Borussia Dortmund verliert Leistungsträger Ilkay Gündogan. Unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel wird es im Sommer einen Umbruch geben.

Dortmund. In schmucklosen vier Zeilen verkündete Borussia Dortmund den Abschied von Leistungsträger Ilkay Gündogan. Der Nationalspieler hat das gut dotierte Angebot zur Verlängerung seines Vertrages ausgeschlagen und wird die Westfalen spätestens im Juni 2016 verlassen. Gündogan habe sich entschieden, seinen bis zu diesem Zeitpunkt gültigen Vertrag beim achtmaligen deutschen Meister nicht zu verlängern, hieß es in der knappen BVB-Mitteilung.

Der Pokalfinalist muss sich nun entscheiden, ob der neue Trainer Thomas Tuchel noch eine Saison weiter mit dem 24-Jährigen zusammenarbeitet oder ob er im Sommer rund 25 Millionen Euro Ablöse für den defensiven Mittelfeldspieler kassiert. Die zweite Variante scheint wahrscheinlicher. Gündogan wird mit Manchester United, dem FC Arsenal, Bayern München und Atlético Madrid in Verbindung gebracht.

Gündogan war 2011 vom 1. FC Nürnberg nach Dortmund gewechselt. Mit den Schwarz-Gelben wurde er in seiner ersten Saison Meister und Pokalsieger, vor zwei Jahren stand er mit Dortmund im Champions-League-Endspiel gegen Bayern München. Bei der 1:2-Niederlage im Londoner Wembleystadion verwandelte Gündogan einen Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Wechsel bahnte sich mit Vertragsverlängerung an

Im Sommer 2013 stoppte ihn eine Rückenverletzung. Gündogan fiel fast für die komplette Saison aus und verpasste auch die WM in Brasilien, der BVB verlängerte in dieser schweren Phase trotzdem seinen Vertrag.

Doch schon damals bahnte sich durch die Verlängerung um gerade mal ein Jahr an, dass Gündogan mit einem Wechsel kokettiert. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke rechtfertigte die geringe Vertragslaufzeit damals mit den Worten, dass Gündogan als er noch fit war „überall hätte hingehen können“. Vor seiner Verletzung wurde Gündogan immer wieder mit dem FC Barcelona und Real Madrid in Verbindung gebracht.

Wird Mainzer Geis Gündogans Nachfolger?

Nun ist es offiziell und es wird es keine gemeinsame Zukunft geben. Da Routinier Sebastian Kehl (Karriereende) in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird, sind Dortmund und Tuchel zum Handeln gezwungen. Als heißer Kandidat für die Sechser-Position gilt der Mainzer Johannes Geis.

Im BVB-Kader wird es noch weitere Veränderungen geben. Die Zukunft von Weltmeister Mats Hummels ist weiterhin offen, auch andere Stars, die den hohen Erwartungen in dieser Saison nicht gerecht wurden, stehen auf dem Prüfstand. Der BVB werde nach der Saison „die Gesamtsituation betrachten, aber auch jeden einzelnen Spieler. Dabei kann es zu der einen oder anderen Veränderung kommen, die wahrscheinlich sogar sinnvoll ist“, sagte zuletzt Sportdirektor Michael Zorc.

Saisonaus für Großkreutz

Zuvor wollen die Borussen mit Coach Jürgen Klopp die Saison aber noch zu einem versöhnlichen Ende bringen und in die Europa League einziehen. Ungeachtet des Pokalendspiels am 30. Mai im Berliner Olympiastadion soll das in der Bundesliga gelingen. „Wir müssen in den letzten vier Bundesligaspielen so viel investieren, als hätten wir danach kein Spiel mehr“, sagte Klopp.

Dem BVB würde Platz sieben zur Teilnahme am internationalen Geschäft reichen. Als Achter hat der Vize-Meister vor dem direkten Duell am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei 1899 Hoffenheim derzeit einen Punkt Rückstand auf die Kraichgauer. „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Es geht um die internationalen Plätze“, sagte Klopp, der noch nicht an das Pokalfinale denkt: „Es ist keine Zeit, um Kräfte zu schonen.“

Weltmeister Kevin Großkreutz wird dabei wohl nicht mehr helfen können. Der Mittelfeldspieler musste sich einem Eingriff unterziehen. „Kevin hat weiter Probleme mit dem Knie. Eine Schleimhautfalte wurde entfernt. Prognostizierte Ausfallzeit: vier Wochen“, sagte Klopp. (sid/wal)

Bayern: Elfmeter-Rutschen gegen Dortmund

Glücksgefühle bei den scheidenden Borussen: Trainer Jürgen Klopp (2.v.r.) und Routinier Sebastian Kehl (r.) feiern den Dortmunder Einzug ins DFB-Pokalfinale
Glücksgefühle bei den scheidenden Borussen: Trainer Jürgen Klopp (2.v.r.) und Routinier Sebastian Kehl (r.) feiern den Dortmunder Einzug ins DFB-Pokalfinale © Witters
"Es tut mir leid": Der Bremer Schiedsrichter Peter Gagelmann (r.), hier in Diskussion mit Bayern-Trainer Pep Guardiola, hat einen Fehler bei einer Elfmeter würdigen Szene im DFB-Pokalhalbfinale zwischen München und Dortmund eingeräumt © Witters
Bayerns Robert Lewandowski feiert seinen Treffer
Bayerns Robert Lewandowski feiert seinen Treffer © REUTERS | MICHAEL DALDER
Das 1:0 durch Robert Lewandowski
Das 1:0 durch Robert Lewandowski © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Rafinha (r) vom FC Bayern und Pierre-Emerick Aubameyang vom FC Bayern kämpfen um den Ball
Rafinha (r) vom FC Bayern und Pierre-Emerick Aubameyang vom FC Bayern kämpfen um den Ball © dpa | Tobias Hase
Juan Bernat (M) vom FC Bayern München und Jakub Blaszczykowski (l) und Sokratis Papastathopoulos (r) im Kampf um den Ball
Juan Bernat (M) vom FC Bayern München und Jakub Blaszczykowski (l) und Sokratis Papastathopoulos (r) im Kampf um den Ball © dpa | Peter Kneffel
Mehdi Benatia mit der Kopfballabwehr
Mehdi Benatia mit der Kopfballabwehr © REUTERS | KAI PFAFFENBACH
Robert Lewandowski und Sokratis Papastathopoulos im Zweikampf
Robert Lewandowski und Sokratis Papastathopoulos im Zweikampf © dpa | Peter Kneffel
Bayern's Thomas Müller fordert einen Handelfmeter. Schmelzer hatte zuvor den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt
Bayern's Thomas Müller fordert einen Handelfmeter. Schmelzer hatte zuvor den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt © AP | Matthias Schrader
Pierre-Emerick Aubameyang machte es dann noch mal spannend - 1:1
Pierre-Emerick Aubameyang machte es dann noch mal spannend - 1:1 © AFP | CHRISTOF STACHE
Aubameyang erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich
Aubameyang erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich © dpa | Tobias Hase
Anschließend gab es die Verlängerung
Anschließend gab es die Verlängerung © AFP | CHRISTOF STACHE
Robben wurde eingewechselt, musste dann aber verletzt wieder ausgewechselt werden
Robben wurde eingewechselt, musste dann aber verletzt wieder ausgewechselt werden © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Für den Niederländer kam Mario Götze
Für den Niederländer kam Mario Götze © AFP | GUENTER SCHIFFMANN
Pierre-Emerick Aubameyang hat gegen Juan Bernat das Nachsehen
Pierre-Emerick Aubameyang hat gegen Juan Bernat das Nachsehen © WITTERS | SebastianWidmann
Pierre-Emerick Aubameyang von Dortmund in Aktion
Pierre-Emerick Aubameyang von Dortmund in Aktion © dpa | Tobias Hase
Philipp Lahm bei seinem Versuch im Elfmeterschießen
Philipp Lahm bei seinem Versuch im Elfmeterschießen © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Es war nicht der einzige kuriose Elfmeter
Es war nicht der einzige kuriose Elfmeter © REUTERS | KAI PFAFFENBACH
Auch Alonso rutschte bei seinem Versuch weg. Götzes Elfmeter wurde gehalten und Neuers Elfmeter prallte an die Latte
Auch Alonso rutschte bei seinem Versuch weg. Götzes Elfmeter wurde gehalten und Neuers Elfmeter prallte an die Latte © AP | Matthias Schrader
Xabi Alonso bei seinem Ausrutscher
Xabi Alonso bei seinem Ausrutscher © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Und der Landung auf dem Hosenboden
Und der Landung auf dem Hosenboden © dpa | Tobias Hase
Bayern schied damit aus, Dortmund reist nun nach Berlin
Bayern schied damit aus, Dortmund reist nun nach Berlin © AFP | CHRISTOF STACHE
Die Spieler von Dortmund jubeln über den Sieg
Die Spieler von Dortmund jubeln über den Sieg © dpa | Andreas Gebert
Pierre-Emerick Aubameyang vom BVB (l-r), FC Bayern-Trainer Pep Guardiola, Juan Bernat vom FC Bayern und BVB-Trainer Jürgen Klopp nach Spielende
Pierre-Emerick Aubameyang vom BVB (l-r), FC Bayern-Trainer Pep Guardiola, Juan Bernat vom FC Bayern und BVB-Trainer Jürgen Klopp nach Spielende © dpa | Peter Kneffel
Die Bayern-Spieler (v.l.) Philipp Lahm, Xabi Alonso, Juan Bernat, Rafinha, Mitchell Weiser, Jerome Boateng , Medhi Benatia, Mario Götze und Bastian Schweinsteiger sind nach dem letzten Elfmeter enttäuscht
Die Bayern-Spieler (v.l.) Philipp Lahm, Xabi Alonso, Juan Bernat, Rafinha, Mitchell Weiser, Jerome Boateng , Medhi Benatia, Mario Götze und Bastian Schweinsteiger sind nach dem letzten Elfmeter enttäuscht © dpa | Andreas Gebert
Vor dem Spiel zeigten die Bayern-Fans Franck Ribery als
Vor dem Spiel zeigten die Bayern-Fans Franck Ribery als "Batman" (l) und Arjen Robben als "Robin" als überdimensionale Figuren in Anspielung an die maskierten Reus und Aubameyang © dpa | Peter Kneffel
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