Der wichtige Sieg von Deutschland in Schottland bescherte dem Sender hohe Einschaltquoten. Schottische Pressestimmen huldigen Müller.

Privatsender RTL durfte sich am Montagabend bei der Live-Übertragung des EM-Qualifikationsspiels der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Schottland (3:2) über einen Quotenrekord freuen. Durchschnittlich 11,83 Millionen Zuschauer verfolgten die Partie im Glasgower Hampden-Park. Dies bedeutete einen Marktanteil (MA) von 38,8 Prozent. In der Spitze saßen sogar 13,61 Millionen Fans vor den TV-Geräten (MA: 51,1 Prozent).

Die bisherige RTL-Bestmarke seit Übernahme der TV-Berichterstattung über die Qualifikationsspiele der deutschen Weltmeister-Elf im vergangenen Sommer waren die 11,6 Millionen Zuschauer bei der Partie im März in Georgien. Mit Profiboxen zu Zeiten von Henry Maske und Axel Schulz haben die Kölner sogar noch weit bessere Quoten von teilweise über 18 Millionen Zuschauern erzielt.

Nach 11,09 Millionen Fans während der ersten Halbzeit der Begegnung in Schottland (Marktanteil MA: 34,6 Prozent) saßen nach der Pause 12,54 Millionen Zuschauer (MA: 43,2) vor den Bildschirmen. Die anschließende Zusammenfassung weiterer EM-Ausscheidungsspiele verfolgten noch 4,32 Millionen Zuseher (27,2).

Pressestimmen: Tapfere Schotten, starke Deutschen

Die Pressestimmen im Land der Bravehearts waren nach der 2:3-Heimniederlage gegen Fußball-Weltmeister Deutschland ziemlich einheitlich. Die mutig kämpfenden Schotten sind nach Ansicht der Medien vor allem an der Qualität der Deutschen gescheitert.

Das DFB-Team habe „auf jede Frage eine Antwort“ gehabt, schrieb der Scotsman: „Sie haben den Eindruck aus dem Hinspiel bestätigt, dass sie immer einen Gang hochschalten können, wenn dies nötig ist.“ Die Scottish Sun schrieb: „Schottland hat sich einen Stern für großes Bemühen verdient. Aber gegen eine Nation, die vier größere Sterne auf seiner Brust trägt, ist das nichts wert.“

Geradezu ehrfürchtig zeigten sich die Medien vor Thomas Müller, der zwei Tore erzielte und das dritte von Ilkay Gündogan vorbereitete. „Müller bricht wieder die Herzen“, schrieb der Daily Star of Scotland. Die Daily Mail urteilte: „Müller zeigte wieder einmal, ein Stachel im Fleisch jedes Gegners zu sein.“ Und der Daily Record titelte schlicht: „Mullered“ - was so viel heißt wie „vernichtet auf Müller-Art“. - Die Pressestimmen aus Schottland:

Die Pressestimmen im Überblick:

The Scotsman: „Deutschland trat als selbstsicherer Weltmeister auf und hatte auf jede Frage eine Antwort. Sie haben den Eindruck aus dem Hinspiel bestätigt, dass sie immer einen Gang hochschalten können, wenn dies nötig ist. Die Schotten haben mit der Einstellung gespielt, die wir von ihnen kennen, dennoch sind die Hoffnungen auf die EM gesunken. Die Nachricht vom Sieg der Iren gegen Georgien war ein schwerer Schlag.“

Scottish Sun: „Schottland hat sich einen Stern für großes Bemühen verdient. Aber gegen eine Nation, die vier größere Sterne auf seiner Brust trägt, ist das nichts wert. Es gab keinen Schotten, der nicht alles gegeben hätte, aber die Deutschen waren einfach brillant.“

Daily Record: „Mullered! Ist unser EM-Traum nun beendet? Nein! Nein! Nein! Die beiden Niederlagen in einer Woche, haben Strachans Team zurückgeworfen. Aber die Art, wie seine Männer zweimal gegen Joachim Löws starkes Team zurückkamen, sorgt dafür, dass er überzeugter denn je ist, im nächsten Sommer bei der EM dabeizusein.“

Scottish Daily Express: „Schottland wieder ohne Glück, die EM-Teilnahme hängt nun am seidenen Faden. Nach einer fürchterlichen Leistung in Tiflis zeigten die Schotten aber ihre Kämpfer-Qualitäten und stellen ihre Ehre wieder her. Strachans Team kam zweimal gegen den Weltmeister zurück, ein drittes Wunder war aber nicht mehr möglich.“

Daily Star of Scotland: „Quälend nahe dran! Beherzte Schotten kämpfen, aber Deutschland behält die Oberhand. Müller bricht wieder die Herzen.“

Scottish Daily Mail: „Die Schotten wurden von den Besten gestoppt! Aber es ist noch nicht vorbei! Strachans mutige Schotten schlagen zweimal zurück, aber am Ende gewinnen doch wieder Müller und Co. Müller zeigte wieder einmal, ein Stachel im Fleisch jedes Gegners zu sein.“

Independent: „Kämpfende Schotten scheitern an Müllers Klasse. Es war ein spannendes, wildes Spiel und Schottland hatte einen großen Anteil daran. Aber die Qualität siegte. Deutschland ist nicht unverwundbar und kassierte zwei unnötige Tore, aber sie spielen immer weiter unwiderstehlich nach vorne - mit dem nie aus dem Konzept zu bringenden Müller als Herz aller drei Tore.“