Osnabrücks Präsident hat sich bei allen Beteiligten entschuldigt, nachdem das Pokalspiel gegen Leipzig abgebrochen wurde.

Der VfL Osnabrück will den Feuerzeugwerfer beim Skandal-Pokalspiel vom Montag in Regress nehmen. "Es handelt sich um eine Straftat, die es aufzuklären gilt. Wir werden gegen den Täter vorgehen und Regressansprüche stellen", sagte Geschäftsführer Jürgen Wehlend auf einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Auf diesen könnte einiges zukommen, denn auch der DFB-Kontrollausschuss ermittelt bereits. Neben der Spielwertung gegen den VfL und einer Geldstrafe droht den Osnabrückern im Extremfall sogar ein Zuschauerausschluss.

Das Feuerzeug, das ein noch nicht ermittelter Chaot Schiedsrichter Martin Petersen im DFB-Pokalspiel gegen RB Leipzig an den Kopf geworfen hatte, sei bereits am Montagabend der Polizei zur Untersuchung übergeben worden. Der VfL-Funktionär geht davon aus, dass "es anhand der Augenzeugenberichte und des im Internet veröffentlichten Bildmaterials möglich ist, den Täter zu finden".

Das Erstrundenspiel war in der 71. Minute beim Stande von 1:0 für den VfL vom Referee abgebrochen worden. Das Angebot von RB-Trainer Ralf Rangnick auf ein Wiederholungsspiel würdigte der Klub als sportliche Geste - ohne an die Machbarkeit zu glauben.

"Es wird Konsequenzen haben"

Der VfL richtete seinen Blick am Mittwoch bereits nach vorn. Der für seine heißblütige Fanszene bekannte Traditionsverein machte deutlich, dass derartige Vorkommnisse nicht mehr geduldet werden. "Es war ein einschneidendes Erlebnis, das einschneidende Konsequenzen haben wird", äußerte Wehlend.

Das Mitgefühl galt derweil dem Unparteiischen, der sich zum Spielabbruch gezwungen sah. "Ich wünsche Herrn Petersen gute Besserung und entschuldige mich für das, was er körperlich erlitten hat. Ich entschuldige mich auch bei RB Leipzig. Und ich entschuldige mich bei unserer Mannschaft, die um die Früchte ihrer Leistung gebracht worden ist", sagte Präsident Hermann Queckenstedt.

Aufgrund des Spielabbruchs scheint der 1:0-Zwischenstand auch aus Sicht der Osnabrücker Verantwortlichen Makulatur zu sein, Leipzig dürfte am grünen Tisch in die zweite Runde einziehen. "Wir danken RB für das Angebot des Wiederholungsspiels. Ich persönlich habe begrenzte Erwartungen, dass es dazu kommen wird", sagte Queckenstedt.

Osnabrück arbeite an langfristiger Fan-Lösung

Darüber zu befinden, liegt ohnehin allein im Ermessen des DFB-Sportgerichts. Eine erste Entscheidung über die Spielwertung der abgebrochenen Partie fällt nach SID-Informationen frühestens am Freitag (14. August) und spätestens Anfang nächster Woche (ab 17. August).

Legt einer der beiden Clubs Einspruch gegen den schriftlichen Einzelrichterentscheid des Sportgerichts ein, würde es zu einer mündlichen Verhandlung in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main kommen. Entscheidet das Sportgericht für Leipzig, würde die Partie laut Rechts- und Verfahrensordnung des DFB mit 2:0 für den Zweitligisten gewertet werden.

Der Verein werde dem Sportgericht bis Donnerstag um 14 Uhr eine Stellungnahme vorlegen, arbeite parallel aber "in der Diskussion mit der Fanszene" bereits an langfristigen Lösungen. "Pauschale Verurteilungen lehnen wir ab, aber Kriminalität ist zu bestrafen", sagte Präsident Queckenstedt, der einräumte, wie schwer der Feuerzeugwurf den Klub getroffen hat: "Das ist ein schwerer Schlag für unsere Bemühungen der Konsolidierung von Image und Finanzen."