Hockey-Nationalstürmer Florian Fuchs war mit drei Toren Matchwinner im Stadtderby gegen den Club an der Alster. Mit einem Treffer Marke „Weltklasse“ sorgte er auch für die Entscheidung.

Hamburg. Auf wohlklingende Lobeshymnen hatte Florian Fuchs überhaupt keine Lust. Es freue ihn sehr, dass er seinen Teil habe beitragen können zum 4:1-Sieg seines Uhlenhorster HC im Bundesliga-Stadtderby beim Club an der Alster, „aber es war eine tolle Mannschaftsleistung, wir sind super aufgetreten und haben uns für eine sehr engagierte Spielweise belohnt“, sagte der 21 Jahre alte Nationalstürmer. Nun ist Fuchs für seine bescheidene Zurückhaltung abseits des Hockeyfeldes bekannt, dennoch wäre es vermessen gewesen, den Prestigeerfolg am Sonnabendnachmittag nur der vor allem defensiv sehr ansprechenden Teamleistung der „Uhlen“ zuzuschreiben.

Nicht nur, dass Fuchs drei der vier Tore für das Team von Cheftrainer Kais al Saadi selbst erzielt hatte, war hervorzuheben, sondern vor allem die Art und Weise, wie er traf, begeisterte. Beim 1:0 (8. Minute) nutzte er ein schönes Anspiel, um aus der Drehung per Schlagschuss vom Kreisrand abzuschließen. Vorm 2:0 (10.) stand er bei einem Freischlag von Tom Mieling dort, wo ein Torjäger stehen muss, um abzustauben. Und nachdem Stefan Witte in der Drangphase der Gastgeber zum 1:2 (41.) getroffen und Jonas Fürste (50.) im Anschluss an die einzige UHC-Strafecke Alsters Hoffnungen wieder eingefroren hatte, war es ein Tor des Prädikats „Weltklasse“, mit dem Fuchs 19 Minuten vor Spielende für die Entscheidung sorgte. In halbrechter Position war der sprintstarke Angreifer dort, wo die meisten über außen per sogenannter Hundekurve ihr Glück als Vorlagengeber suchen, nach innen gezogen und hatte Alsters Torhüter Tim Jessulat mit einem so platzierten wie harten Flachschuss keine Abwehrchance gelassen.

„Ich trainiere das nicht speziell. Wenn man einen Lauf und schon zwei Tore geschossen hat, dann trifft man auch aus aussichtslos wirkenden Situationen“, sagte er. Alsters Cheftrainer Joachim Mahn konnte sich bei aller Wertschätzung für den Torschützen vor allem darüber ärgern, dass dieser nicht wie besprochen bewacht wurde. „Wenn man einen Mann wie Fuchs so frei stehen lässt, muss man sich nicht wundern, dass man so ein Spiel verliert.“

Obwohl Alster am Sonntag im zweiten Stadtderby beim Harvestehuder THC immerhin ein 2:2 erreichte, droht dem Mahn-Team, das in der Tabelle mit zwölf Zählern auf Rang neun steht, eine Saison im Niemandsland. Der Abstand zum Zweiten UHC, der am Sonntag Neuss mit 4:2 besiegte, ist auf 13 Punkte angewachsen. Der HTHC, der Neuss am Sonnabend mit 3:2 bezwungen hatte, ist als Dritter zwölf Zähler voraus. „Mit einem positiven Lauf ist vielleicht noch Rang vier zu erreichen, aber wenn wir weiterhin kein Kapital aus unseren Torchancen schlagen und unsere Spiele unnötig verlieren, müssen wir auch noch aufpassen, dass wir nicht in Abstiegsgefahr geraten“, sagte Mahn, dem nach dem Ausfall von Daniel von Drachenfels (Handbruch), der erst zur Rückserie Ende März zurückkehrt, vor allem eines fehlt: ein Torjäger der Klasse eines Florian Fuchs.