Hamburg. La Ola schwappte durch die mit 6000 Fans besetzten Reihen des Centre-Courts, Hamburgs Tennisfans haben einen neuen Liebling – und der wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich komme her, seit ich zwei Jahre alt bin. Jetzt stehe ich hier mittendrin und weiß gar nicht, was los ist“, stammelte Alexander Zverev, als Stadionsprecher Matthias Killing versuchte, dem 17 Jahre alten Hamburger ein paar Emotionen zu entlocken, nachdem dieser den Russen Michail Juschni in 1:59 Stunden Spielzeit mit 7:5, 7:5 bezwungen und das Achtelfinale des Rothenbaum-Turniers erreicht hatte.

Natürlich darf es einem die Sprache verschlagen, wenn man als Nummer 285 der Welt bei seinem Heimturnier den Weltranglisten-19. nicht nur besiegt, sondern phasenweise auch dominiert. Die Abgeklärtheit, mit der Deutschlands größte Tennishoffnung sich auch durch kritische Situationen manövrierte, beeindruckte. Seine krachenden Aufschläge, die präzise und scharf gespielte Vorhand – dagegen fand Juschni, der definitiv nicht zum Verlieren gekommen war, kein Mittel. „So kann es weitergehen“, sagte Zverev noch, ehe er sein neues Wohnzimmer verließ. Schon an diesem Donnerstag wird er versuchen, auch den Kolumbianer Santiago Giraldo zu überrumpeln.

In der Begeisterung um den weltbesten Juniorspieler 2013 gingen die starken Leistungen von Tobias Kamke und Dustin Brown (Winsen/Aller) ein wenig unter. Der Hamburger Kamke nutzte nach 1:25 Stunden seinen dritten Matchball, um Vorjahresfinalist Federico Delbonis (Argentinien) mit 6:3, 6:4 auszuschalten, Brown rang den Spanier Fernando Verdasco 4:6, 6:2, 7:6 (10:8) nieder.