Eintracht Frankfurt gewinnt das Duell der Aufsteiger. Gleich drei Traumtore gab es für die Fans am Ostersonntag in Wolfsburg zu sehen. Helmes feiert Comeback in der Startelf.

Fürth/Wolfsburg. Eintracht Frankfurt hat mit dem ersten Sieg seit zwei Monaten seine Europapokal-Ambitionen untermauert. Fünf Tage nach der ersehnten Vertragsverlängerung von Trainer Armin Veh kamen die Hessen am Ostersonntag zu einem glanzlosen 3:2 (1:1)-Arbeitssieg beim abgeschlagenen Schlusslicht Greuther Fürth. Damit verbesserten sich die Frankfurter punktgleich mit dem Tabellenvierten FC Schalke 04 (beide 42) in der Fußball-Bundesliga auf Platz fünf. Die Fürther verpassten auch im 14. Anlauf ihren ersten Heimsieg der Saison und können nun endgültig mit den Planungen für die Zweite Liga beginnen.

Takashi Inui (12. Minute), Stefan Aigner (58.) und Alex Meier (68.) mit seinem 13. Saisontor schossen den verdienten, aber hart erkämpften Sieg der Eintracht heraus. Im Duell der ungleichen Aufsteiger hatte Nikola Djurdjic (2.) die Gastgeber früh in Führung gebracht. Mit seinem Treffer zum 2:3 ließ Sercan Sararer (72.) beim Heimdebüt des neuen Trainers Frank Kramer den Tabellenletzten noch einmal hoffen, doch die Hessen retteten den Dreier über die Zeit.

+++ FÜRTH GEGEN FRANKFURT: DER SPIELVERLAUF ZUM NACHLESEN +++

Bei leichtem Schneefall begannen die Gastgeber couragiert und engagiert. 90 Sekunden waren gespielt, als Routinier Oka Nikolov im Eintracht-Tor erstmals den Ball aus dem Netz holen musste. Nach einer Ecke von Bernd Nehrig verlängerte Frankfurts Alex Meier unabsichtlich per Kopf. Djurdjic hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz einzuköpfen. Ein denkbar undankbarer Start für den 38 Jahre alten Nikolov, der für den verletzten Kevin Trapp (Mittelhandbruch) im Tor stand.

Am Spieltag der frühen Tore folgte die Frankfurter Antwort aber prompt. Mit einem platzierten 18-Meter-Flachschuss erzielte Inui seinen sechsten Saisontreffer. Auch bei den Fürthern stand nicht die Nummer 1 im Tor. Max Grün vertrat Stammkeeper Wolfgang Hesl, der nach überstandener Schulterverletzung auf der Bank Platz nehmen musste. Dort saß zunächst auch Kasachstans Nationalspieler Heinrich Schmidtgal. Der Torschütze zum 1:3 im Länderspiel gegen das DFB-Team wurde erst nach gut einer Stunde eingewechselt, konnte die neuerliche Heimniederlage aber nicht mehr abwenden.

Doch so munter der Beginn war, so müde ging es nach der lebhaften Anfangsviertelstunde weiter. Beide Teams fielen durch eine hohe Fehlpassquote auf. „Wir tun uns schwer. Wir sind ganz schlecht ins Spiel gekommen, die letzte Konzentration beim Passspiel fehlt“, sagte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner zur Pause im TV-Sender Sky.

Die größte Chance zur Führung hatten die Hessen sechs Minuten vor dem Wechsel. Nach einer Hereingabe von Pirmin Schwegler kam Srdjan Lakic frei zum Kopfball, verfehlte aber aus sechs Metern das Ziel. In der zweiten Hälfte verstärkten die Gäste ihre Offensivbemühungen.

Noch immer bekamen die Zuschauer keinen erwärmenden Fußball-Leckerbissen zu sehen. Aber beide Mannschaften zeigten sich wenigstens kampfstark. Djurdjic hatte in der 74. Minute das 3:3 auf dem Fuß, traf aus acht Metern nur den Außenpfosten. Ohne spielerisch zu überzeugen, nahmen die Gäste glücklich drei Punkte mit.

2:2 nach 2:0: Nürnberg ärgert Ex-Coach Hecking

Die Spieler des 1. FC Nürnberg haben ihren Ex-Trainer Dieter Hecking beim Wiedersehen kräftig geärgert. Die Franken kamen nach einem 0:2-Pausenrückstand noch zu einem 2:2 beim VfL Wolfsburg und verhinderten somit einen erlösenden Sieg für Hecking, der den Club im Winter verlassen hatte. Nachdem die Konkurrenten am Wochenende nicht gewonnen hatten, nutzten die „Wölfe“ die Vorlage somit nicht und stecken weiter im unteren Tabellen-Mittelfeld fest.

Nürnberg ist dagegen unter Heckings Nachfolger Michael Wiesinger seit acht Spielen ohne Niederlage. Angesichts von elf Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang und nur vier Punkte Rückstand auf einen Europa-League-Platz darf sich der Club im Saisonfinale sogar eher nach oben orientieren. Nachdem Diego (2.) und Ivica Olic (27.) den VfL in Führung gebracht hatten, sorgten Timmy Simons (61.) und Per Nilsson (66.) für den Ausgleich. Tomas Pekhart hatte sogar den Siegtreffer für die Gäste auf dem Kopf, traf aber nur die Latte (83.).

+++ WOLFSBURG GEGEN NÜRNBERG: DER SPIELVERLAUF ZUM NACHLESEN +++

Vor 25.524 Zuschauern hatte sich Hecking für das Wiedersehen etwas ausgedacht. Gleich auf sechs Positionen veränderte er sein Team im Vergleich zum 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf. Zudem traten die Wölfe erstmals mit einer Raute im Mittelfeld und zwei Stürmern an. Neben Olic kam der ehemalige Nationalstürmer Patrick Helmes nach 330 Tagen wieder zu einem Startelf-Einsatz.

In der Saisonvorbereitung hatte sich der 29-Jährige seinen zweiten Kreuzbandriss zugezogen. Bisher war er nur zu einem Kurzeinsatz gegen Bayern München gekommen. Auch der Serbe Slobodan Medojevic kam überraschend zu seinem Bundesligadebüt – 15 Monate, nachdem er unter Felix Magath nach Wolfsburg gekommen war.

Und die Umstellungen brachten schnellen Erfolg: Nach nur wenigen Sekunden brachte Spielmacher Diego die runderneuerten Heimelf mit einem sehenswerten Freistoß in Führung, nicht minder spektakulär traf später Olic. Mit seinem starken linken Fuß schlenzte er den Ball aus 25 Metern unhaltbar in den Winkel. (27.)

Die zuletzt gescholtene Offensive der Wölfe zeigte sich durch die Umstellung deutlich verbessert. Diego hatte deutlich mehr Anspielstationen, häufige Positionswechsel stellten die Gäste vor große Probleme. In der Nachspielzeit hätte Helmes die Führung sogar noch ausbauen können, sein Linksschuss traf jedoch nur den Pfosten.

Die Gäste hatten in den ersten 45 Minuten große Probleme, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Nur der in die Sturmspitze gerückte Alexander Esswein hatte in der fünften Minute eine erstzunehmende Torchance. Zu häufig versuchten es die Nürnberger durch die Mitte, der Platz auf der linken Angriffsseite wurde selten genutzt.

Nach der Pause übernahmen die Gäste das Kommando. Deutlich aggressiver drängtejn sie auf das Wolfsburger Tor. Vor allem die Außenverteidiger Hanno Balitsch und Javier Pinola zeigten mehr Offensivdrang und verlagerten das Spiel in die Breite.

Die Wolfsburger leisteten sich dagegen bei eigenem Ballbesitz zu viele Fehler und konnten das Spiel kaum beruhigen. Folgerichtig fiel das 1:2 – ebenfalls mehr als sehenswert. Simons schoss aus fast 30 Metern volley in den Winkel. Das 2:2 wenig später nach einem Freistoß war in einer immer hitziger werdenden Partie zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient. Hecking brachte in Bas Dost einen dritten Stürmer, es nutzte aber nichts.

Bim VfL überzeugten vor allem Olic und Jan Polak, bei den Gästen die Torschützen Simons und Nilsson.