Dortmund gewinnt mit 5:0 gegen Freiburg. München siegt dank Müller-Tor 1:0 gegen Wolfsburg. Leverkusen siegt gegen Hannover mit 2:0. Schalke vergibt Sieg gegen Hoffenheim und Hertha dreht Partie.

Borussia Dortmund hat die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga in eindrucksvoller Manier verteidigt. Mit einem souveränen 5:0 (2:0) über den SC Freiburg wehrte der BVB am Sonnabend im Fernduell mit dem FC Bayern den Angriff des punktgleichen Verfolgers ab und feierte eine gelungene Generalprobe für die Champions-League-Partie am Dienstag gegen Marseille.

Vor 80.000 Zuschauern im Signal Iduna Park schlüpfte Nationalstürmer Marco Reus als zweifacher Torschütze (35./45. Foulelfmeter) zum wiederholten Male in die Rolle des Hauptdarstellers. Die Treffer von Robert Lewandowski (58./70.) und Jakub Blaszczykowski (79.) rundeten die starke Vorstellung der Borussia ab.

Dagegen müssen die Freiburger, die nach dem Platzverweis für Fallou Diagne (45.) in Unterzahl spielen mussten, weiter auf den ersten Saisonsieg warten.

Alle Hoffnungen der Dortmunder auf ein Comeback von Marcel Schmelzer erwiesen sich als Wunschdenken. Weil sich der Nationalverteidiger im Abschlusstraining einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hatte, stand erneut Nachwuchs-Profi Erik Durm in der Startelf.

Der schmerzliche personelle Rückschlag nur wenige Tage vor dem zweiten Auftritt in der Königsklasse hinterließ beim BVB jedoch kaum Wirkung. Nur in der Anfangsphase hielten die Freiburger dem immensen Druck stand. Einen Schuss von Neuzugang Henrich Mchitarjan (15.) blockte Gegenspieler Matthias Ginter im eigenen Strafraum mit der Hand ab und hatte dabei Glück, dass Schiedsrichter Markus Schmidt nicht auf Elfmeter entschied.

Mit zunehmender Spielzeit geriet die Freiburger Defensive jedoch mehr und mehr ins Wanken. Schon bei Möglichkeiten von Lewandowski (19.) und Pierre-Emerick Aubameyang (31./35.) war der BVB der Führung nahe. Reus machte dem Geduldsspiel ein vorläufiges Ende: Nach einem Schuss von Sven Bender jenseits der Strafraumgrenze konnte SC-Keeper Oliver Baumann den Ball nur abprallen lassen. Das nutzte Reus aus kurzer Distanz zu seinem dritten Saisontreffer.

Eine mit Rot bedachte Notbremse von Diagne im Zweikampf mit Lewandowski eröffnete dem Nationalstürmer kurz vor der Pause die Chance, sein Trefferkonto weiter aufzubessern. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Reus sicher. Offensivaktionen der Gäste blieben dagegen Mangelware. Nur bei einem Schuss von Jonathan Schmid (20.) musste BVB-Keeper Roman Weidenfeller eingreifen.

Auch nach Wiederanpfiff dominierte der Gastgeber nach Belieben. Gegen die dezimierte Freiburger Mannschaft trumpfte vor allem Lewandowski groß auf. Seine zwei Treffer aus kurzer Distanz sorgten für die frühe Entscheidung. Im Gefühl des sicheren Sieges konnte es sich Trainer Jürgen Klopp leisten, Leitungsträger wie Mchitarjan und Reus durch Auswechslungen Mitte der 2. Halbzeit für die Partie gegen Marseille zu schonen. Dennoch gelang dem BVB durch Einwechselspieler Blaszczykowski sogar noch der fünfte Treffer.

Bayern erfüllt Pflicht

Das war auch für den FC Bayern ein hartes Stück Arbeit. Gegen einen exzellent eingestellten VfL Wolfsburg musste sich der Champions-League-Sieger mit einem unspektakulären 1:0 (0:0) begnügen, das nicht zur Ablösung vom punktgleichen Rivalen Borussia Dortmund an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga genügte. Das Tor des Tages erzielte vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena Nationalspieler Thomas Müller in der 63. Spielminute nach der schönsten Kombination des Spiels. Wolfsburg hielt die Partie am Sonnabend lange offen, konnte die vierte Niederlage im vierten Auswärtsspiel der Saison aber nicht verhindern.

VfL-Trainer Dieter Hecking hatte die in München weiter sieglosen Niedersachsen sehr gut eingestellt. Mit zwei engmaschigen Viererketten verdichteten die Niedersachsen die Räume, gaben den Bayern so mit großer Laufbereitschaft kaum Platz für Passwege. Dazu behaupteten sich die Gäste in den Zweikämpfen, ganz besonders der sehr aufmerksame und agile Ex-Nationalspieler Christian Träsch im Duell mit Franck Ribéry. Auch die erste große Torszene des Spiels hatten die Wolfsburger: München-Rückkehrer Luiz Gustavo kam nach einer Ecke von Ricardo Rodriguez im Strafraum frei zum Kopfball, aber Nationaltorhüter Manuel Neuer konnte parieren (7.).

In der Folge sorgten in erster Linie kleinere, mit Gelben Karten bestrafte Nickligkeiten von Bastian Schweinsteiger (25.) und Wolfsburgs Spielmacher Diego (27.) für einige Emotionen. Ansonsten war es bis zur Pause eine zähe Partie ohne großer Aufreger, allerdings musste der Ex-Münchner Ivica Olic kurz vor der Pause im eigenen Strafraum gegen den einschussbereiten Arjen Robben klären (42.). Das 0:0 zur Pause entsprach der Wolfsburger Kompaktheit.

Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Bayern, den Druck mit größerem Spieltempo und mehr Zielstrebigkeit zu erhöhen. Es fehlte aber häufig an der Präzision. Wolfsburg konterte nun, nach Flanke des auch offensivstarken Träsch bot sich Marcel Schäfer eine hervorragende Kopfballchance, die er jedoch vergab (60.).

Mit Toni Kroos und Xherdan Shaqiri für Schweinsteiger und Robben versuchte Bayern-Coach Pep Guardiola, dem Münchner Angriffsspiel notwendige neue Impulse zu geben. Der Schachzug ging gleich in der ersten Aktion auf, denn eine wunderbare Ballstafette über Kroos, Shaqiri und Ribéry schloss Müller mit seinem ersten Liga-Saisontor ab. Die hochkarätige Ersatzbank, auf der Mario Götze 90 Minuten saß, hatte sich für den Champions-League-Sieger optimal ausgezahlt.

Der Bann war gebrochen. Wolfsburg fehlten Kraft und Überzeugung, um zurückzuschlagen. Naldos Kopfball wurde zur sicheren Beute des aufmerksamen Neuer (84.). Zuvor hätte Mario Mandzukic (80.) die Partie entscheiden müssen. Aber der Ex-Wolfsburger schoss nach feinem Zuspiel von Shaqiri zu schwach, Naldo konnte klären.

Bayer bleibt auf Erfolgsspur

Bayer Leverkusen bleibt nach dem 2:0 (2:0) gegen Hannover 96 dem Bundesliga-Spitzenduo aus Dortmund und München weiter dicht auf den Fersen. Zugleich vergrößerte die Werkself im Kampf um die direkte Teilnahme an der Champions League den Abstand zu Rang vier auf sechs Punkte. Im Topspiel zwischen dem Tabellendritten und -vierten brachten Bayer-Kapitän Simon Rolfes (23. Minute) und Sidney Sam (37.) die Gastgeber vor 25 198 Zuschauern in der BayArena in die Erfolgsspur.

Bayer 04 verbesserte mit dem sechsten Sieg im siebten Liga-Spiel die vereinseigene Startrekordserie auf 18 Punkte und kann nach starker Leistung nun selbstbewusst in die Champions-League-Partie gegen Real Sociedad San Sebastian am Mittwoch und das Schlagerspiel am kommenden Samstag gegen Bayern München gehen.

Die Niedersachsen setzten dagegen ihre Negativserie auf fremden Plätzen fort und blieben auswärts zum dritten Mal ohne Punktgewinn und Torerfolg. Dabei sah es zunächst so als, als wollten die Hannoveraner Profis dies ändern. Engagiert legten sie los und sorgten nach 68 Sekunden für Gefahr vor dem Bayer-Gehäuse, als eine Flanke von Leonardo Bittencourt im kurzen Eck herunter kam und der etwas überraschte Bayer-Torwart Bernd Leno gerade noch klären konnte.

Dies blieb allerdings die letzte Chance der Gäste für die weiteren 40 Minuten. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es im Leverkusener Strafraum etwas brenzlig, als nach einer Flanke von Szabolcs Huszti Bayer-Profi Lars Bender den Ball knapp über das eigene Tor lenkte. Wenig später klärte Verteidiger Sebastian Boenisch vor der Linie für den geschlagenen Leno.

Ansonsten stand die Leverkusener Abwehr wie ein Bollwerk, an dem fast jede Offensivaktion abprallte. Dafür nutzte Bayer 04 zwei der wenigen Tormöglichkeiten konsequent: Nach einem Freistoß über rund 40 Meter von Sam setzte sich Rolfes im Kopfballduell gegen Leon Andreasen durch und erzielte die Führung. Keine gute Figur machte die 96-Abwehr beim 2:0, als Heung-Min Son Jung-Nationalspieler Sam mit einem Steilpass in den freien Raum schickte und der clever mit dem linken Außenrist an Torhüter Ron-Robert Zieler vorbei einschoss.

Auch in der zweiten Halbzeit dominierten die Leverkusener das Geschehen. Allein Andreasen prüfte mit einem Fernschuss (58.) Keeper Leno, der mit einer Glanzparade den Ball mit Mühe aus dem Torwinkel fischte. Daran änderte auch nichts, dass 96-Trainer Mirko Slomka nach einer Stunde zur Belebung der Offensive den wiedergenesenen Mame Diouf und Jan Schlaudraff einwechselte. Für den Senegalesen Diouf war es aber nur ein Kurzeinsatz. Er musste verletzt schon nach 19 Minuten wieder vom Platz.

Hertha dreht Partie

Dank Joker Sami Allagui hat Hertha BSC die schwarze Serie beendet und zurück in die Erfolgsspur gefunden. Die Berliner gewannen am Samstag in der Fußball-Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 mit 3:1, nachdem die Gäste nach der ersten Hälfte noch mit 1:0 geführt hatten. Für das Team von Trainer Thomas Tuchel war es schon die fünfte Pflichtspiel-Niederlage nacheinander.

Der erst zur zweiten Halbzeit eingewechselte Ex-Mainzer Allagui drehte mit seinen Toren (48. und 73. Minute) die Partie. Änis Ben-Hatira machte vor 40 969 Zuschauern am siebten Liga-Spieltag den dritten Berliner Heimsieg perfekt. Nicolai Müller hatte mit seinem sechsten Saisontreffer die später stark abbauenden Mainzer in Führung gebracht. Mit elf Punkten rückte der Aufsteiger in der Tabelle auf Rang fünf vor. Mainz ist mit neun Punkten Elfter.

Hertha-Trainer Jos Luhukay hatte nach dem peinlichen Pokal-Aus in Kaiserslautern (1:3) wieder acht Stammkräfte in die Startformation hineinrotiert. Doch zunächst zeigte sich sein Team verunsichert. Die Mainzer waren von Tuchel, der von einer Grippe genesen war, zunächst bestens eingestellt. Kompakt machten sie die Räume eng – und nutzten gleich zu Beginn eine Schlafeinlage der Berliner Defensive.

Eric-Maxim Choupo-Moting konnte ungehindert von Peter Pekarik und Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger den Ball in den Berliner Strafraum bugsieren, wo Müller schneller reagierte als der Japaner Hajime Hosogai. Das spielte den Gästen, die wie Hertha gegen einen Zweitligisten aus dem Pokal ausgeschieden waren, zunächst in die Karten. Das 4-1-4-1-System von Tuchel verhinderte lange Zeit Hertha-Chancen. Bis auf zwei Fernschüsse von Ronny (11. und 40.), von denen zumindest der erste den nach auskurierter Verletzung wieder fitten Heinz Müller forderte, geriet das Mainzer Tor nicht in Gefahr.

Luhukay reagierte mit einem zusätzlichen Offensivmann nach der Pause – mit schnellem Erfolg. Ben-Hatira schickte Ramos, der Müller umkurvte und Allagui perfekt bediente. Vor seinem fünften Saisontor düpierte der tunesische Nationalspieler Allagui den Mainzer Joo-Ho Park und schoss den Ball Müller durch die Beine.

Tuchel musste seine komplette Innenverteidigung umstellen, da Kapitän Nikolce Noveski und Bo Svensson angeschlagen nicht weitermachen konnten. Das konnten die Gäste nicht kompensieren. Nach schönem Pass von Per Ciljan Skjelbred setzte Ben-Hatira mit einem 20-Meter-Schuss den Schlusspunkt.

Die Erleichterung bei den Berlinern, die in den letzten drei Bundesligaspielen zuvor nur einen Punkt geholt hatten, war am Ende groß. „Gute Eindrücke allein helfen nicht“, hatte Luhukay betont.

Schalke vergibt Sieg

Der FC Schalke 04 hat auch im sechsten Anlauf nicht bei 1899 Hoffenheim gewinnen können und drei Tage vor dem Champions-League-Spiel in Basel einen Sieg verschenkt. Beim 3:3 (3:1) vor 29 139 Zuschauern am Samstag in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena trafen Kevin-Prince Boeteng (3. Minute), Joel Matip (13.) und Marco Höger (40.) für die zunächst bärenstarken Gäste aus Gelsenkirchen. In einem packenden Bundesliga-Spiel gelangen Anthony Modeste (16.) mit seinem sechsten Saisontor und Roberto Firmino (48.) per Foulelfmeter jeweils der Anschlusstreffer, ehe David Abraham (61.) für die Kraichgauer ausglich.

Schalke brach am Ende völlig ein: Firmino traf in der hektischen Schlussphase noch die Latte, Joker Sven Schipplock vergab eine Minute nach seiner Einwechslung eine noch dickere Chance. Mit nur zwei Siegen in sieben Saisonspielen stecken die „Königsblauen“ weiter im unteren Tabellendrittel fest.

Bei Schalke wieder dabei war der beim Pokalsieg in Darmstadt wegen Knieproblemen geschonte Kevin-Prince Boateng, der als Sturmspitze auflief. Nationalspieler Julian Draxler (Knieprobleme) fehlte jedoch erneut. Für ihn spielte Max Meyer und das 18-jährige Talent bereitete mit einem klugen Rückpass auf Boateng gleich das 1:0 vor: Der Neuzugang vom AC Mailand hämmerte den Ball vehement ins Netz, da waren die Hoffenheimer noch gar nicht richtig im Spiel.

TSG-Trainer Markus Gisdol war erst im Dezember als Assistent von Huub Stevens auf Schalke rausgeworfen worden. Die Mannschaft der „Königsblauen“ kennt er nur zu gut – doch das nutzte den Kraichgauern erstmal gar nichts: Die Hausherren hatten sich kaum vom frühen Rückstand erholt, da köpfte Matip das Leder nach einem Freistoß von Jefferson Farfán zum 2:0 in die Maschen.

Ein Fehler des Ex-Hoffenheimers Timo Hildebrand brachte das Team von Gisdol aber wieder zurück ins Spiel. Nach einer Flanke von Kevin Volland waren sich der 34-Jährige und Nationalverteidiger Benedikt Höwedes nicht einig und Torjäger Modeste verkürzte auf 1:2. Mit einem feinen Solo nach Einwurf von Dennis Aogo erhöhte Höger auf 3:1, erneut sah die 1899-Hintermannschaft ziemlich unbedarft aus.

Den wuchtigen Angriffen der Schalker zum Trotz kehrten die Hoffenheimer nach der Pause überraschend ins Spiel zurück. Firmino verwandelte einen von Dennis Aogo an Volland verursachten Strafstoß - und Modeste zwang zwei Minuten später Hildebrand zu einer Glanzparade. Das Team von Trainer Jens Keller war gegenüber der ersten Halbzeit kaum wiederzuerkennen. Und als Innenverteidiger Abraham mit einem Freistoß Keeper Hildebrand düpierte, da jubelte erneut die TSG. Zehn Minuten vor dem Ende forderten die 1899-Fans vergebens einen Strafstoß, als Jermaine Jones im 16-Meter-Raum Kapitän Andreas Beck umstieß.

Einen Sieg für Boris Vukcevic, das hatte sich 1899 Hoffenheim gewünscht – doch daraus wurde nichts mehr. Vor dem Anpfiff hatte der Club an seinen vor einem Jahr schwer verunglückten Fußballprofi erinnert. Im Stadion lief „You'll never walk alone“ eigens für den Mittelfeldspieler. Der 23-Jährige hatte am 28. September 2012 bei einem Autounfall lebensgefährliche Verletzungen erlitten, ist aber inzwischen auf dem Weg der Besserung. Die Fans riefen Vukcevic' Namen und grüßten den Junioren-Nationalspieler auf zahlreichen Plakaten wie „Boris, du bist immer in unseren Herzen.“