Hier erfahren Sie alle Hintergründe und Ergebnisse rund um die Schwimm-EM in Berlin: Paul Biedermann rehabilitiert sich. Olympiasiegerin Britta Steffen hat Redebedarf gemerkt.

Mixed-Staffel verpasst zweite Medaille im Becken

19.45 Uhr: Der Olympiavierte Steffen Deibler hat als Schlussschwimmer der gemischten 4x100-m-Lagenstaffel eine Medaille knapp verpasst. Bei der EM-Premiere der Mixed-Wettbewerbe auf der Langbahn fehlten dem Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) nach 3:47,61 Minuten 27 Hundertstelsekunden zu Bronze. Gold ging an die Briten, die in 3:44,02 Minuten den ersten Weltrekord der EM aufstellten.

Jenny Mensing (Wiesbaden), Vizeweltmeister Marco Koch (Darmstadt) und Alexandra Wenk (München) waren vor Deibler ins Wasser gegangen. Schon im Vorlauf hatte Italien in 3:48,57 Minuten den knapp sechs Wochen alten Europarekord der russischen Junioren in der noch jungen Disziplin verbessert.

Biedermann als Halbfinal-Bester ins EM-Finale über 200 Meter Freistil

19.32 Uhr: Paul Biedermann ist locker ins Finale über 200 Meter Freistil geschwommen. Der Weltrekordler schlug am Dienstag in 1:46,69 Minuten als Schnellster beider Halbfinale-Läufe an. Clemens Rapp verpasste auf Platz elf den Endlauf am Mittwoch. Doppel-Olympiasieger Yannick Agnel aus Frankreich kam als Siebter weiter.

Souverän ins Finale über 200 Meter Lagen kamen der europäische Jahresbeste Markus Deibler und Philip Heintz. Deibler wurde in 1:59,43 Minuten Halbfinal-Dritter, Kurzbahn-Europameister Heintz kam in 1:58,17 nur knapp hinter Ungarns Lagen-Legende Laszlo Cseh in persönlicher Bestzeit sogar auf Platz zwei. Vanessa Grimberg hingegen scheiterte in 1:08,50 als Halbfinal-14. über 100 Meter Brust.

Lisa Graf Vierte über 200 Meter Rücken

19.13 Uhr: Rückenschwimmerin Lisa Graf hat eine Medaille verpasst. Die 21-Jährige schlug über 200 Meter nach 2:10,64 Minuten als Vierte an. Der Titel ging an die Spanierin Duane Da Rocha Marcé in 2:09,37 Minuten. Silber holte sich Elizabeth Simmonds aus Großbritannien, Rang drei ging an Darija Ustinowa aus Russland. Die zweite deutsche Starterin, Jenny Mensing, wurde Siebte.

Feldwehr EM-Achter – Sjöström Schmetterling-Europameisterin

18.42 Uhr: Hendrik Feldwehr hat Platz acht über 100 Meter Brust belegt. Der Essener schlug nach 1:01,02 Minuten an. Den Titel sicherte sich in 58,96 Sekunden der Brite Adam Peaty vor seinem Landsmann Ross Murdoch. Rang drei ging an Giedrius Titenis aus Litauen. Über 50 Meter Schmetterling gewann Weltrekordlerin Sarah Sjöström aus Schweden. In 24,98 Sekunden verfehlte sie ihre Bestmarke von 24,43 Sekunden.

Glania EM-Dritter über 100 Meter Rücken – Diener Vierter

18.28 Uhr: Jan-Philip Glania hat für die deutschen Beckenschwimmer die erste Medaille gewonnen. Glania schlug über 100 Meter in 54,15 Sekunden als Dritter an. Der ehemalige Junioren-Weltmeister Christian Diener wurde in 54,23 Vierter. Diener hatte lange geführt. Das Rennen gewann dem Briten Christoph Walker-Hebborn in 53,32 Sekunden vor dem WM-Dritten Jeremy Stravius aus Frankreich.

Deibler verpasst erste Langbahn-Medaille deutlich: EM-Achter

18.20 Uhr: Steffen Deibler muss weiter auf seine erste internationale Langbahn-Medaille warten. Der Hamburger wurde über 50 Meter Schmetterling bei der Europameisterschaft in Berlin Achter. In 23,64 Sekunden lag der Kurzbahn-Weltrekordler 43 Hundertstelsekunden hinter dem Bronzerang, den der Russe Andrej Goworow belegte. Der Sieg ging an den französischen Olympiasieger Florent Manaudou und den zeitgleichen Weißrussen Jewgeni Zurkin in 23,00 Sekunden.

Kurjo/Phan holen Silber im Synchronspringen vom Turm

16.29 Uhr: Maria Kurjo und My Phan haben beim Synchronspringen vom Turm die Silbermedaille gewonnen. Das deutsche Duo musste sich in einem kuriosen Wettkampf mit nur drei Paaren lediglich den Russen Julia Timoschinina und Jekaterina Petuchowa geschlagen geben. Kurjo und Phan bekamen für ihre fünf Sprünge aus zehn Metern Höhe 290,01 Punkte, die russische Formation 314,70 Zähler. Platz drei ging an Ungarn.

Wasserspringer Hausding gewinnt EM-Gold vom Ein-Meter-Brett

15.31 Uhr: Wasserspringer Patrick Hausding hat den Titel vom Ein-Meter-Brett gewonnen. Der Lokalmatador siegte am Dienstag als erster Deutscher seit 14 Jahren in dieser nicht-olympischen Disziplin. Hausding erhielt für seine sechs Sprünge 428,65 Punkte und lag damit vor dem ehemaligen Europameister Jewgeni Kusnezow aus Russland (422,40) und dem Franzosen Matthieu Rosset (420,10). Der vorjährige EM-Dritte Oliver Homuth sprang auf Platz fünf. Hausding holte gleich bei seinem ersten von fünf Einzelstarts dieser EM Edelmetall.

Vor vier Jahren hatte er bei den Europameisterschaften in Budapest als erster Springer überhaupt fünf Medaillen in fünf Disziplinen geholt. An diesem Mittwoch könnte er gemeinsam mit Sascha Klein den siebten EM-Titel in Serie im Synchron-Wettbewerb vom Turm gewinnen. Beide haben nun insgesamt neunmal EM-Gold gewonnen. Hausding verbuchte am Dienstag die dritte Wassersprung-Medaille dieser EM und die neunte deutsche insgesamt. Zuvor hatte Klein mit Tina Punzel Bronze im Team-Wettbewerb geholt. Auch Maria Kurjo und My Phan hatten im Synchronspringen vom Turm Edelmetall bereits vor dem Finale (16.00 Uhr) sicher, da nur drei Paare antraten.

Wassersprung-Medaille jetzt schon sicher

13.45 Uhr: Die deutschen Wasserspringer haben ihre nächste Medaille schon vor den Finals sicher. Maria Kurjo und My Phan zogen am Dienstag als Qualifikations-Beste in den Endkampf von nur drei Synchronpaaren vom Turm ein. „Man kann eben nur Medaillen erkämpfen, wenn man dabei ist“, kommentierte Bundestrainer Lutz Buschkow die skurrile Situation, dass alle Starter des Finals (16 Uhr) Medaillen gewinnen. „Wir wollen nicht Letzter werden, schon um Gold oder Silber kämpfen“, sagte Buschkow über das neu zusammengestellte Sprung-Duo. Mit persönlicher Bestleistung von 305,67 Punkten lagen Kurjo/Phan vor den Duos aus Russland und Ungarn. „Wir ruhen uns nicht aus, nur weil es drei Paare sind. Wir hoffen, dass es mehr als eine Bronzemedaille ist. Wir wollen stabile Sprünge zeigen und schauen, wofür es reicht“, sagte Kurjo und betonte: „Der Eigenanspruch wäre auch mit zehn Paaren da.“

Hausding als Quali-Zweiter ins EM-Finale vom Ein-Meter-Brett

12.14 Uhr: Patrick Hausding hat seine Medaillenambitionen im Wasserspringen unterstrichen. Der Lokalmatador erreichte am Dienstag als Qualifikations-Zweiter souverän das Finale vom Ein-Meter-Brett. Hausding, Weltmeister im Synchronspringen vom Turm, lag mit 388,60 Punkten nur hinter dem Russen Jewgeni Kusnetzow (398,75). Auch der EM-Dritte des Vorjahres, Oliver Homuth, kam auf Platz sechs (372,85) locker weiter. Das Finale beginnt um 14 Uhr (Eurosport). „Am Vorkampf kann man eigentlich überhaupt nicht erkennen, wer das größte Potenzial im Finale hat“, sagte Hausding. Auch Homuth sieht bei den Medaillenkandidaten noch Steigerungspotenzial und hat auch selbst das „Treppchen im Visier“.

Schwimm-Mentorin Steffen: „Gemerkt, dass wirklich Redebedarf da ist“

11.57 Uhr: Olympiasiegerin Britta Steffen sieht ihre „Art Mentorenfunktion“ von den deutschen Schwimmern gut angenommen. „Ich war relativ gut gebucht und hatte viele Tassen Kaffee mit schönen Gesprächen. Ich habe gemerkt, dass wirklich Redebedarf da ist“, berichtete Steffen bei der EM in Berlin vom Trainingslager auf Sardinien. Auch für die Zukunft signalisierte die 30-Jährige Bereitschaft zur Mitarbeit. Für mehr Erfolge im deutschen Schwimmen müssen sich laut Steffen auch Strukturen ändern. „Ich glaube, dass es langfristig einen Wandel geben muss“, sagte Steffen am Dienstag im ZDF. In anderen Ländern sei der Weg als Berufssportler längst normal.

Italiens Mixed-Lagenstaffel schwimmt ersten Europarekord in Berlin

11.10 Uhr: Die italienische Mixedstaffel über 4x100 m Lagen hat für den ersten Europarekord gesorgt. Das Quartett unterbot bei der EM-Premiere der Mixed-Wettbewerbe auf der Langbahn in 3:48,57 Minuten als Nummer eins der Vorläufe die knapp sechs Wochen alte Bestmarke der noch jungen Disziplin. Die Italiener blieben 48 Hundertstelsekunden unter der Zeit der Russen bei der Junioren-EM in Dordrecht/Niederlande am 12. Juli. Die deutsche Staffel in der Besetzung Lisa Graf (Berlin), Hendrik Feldwehr (Essen), Alexandra Wenk (München) und Steffen Deibler (Hamburg) qualifizierte sich als Dritte (3:49,46) für den Endlauf am Abend.

Biedermann als Schnellster ins 200-m-Halbfinale

9.57 Uhr: Einen Tag nach seinem Fehlstart bei der Heim-EM in Berlin hat Schwimmstar Paul Biedermann problemlos das Halbfinale über 200 m Freistil erreicht. Der Weltrekordler, der über die doppelte Distanz überraschend im Vorlauf gescheitert war, erreichte in 1:46,62 Minuten als Schnellster die nächste Runde. Auch Clemens Rapp (Heidelberg), der im Endlauf über 400 m zu Platz fünf geschwommen war, zog als Siebter ins Halbfinale ein – zwei Plätze vor Doppel-Olympiasieger Yannick Agnel (Frankreich). Yannick Lebherz (Potsdam) und Robin Backhaus (Berlin) blieben als Zehnter und 13. zwar unter den ersten 16. Da aus jedem Land aber nur zwei Schwimmer weiterkommen, war für sie der Wettkampf dennoch beendet.