Der Hockey-Nationaltorwart vom Uhlenhorster HC spielt erst in der World League, dann in der nationalen Liga.

Hamburg. Das Kofferpacken war die größte Herausforderung. Bevor Nico Jacobi, 26, am Sonntag zu seinem zweiten indischen Abenteuer aufbrach, musste der Hockey-Nationaltorhüter die Mitbringsel verstauen, die seine indischen Mannschaftskameraden bei ihm bestellt hatten. „Sportkleidung und medizinische Artikel wie Bandagen sind in Indien nicht so leicht zu bekommen, deshalb habe ich versprochen, ein paar Dinge mitzubringen“, sagt Jacobi, der in Hamburg für den Uhlenhorster HC zwischen den Pfosten steht.

Seit Montagmittag ist er wieder in Neu-Delhi. Zunächst wird er mit dem deutschen Nationalteam von Freitag bis zum 18. Januar beim World-League-Finale antreten. Anschließend fliegt er für zehn Tage zurück nach Deutschland, um die von Bundestrainer Markus Weise verordnete Hockeypause zu nehmen, bevor er Ende Januar wieder seinen Dienst bei den Delhi Waveriders antritt. Mit diesem Club war Jacobi in der Premierensaison 2013 Vizemeister in der Hockey India League geworden. Da er einen Dreijahresvertrag unterschrieben hatte, man mit seinen Leistungen hochzufrieden war und der einmonatige Asien-Abstecher mit 50.000 Dollar versüßt wird, hat der gebürtige Mainzer nicht gezögert und sich für die Rückkehr entschieden. Er reist zum dritten Saisonspiel am 30. Januar gegen die Kalinga Lancers an.

„Mittlerweile ist die Vorfreude groß, vor allem darauf, wieder mit den Jungs zusammen zu sein“, sagt er. Zum Ende seines ersten Engagements war Jacobi ein Stück weit genervt von den vielen Reisen und der nicht immer reibungslosen Organisation. „Aber diesmal weiß ich besser, worauf ich mich einstellen muss. Ich kenne die Mannschaft, das Umfeld und ein wenig auch die Kultur.“ Allerdings muss er sich auf einen neuen Zimmerpartner einstellen, da der Krefelder Nationalspieler Oskar Deecke nicht wieder im Kader steht.

Über die Stärke seiner Mannschaft, die vom Multikonzern Wave Group (Zucker, Papier, Immobilien) finanziert wird, wagt Jacobi noch keine Prognose. Er wird schon während der World League im Trainingslager der Waveriders vorbeischauen, um sich einen Eindruck zu verschaffen.

Gespielt wird in einfacher Hin- und Rückrunde. Die Endrunde mit Halbfinale und Finale wird am 22./23. Februar bei Meister Ranchi Rhinos ausgetragen, für den Jacobis UHC-Clubkollege Moritz Fürste spielt. Wenn Jacobi am 24. Februar in Delhi wieder seine Koffer packt, will er unbedingt den Meisterwimpel im Gepäck haben.

Über seine Erfahrungen berichtet Nico Jacobi von diesem Dienstag an wieder in seinem Online-Tagebuch unter abendblatt.de/nicoinindien