Schießt Geld doch keine Tore? Trotz riesiger Investitionen haben die beiden Clubs aus Manchester einen kompletten Fehlstart hingelegt.

Eindhoven/Hamburg. 345 Millionen Euro auf dem Transfermarkt, 0 Punkte in der Champions League: Manchester United und Stadtrivale City sind Großmächte des europäischen Fußballs - allerdings weiterhin nur in finanzieller Hinsicht. In der Königsklasse leisteten sich die englischen Topteams einmal mehr einen bösen Fehlstart - daran konnten auch Bastian Schweinsteiger und Kevin De Bruyne nichts ändern.

„Nacht der Schmerzen“, titelte die Daily Mail nach der 1:2-Niederlage der Red Devils von ManUnited bei der PSV Eindhoven und der schweren Verletzung von Luke Shaw (doppelter Schienbeinbruch). Mit dem gleichen Ergebnis mussten sich die Citizens in ihrem Heimspiel Juventus Turin geschlagen geben. „City fassungslos“, schrieb die Zeitung Observer. Zur Erinnerung: In der letzten Saison hatte kein englisches Team das Achtelfinale überstanden.

Bei United wurde der Albtraum-Start noch von der Horror-Verletzung von Shaw überlagert. Der Außenverteidiger musste mit der doppelten Fraktur schon in der ersten Halbzeit vom Platz getragen werden. „Werde schnell wieder gesund und komme noch stärker zurück, mein Freund“ schrieb Schweinsteiger bei Twitter. In der Kabine des englischen Rekordmeisters flossen Tränen.

Schweinsteiger stellt deutschen Rekord auf

Und so spielte ein deutscher Rekord für Schweinsteiger, der innerhalb der Mannschaft wegen seiner beruhigenden Spielweise „Mr. Calm“ genannt wird, an dem bitteren Dienstagabend überhaupt keine Rolle. Der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft eröffnete mit dem Spiel in den Niederlanden seine 13. Champions-League-Saison. Noch deutet wenig darauf hin, dass es auch eine besonders erfolgreiche Spielzeit wird.

United, bei dem Schweinsteiger durchspielte, war zunächst durch den erst im Sommer für 27,5 Millionen Euro von Eindhoven nach England gewechselten Memphis Depay (41.) in Führung gegangen. Hector Moreno (45.+2) glich noch vor der Pause aus, Luciano Narsingh (57.) drehte die Partie endgültig. Das für rund 140 Millionen Euro aufgemotzte Starensemble von Manchesters Teammanager Louis van Gaal war damit brüskiert.

„Wenn man in der Champions League gewinnen will, muss man effektiv spielen“, sagte der frühere Bayern-Coach: „PSV war effektiver als wir.“ 62 Prozent Ballbesitz und 17 Abschlüsse in Richtung PSV-Gehäuse hatte die hoch dekorierte United-Offensive nicht in einen Auftaktsieg umgemünzt. Vor dem Duell mit dem VfL Wolfsburg in zwei Wochen ist der Druck damit schon hoch.

De Bruyne erneut nur eingewechselt

Gleiches gilt für Vizemeister Manchester City, bei dem der Ex-Wolfsburger De Bruyne erneut nur eingewechselt wurde. Der 75-Millionen-Mann ersetzte im zweiten Durchgang Raheem Sterling, mit 62,5 Millionen Euro zweitteuerster Sommertransfer der Citizens (insgesamt rund 205 Mio). Vor allem Sterling musste sich nach der Heimpleite deutliche Worte anhören. „Er ist mit einem großen Preisschild gekommen und muss auf dem Level liefern“, sagte Ex-Nationalspieler Steven Gerrard im englischen Fernsehen.

Nach der glücklichen Führung durch ein Eigentor von Giorgio Chiellini (58.) hatten Ex-Bundesliga-Profi Mario Mandzukic (71.) und Alvaro Morata (81.) die Partie gedreht und für großen Frust auf der Insel gesorgt. Wieder einmal.