Berater Maik Barthel bestätigt gegenüber „Sport Bild“, dass der Abgang des Torjägers bevorsteht. Ein 25-Millionen-Angebot aus München soll der BVB aber abgelehnt haben.

Dortmund/Hamburg. Verwirrung um Robert Lewandowski: Nur einen Tag nach der 4:1-Gala-Vorstellung gegen Real Madrid gibt es erneut Gerüchte um einen vorzeitigen Abgang des Stürmers von Borussia Dortmund. Der Berater des vierfachen Torschützen Lewandowski bestätigte gegenüber „Sport Bild“, dass der Pole den Club bereits in diesem Sommer verlassen möchte. „Wir sind uns mit einem Verein einig und haben vor, diesen Sommer zu wechseln. Alle Forderungen des BVB werden erfüllt“, erklärte Maik Barthel der Online-Ausgabe der Zeitschrift. Das Dementi von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke folgte jedoch prompt: „Nein, das stimmt nicht. Wir haben auch kein Angebot vorliegen, keines von einem anderen Verein“, erklärte Watzke.

Wie Teamkollege Mario Götze, dessen Transfer zum FC Bayern am Dienstag bekannt geworden war, soll auch Lewandowski zu den Münchnern wechseln wollen. Die Bayern hätten bereits ein 25-Millionen-Euro-Angebot für Lewandowski abgegeben, berichtet „Spiegel Online“. Daraufhin soll es eine Absage aus Dortmund gegeben haben. Diese Summe soll demnach zuvor zwischen allen Parteien ausgehandelt worden sein. Dass die Dortmunder Clubführung ablehnte, soll mit dem Wechsel Götzes zusammenhängen. Ein Ausverkauf gen München soll mit aller Macht verhindert werden.

Noch am Mittwochabend hatte sich Watzke optimistisch gezeigt, dass der polnische Nationalspieler ein weiteres Jahr in Dortmund bleiben werde. „Es ist der explizite Wunsch, dass er bei uns bleibt. Dafür verzichten wir auch auf eine Ablöse. Die Ablösesumme ist sowieso eine völlig untergeordnete Größe, das interessiert uns überhaupt nicht“, sagte er beim TV-Sender „Sky“. Ob auch Lewandowski ab dem Sommer in München spielen werde: „Das würde mich schwer wundern!“, hatte Watzke erklärt.

Allerdings kündigte er zunächst Gespräche mit Lewandowski an, der sich nun offenbar doch einen vorzeitigen Abschied wünscht. „Aber Robert hat Vertrag bis 2014, und im Gegensatz zu Mario Götze hat er auch keine Ausstiegsklausel“, bekräftigte Watzke, weshalb die Borussen das Heft des Handelns in der Hand halten.

Auch Trainer Jürgen Klopp setzt auf einen Verbleib des derzeit vielleicht besten Stürmers Europas: „Die Spieler haben da zwar auch ein Wort mitzureden. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass Robert auf der Flucht ist. Und wir schicken ihn sicher auch nicht weg“, sagte Klopp im „ZDF“.

Lewandowski selbst wollte sich nach seinem wohl besten Spiel für den BVB zu seinen Wechselabsichten nicht konkret äußern. „Ich sage gar nichts. Ich bin konzentriert darauf, was ich mit Borussia mache in ein paar Bundesligaspielen und hoffentlich zwei Champion-League-Spielen. Das ist für mich das Wichtigste. Was nach der Saison passiert – da müssen wir noch ein bisschen warten“, sagte der 24-Jährige.

Auch der englische Premier-League-Topclub Manchester United hatte zuletzt das Interesse an Lewandowski bekräftigt. Einem Verkauf ins Ausland stünde der BVB aufgeschlossener entgegen, als dem Abgang zu Bundesliga-Konkurrent Bayern München. Zunächst will Watzke jedoch um seinen Top-Star kämpfen, um das Auseinanderbrechen der Dortmunder Spaßfußball-Generation zu verhindern. Es droht der Ausverkauf - ausgerechnet bei dem Club, der in Europa für Furore sorgt.