Neben Dirk Nowitzki und Dennis Schröder stehen mit Chris Kamen und Elias Harris in dieser Saison, die am Dienstag begann, vier deutsche Basketballer in der NBA unter Vertrag. So viele wie noch nie.

Hamburg. Natürlich hat sich Dennis Schröder vor dem Start in seine erste NBA-Saison Tipps bei Dirk Nowitzki geholt. „Ich stehe sehr viel mit ihm in Kontakt, alle meine Fragen beantwortet er sofort“, sagte das 20 Jahre alte Toptalent von den Atlanta Hawks. Der Spielplan will es, dass die beiden Deutschen, der Rookie und der Superstar, schon in ihrem ersten Saisonspiel in der Nacht zu Donnerstag bei den Dallas Mavericks direkt aufeinandertreffen.

Mit Chris Kamen und Elias Harris (beide Los Angeles Lakers) stehen in dieser Saison, die am Dienstag begann, vier deutsche Basketballer in der NBA unter Vertrag. So viele wie noch nie. „Dennis hat ein riesiges Potenzial, ich glaube, er wird eine lange Karriere in der Liga haben“, lobte Nowitzki den 20 Jahre alten Schröder – und erkennt sogar eine Parallele zu seinem eigenen NBA-Debüt. Am 5. Februar 1999 traf der Würzburger im Alter von 20 auf Detlef Schrempf und die Seattle SuperSonics. Im Rückblick „irgendwie eine ähnliche Situation“ für den heute 35-Jährigen: „Ich bin am Ende meiner Karriere, und er ist der neue Shootingstar.“

Der Hochgelobte wurde von den Hawks als erster Deutscher seit Nowitzki in der ersten Runde der Talente-Draft ausgewählt und nimmt alle Vorschusslorbeeren gelassen hin. „Das ist ein großartiges Gefühl, wenn alle denken, dass du dich gut machen kannst in der besten Liga der Welt“, sagte Schröder. Er freut sich über den Zuspruch seines Vorbildes: „Ich versuche so viel mitzubekommen, wie ich nur kann.“

„Er ist weit oberhalb der normalen Lernkurve“

Als erster deutscher Guard in der NBA überhaupt will Schröder hinter Stammspieler Jeff Teague die Hawks zum Play-off-Einzug führen. „Er ist weit oberhalb der normalen Lernkurve“, staunte Hawks-Mitspieler Lou Williams über den Deutschen, der bei einer Testspielniederlage gegen Dallas 21 Punkte auflegte. „Man sieht, dass er bereits professionell gespielt hat. Wir müssen Dennis nicht mehr viel sagen.“

Für Nowitzki gilt es, die verkorkste Vorsaison wettzumachen und dann an seine persönliche Zukunft zu denken. „Wir wollen zurück in die Playoffs“, betonte er. Nach der Saison endet außerdem sein Vertrag, der ihn mit 22,7 Millionen US-Dollar Jahreseinkommen zum zweitbestbezahlten Spieler hinter Kobe Bryant macht. Nicht nur wegen der Geburt von Malaika vor drei Monaten deutet aber alles auf eine Verlängerung seiner Zeit in Dallas hin: „Leider ist es noch etwas zu früh, dass sie mich spielen sieht“, sagte Nowitzki über seine Tochter. „Aber vielleicht werde ich eines Tages, wenn sie ein bisschen älter ist, immer noch spielen.“