Statt Super-Mario gab's in Glasgow Super-Müller. Kölns Hector bestätigte den guten Eindruck – die Einzelkritik der deutschen Mannschaft

Neuer: Nachdem zuletzt immer öfter Gerüchte aufkamen, Manuel Neuer sei in Wahrheit ein Roboter-Torhüter, der unüberwindbar sei, trat Bayern Münchens Keeper im Hampden Park endlich den Gegenbeweis an. Nach diesen zwei Gegentoren ist jeder Zweifel ausgeräumt: Neuer ist auch nur ein Mensch.

Can: Vor Gegentor Nummer eins konnte der Neuling zunächst noch froh sein, dass Schiedsrichter Kuipers nach seinem Stellungsfehler und Foul nicht auf Strafstoß entschied. Vor Gegentor Nummer zwei verschuldete der Liverpool-Legionär den Eckball. Eigenwerbung betreibt man anders.

Boateng: Hätte es auch mit William Wallace und Rob Roy aufgenommen, aber gegen die Fehler seiner Nebenmänner war selbst der Abwehranführer machtlos.

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Hummels: Wollte 14 Monate nach seinem letzten Länderspieltor unbedingt mal wieder einen Treffer erzielen. Nächstes Mal sollte der Dortmunder aber wieder ganz konventionell auf das gegnerische Tor zielen.

Hector: Konnte den guten Eindruck aus dem Polen-Spiel bestätigen.

Schweinsteiger: Verbessert gegenüber dem Auftritt vom Freitag. Wechselte sich mit Toni Kroos im Mittelfeld als Taktgeber ab.

Kroos: Sollte irgendwann mal ein Preis für die schönsten Diagonalbälle ausgeschrieben werden, dann sei hiermit der Fußballästhet aus Madrid nominiert.

Müller: Während Neuer nachhaltig beweisen konnte, dass er keine Maschine ist, blieb der bajuwarische Torjäger den Beweis schuldig. Eine rationale Erklärung, warum bei ihm auch in diesem Jahr bei den Bayern und in der Nationalmannschaft jeder Schuss ein Treffer ist, fällt jedenfalls schwer.

Gündogan: Bezaubernd. Jeder zuckende Muskel ist eine Augenweide beim Dortmunder.

Özil (bis 90.+2): Ließ sich nicht durch so etwas Profanes wie Fußball beim Genießen der herausragenden Stimmung in Glasgow stören.

Kramer (ab 90. + 2): Ein Last-Second-Einsatz für den Leverkusener.

Götze (bis 86.): Doch wieder mehr Luigi, weniger Super Mario. Durfte sich immerhin über zwei Abseitstore freuen, eines schöner als das andere.

Schürrle (ab 86.): Jede Sekunde in diesem Fußballtempel ist ein Geschenk.​