Der HSV Hamburg spielt in der kommenden Saison in der Champions League. Mit einem Kraftakt gewann der HSV das Qualifikationsturnier.

Leipzig. Die Handballer des HSV Hamburg mischen auch in dieser Saison im Kampf um die Geldtöpfe der Champions League mit. Mit großem Kampfgeist rangen die Hanseaten im Finale des Wildcardturniers im südfranzösischen Saint Raphaël den Gastgeber Var Handball nach Verlängerung mit 32:31 (27:27, 13:15) nieder und qualifizierten sich am Sonntag zum sechsten Mal in Serie für die europäische Königsklasse.

+++ HSV-Handballer vor Einzug in die Champions League +++

Blazenko Laskovic sorgte mit seinem Treffer in der Schlussminute dafür, dass die in einer Konsolidierungsphase steckenden Norddeutschen eine weitere Geldquelle zur Verfügung haben, um den angestrebten Etat von 8,1 Millionen Euro zu stemmen. Die Hamburger schienen beim 22:26 schon aus dem Rennen zu sein. Doch mit unbändigem Willen erzwangen sie die Verlängerung, in der sie in der 67. Minute beim 31:30 erstmals in der Partie in Führung gingen.

Damit ist der HSV neben Titelverteidiger THW Kiel, den Füchsen Berlin und der SG Flensburg-Handewitt die vierte deutsche Mannschaft in der Königsklasse. Am Mittwoch kommt es in der Bundesliga zum Spitzenspiel zwischen Hamburg und Flensburg, die auch in der Champions League in einer Gruppe spielen.

Während Hamburg jubelte, versteht man bei Frisch Auf Göppingen derzeit die Handball-Welt nicht. Ambitioniert waren die Grün-Weißen in die neue Bundesliga-Saison gegangen, doch nach vier Spieltagen steht ein kapitaler Fehlstart mit nur einem Sieg zu Buche. Am Samstag ging selbst das Heimspiel gegen den VfL Gummersbach mit 29:32 (13:14) in die Binsen – und nun regiert die Ratlosigkeit. Beim Gast frohlockt man dagegen. 6:2 Punkte bedeuten zunächst einmal Ruhe.

Zufrieden auf die Tabelle können auch die Füchse aus Berlin schauen – der Hauptstadt-Club ist Spitzenreiter. Am Sonntagabend feierten die Berliner mit dem souveränen 31:24 (17:12) bei Aufsteiger TuSEM Essen den vierten Sieg im vierten Spiel. Zu jeder Zeit Herr auf dem Parkett, ließ der Champions-League-Starter dem Liga-Rückkehrer keine Chance und spulte routiniert sein Programm ab.

Einen routinierten Auftritt hatte sich auch Lemgos Trainer Dirk Beuchler von seinen Mannen erhofft. Doch beim bis dato sieglosen HBW Balingen-Weilstetten zog der TBV nach einer enttäuschenden Leistung mit 27:29 (12:13) den Kürzeren und kassierte bereits seine dritte Saisonpleite. Auf ihrer Internetseite posieren die Lemgoer noch kämpferisch mit dem Spruch „We will rock you“. Doch statt aufzumischen, werden die Ostwestfalen aufgemischt. Balingen konterte mit einer konzentrierten Schlussphase den Gast aus und bejubelte den ersehnten Befreiungsschlag.

Eine Vielzahl von einfachen Ballverlusten, lasches Abwehrverhalten und Abstimmungsprobleme zwischen Torhütern und Defensivabteilung: Bei Frisch Auf passt gegenwärtig nicht viel. Trainer Velimir Petkovic musste gegen Gummersbach enttäuscht mit ansehen, wie nahezu nichts von seiner Taktik umgesetzt wurde. Zwar spielten die Altmeister auf Augenhöhe, die Führung wechselte mehrfach, doch in den entscheidenden Momenten hatte Gummersbach den Vorteil auf seiner Seite und nutzte diesen konsequent.

„Wir wollten die Partie so lange wie möglich offen gestalten. Ich hatte gehofft, dass dies die Gastgeber zum Spielende hin etwas nervös macht. Dieses Konzept ging auf“, meinte VfL-Coach Emir Kurtagic. Angesichts der nach wie vor klammen Kassen ist die Ruhe an der sportlichen Front von Vorteil. Neu-Geschäftsführer Frank Flatten kündigte bereits an, aus Kostengründen vor allem die Talente der eigenen Handballakademie fördern und sie an die Bundesligamannschaft heranführen zu wollen.

(dpa)