an den Olympischen Spielen teil.

Der Olympiastützpunkt Hamburg verliert mit Lippok den zweiten Topschwimmer innerhalb kurzer Zeit. Erst im Dezember hatte Weltmeister und Weltrekordler Markus Deibler, 25, seine Karriere beendet.