Jo Brauner ist schuld, keine Frage. Als jugendlicher Tennisfan war Matthias Killing Dauergast am Rothenbaum. Dass die beim TSV Dahl in seiner Heimat Hagen (Westfalen) erlernten Schlägerfertigkeiten nicht reichen würden, um einst selbst auf dem roten Hamburger Sand spielen zu dürfen, spürte er schon damals. Aber die fachkundigen Kommentare des Stadionsprechers Brauner, die faszinierten den heute 34-Jährigen so sehr, dass er beschloss, sein Geld mittels wohlgewählter Worte verdienen zu wollen.

Der Weg, den er wählte, war konsequent. Ein Praktikum in der Tennisre-daktion des Deutschen Sportfernsehens war der Anfang, seit 2009 arbeitet er in Berlin für Sat.1. Zwei Wochen im Monat ist Killing, dessen Lebenstraum ein Pilotenschein ist, Moderator im Frühstücksfernsehen, dazu wird er bei Sport-Übertragungen als Allzweckwaffe eingesetzt. Ob Boxen, Tennis oder Fußball: Killing, der Johannes B. Kerner als berufliches Vorbild nennt, kommt überall klar – und bestens an.

Den Sprecherjob am Rothenbaum, den er seit 2006 macht, schätzt er nicht nur, weil er so sein Lieblingsturnier miterleben kann. Es ist ihm vielmehr eine Ehre, einem ehemaligen Wimbledonsieger wie Turnierdirektor Michael Stich helfen zu dürfen. Dass dieser ihm vor zwei Jahren ermöglichte, mit seinem Idol John McEnroe ein paar Bälle zu spielen, war Killings persönliches Rothenbaum-Highlight. Da kann selbst Jo Brauner nicht mithalten.