Lob für Sicherheitsmaßnahmen – Moderator Marc Bator bei der VIP-Wertung auf Rang zwei

Hamburg. Den emotionalsten Moment seiner ersten Cyclassics hatte Benjamin Koch rund zehn Kilometer vor der Ziellinie. In diesem Augenblick nämlich sah der 31-Jährige nach einem Kräfte zehrenden Rennen über die 100-Kilometer-Distanz den Hamburger Michel und die Elbphilharmonie in seinem Sichtfeld auftauchen. „Das war richtig ergreifend. Ein superschöner Blick“, sagt der Hobbyradler vom Team Hamburg Wasser.

Das Gröbste lag da bereits hinter ihm. Als einer von 4300 Neulingen bei den Cyclassics war der Hamburger am frühen Morgen auf die Jedermann-Strecke gestartet. „Teilweise war es schon schlimmer als gedacht“, resümiert Koch. Mehr als 20 Kilometer lang musste der Debütant nach der Hälfte der Strecke allein überstehen, kämpfte gegen erste Muskelkrämpfe und zum Teil heftigen Seitenwind. Ein anstrengendes Unterfangen. „In den Harburger Bergen war ich zeitweise nur mit zwölf Stundenkilometern unterwegs“, berichtet der 31-Jährige, dessen Durchschnittsgeschwindigkeit mit 31,9 Kilometern pro Stunde am Ende deutlich über den nötigen 26 lag.

Schnellster der Jedermänner über 155 Kilometer war Daniel Knyss

Probleme gab es mit dem GPS-Signal. Es hätte eigentlich dafür sorgen sollen, bis zu 20 Fahrer auf der Strecke über das Mobiltelefon orten und verfolgen zu können. Doch die Technik machte vielen einen Strich durch die Rechnung. Auch Kochs Signal verschwand bereits nach den ersten Kilometern.

Trotz aller Widrigkeiten bei der Premiere, das Spektakel Cyclassics bleibt dem Hobbysportler in bester Erinnerung. „Die Stimmung ist einfach fantastisch. Nicht nur in der Innenstadt, auch auf den Passagen über Land stehen so viele Leute, die anfeuern und unterstützen“, sagt Koch, der nach 3:12:46 Stunden durchs Ziel auf der Mönckebergstraße fuhr und damit genau seine Erwartungen erfüllte. Auch die Organisatoren zogen ein positives Fazit – nicht zuletzt, weil sowohl die 18.800 Starter als auch die Zuschauer mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 24 Grad beste Wetterverhältnisse geboten bekamen.

Dass immer mehr Hobbyradler neu in die Cyclassics starten, erklärt sich Koch vor allem durch den Eventcharakter. „Durch Hamburg zu fahren, auf abgesperrten Straßen, ohne auf Ampeln oder die üblichen Verkehrsregeln zu achten, das ist schon sehr attraktiv.“ Auch die Vorbereitung der Neulinge durch die Veranstalter in Sachen Sicherheit und Ablauf bewertet er positiv. Fehlverhalten von Teilnehmern sei durch die pro Startblock mitfahrenden Guides konsequent geahndet worden.

Schnellster der Jedermänner über die Königsdistanz von 155 Kilometern war Daniel Knyss (3:49:27), bei den Frauen siegte Arila Kaiser (3:50:20). Über 100 Kilometer gewann Tobias Joram (2:32:37), bei den Frauen setzte sich Susanne Plambeck (2:32:41) durch. Als erste Teilnehmer über 55 Kilometer rollten Andreas von Mollard (1:19:55), sowie Susanne Rautenberg (1:20:22) über die Ziellinie.

Sportliche TV-Prominenz war in Person von Sat.1-Moderator Marc Bator sowie „Tagesschau“-Sprecher Thorsten Schröder vertreten. Die ehemaligen ARD-Kollegen – Bator war erst im Mai zum Privatsender gewechselt – glänzten in der VIP-Gruppe über die 155-Kilometer-Distanz. Bator sicherte sich mit 3:51:07 Rang zwei, Schröder rollte nur zwei Sekunden später als Dritter über die Ziellinie. In der VIP-Wertung über 55 Kilometer sicherte sich der Hamburger Schwimmstar Markus Deibler den Sieg (1:27:41).